×Pt. 30×

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P.o.V. Taehyung

Ich hab ihn endlich geküsst. War es eine gute Entscheidung? Aber was ist, wenn er nichts mehr mit mir zu tun haben möchte? Schließlich hab ich ihn ja nicht freiwillig geküsst. War es zu früh? Ich weiß es nicht, wirklich nicht. Was fällt mir auch ein, ihn einfach so zu küssen? War das nicht sein erster Kuss? Plötzlich überollten mich Schuldgefühle, weil ich Kookie seinen ersten Kuss genommen habe. Doch im selben Moment empfand ich einen gewissen Stolz, weil ich der Erste war, der ihn geküsst hat. Der Erste, der dieses Privileg haben durfte, seine weichen Lippen auf meinen zu spüren. Das mag egoistisch klingen, aber ich freute mich. Er sah so süß aus, wie er da so aufgelöst stand und rot wurde, nachdem ich ihn geküsst hatte und meinte, dass wir uns später sehen würden. Ach stimmt ja, ich wollte ihn besuchen. Etwas ungeschickt griff ich nach meinem Handy. Es war schon 20 Uhr. Vielleicht sollte ich so langsam losgehen. Ich hatte zwar keine Ahnung, was daraus werden sollte, aber machte mir nichts daraus. Einige Minuten später stand ich schon an Kookies Tür und klingelte. Von unten sah ich, dass in seinem Zimmer Licht brannte. Er schlief also noch nicht. Einen Moment später wurde mir die Tür von Miss Jeon geöffnet. ,,Hallo Taehyung! Schön dich mal wieder zu sehen.", begrüßte sie mich und bat mich herein. ,,Gleichfalls, Miss Jeon. Ist Jungkook in seinem Zimmer?", fragte ich nach, während ich Schuhe und Jacke auszog. Sie nickte nur bestätigend und meinte draufhin: ,,Er ist irgendwie anders heute. Er wirkt so aufgelöst. Weißt du vielleicht was los ist?" Man sah ihr an, dass sie besorgt war. Augenblicklich erinnerte ich mich an die heutige Situation und wurde rot. ,,Ehm, nein mir fällt da nichts ein.", log ich und ging langsam die Treppen hoch. ,,Na gut, ich bin mir sicher, dass du ihn wieder aufmuntern kannst.", lächelte sie und ging ins Wohnzimmer.
Bevor ich Kookies Zimmer betrat, klopfte ich einmal, doch es kam nichts zurück, also beschloss ich, einfach reinzugehen. Jungkook saß an seinem Tisch und kritzelte auf seinem Block herum, während er Musik hörte. Leise hörte man durch seine Kopfhörer einen Track von IU spielen. Dieser kleine Fanboy. Vorsichtig ging ich zu ihm und umarmte ihn von hinten, wie ich das schon einmal gemacht hatte. Der kleinere schreckte zusammen und drehte seinen Kopf in meine Richtung. ,,Ach du bist es Tae.", prustete er und holte seine Kopfhörer aus den Ohren. ,,Sorry, ich wollte dich nicht erschrecken.", entschuldigte ich mich. ,,Hast du nicht, ich war nur... überrascht.", kicherte er und stand auf. Plötzlich entstand eine seltsame Stille. Wie ich diese Stille hasste. ,,Eh, also...", begannen wir beide gleichzeitig und mussten daraufhin lachen. ,,Fang du an.", sagte ich dann. ,,Wollen wir vielleicht irgendeinen Film gucken?", schlug er vor und sah zum Fernseher rüber. ,,Klar lass uns vorher aber Chips oder so holen." Ich packte den Jüngeren an der Hand und zog ihn die Treppe runter zur Tür. Schnell zogen wir Jacken und Schuhe an und verließen das Haus. Hand in Hand. ,,Du musst echt mal 'nen Gang runterschalten.", meinte Kookie außer Atem, was mich nur zum lachen brachte. ,,Ist gut.", lächelte ich und sah mich um. ,,Da hinten im Kiosk sollte es was geben."

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Zurück bei Kookie im Zimmer, warf er den Film ein und setzte sich mit weitem Abstand zu mir auf das Bett. Fühlt er sich vielleicht unwohl wegen heute? Vermutlich sollte ich ihm Freiraum lassen.
Während des Films aber kam er mir immer näher, da es zufälligerweise ein Gruselfim war. Hasste er die nicht? Ich werde echt nicht schlau aus diesem Jungen. An einer Stelle, schreckte er so stark zusammen, dass er nun halb auf mir saß und sich zitternd an meine Brust klammerte. ,,Warum hast du den Horrorfilm eingelegt, wenn du doch Angst davor hast?", hakte ich nun nach, während ich ihm beruhigend über den Rücken strich. ,,Ehh, ich wollte nicht, dass du dich langweilst.", gab er zu und sah leicht zu mir nach oben. Dieser Junge. ,,Hätte ich mich eh nicht, also musst du dir deswegen keine Sorgen machen. Aber jetzt...", ich fasste die Fernbedienung und schaltete den Fernseher aus, ,,machen wir den Mist aus und du schläfst schön." Er schaute mich nur mit einem Ist-das-dein-Ernst - Blick an und meinte dann: ,,Du klingst wie eine Mutter die ihr 6 Jähriges Baby ins Bett schicken will."
Kurz lachte ich auf. ,,Du bist doch mein Baby.", flüsterte ich an sein Ohr und streichte seine Wange entlang. Mal wieder schoss ihm die Röte ins Gesicht und seine Wangen wurden ganz warm. Dadurch dass er mit seiner Brust an mich gelehnt war, konnte ich seinen Herzschlag spüren. Hatte ich erwähnt, wie sehr ich ihn liebte? ,,Wir müssen noch was nachholen.", murmelte ich und lächelte. ,,Was?", krächzte Kookie. ,,Den Kuss.", erklärte ich knapp und näherte mich seinem Gesicht. Seine Augen wechselten zwischen meinen Augen und Lippen hin und her und er sah relativ aufgelöst aus. ,,Hey, schließ einfach deine Augen.", hauchte ich gegen seine Lippen und er gehorchte. So schnell wie möglich brach ich den letzten Abstand zwischen unseren Lippen und mich durchfuhr eine Glückswelle. Diesmal hielt ich den Kuss länger an und fing an meine Lippen gegen seine zu bewegen. Zögernd tat er es mir gleich und legte seine Hände in meinen Nacken. So ging das noch einige Zeit weiter, bis wir uns aufgrund von Luftmangel lösten. ,,Genau deswegen, solltest du nicht weglaufen, nachdem du angefangen hast mich zu küssen.", sprach ich etwas außer Atem und blickte auf die leicht angeschwollenen Lippen des Jüngeren. ,,Also Gute Nacht Küsschen hattest du, jetzt ab ins Bett.", befahl ich spielerisch und legte Jungkook so auf das Bett, dass ich ihn zudecken konnte. Vorher schaltete ich aber das Licht aus und zog meine Hose aus, um mich neben ihn zu legen. ,,Tae dir ist schon klar, dass morgen Schule ist oder?", fragte er leicht skeptisch, als ich ihn an mich drückte. ,,Ja, aber ich wohne ein paar Häuser weiter. Ich steh einfach etwas früher auf und hol dann schnell meine Sachen."
Bestätigend nickte er und kuschelte sich an mich ran. Kurz bevor ich einschlief, spührte ich einen leichten Kuss auf meinen Lippen und versank in meiner Traumwelt.

My friend out of reality ~ TaekookWo Geschichten leben. Entdecke jetzt