Teil 44

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Sprachlos saß ich Alexa gegenüber. Diese Informationen musste ich erst einmal verarbeiten. Lucas und Alexa haben sich im Park getroffen. Zufällig. Sie haben sich geküsst. Alexa hat Ihn mit nach Hause genommen. Sie wollten beide Sex. Er denkt dabei an mich. Ja klar und morgen werde ich Kaiserin von China.

Gerade wusste ich nicht, ob ich lieber weinen oder lachen wollte.

Ich war eifersüchtig, verlegen, sauer, glücklich, traurig, hysterisch, verwirrt und das alles zusammen. Doch dieses Gefühlskampf spielte sich nur in meinem inneren ab. Nach außen zeigte ich keine Gefühlsregung.

Dann legte sich ein Schalter um und diese gestaute Emotion wollte raus. Ich verviel in haltloses Gelächter und die Tränen liefen mir dabei die Wangen hinab.

Mein Bauch schmerzte schon vor lauter lachen, doch ich konnte einfach nicht aufhören. Ich lachte weiter. Solange, bis das schluchzen neben mir mein Bewusstsein erreichte. Ich stoppte mein Lachen und drehte mich zu Alexa.

"Was ist los? Warum weinst du?"

"Ach Caitlin, ich war so dumm und das ganze so demütigend. Wie fändest du es, wenn du mit jemandem schlafen willst und er dabei an jemand anderes denkt? Natürlich bin ich verletzt gewesen, es hat mich so viel Überwindung gekostet dich nicht direkt zu hassen. Stattdessen wollte ich dich kennenlernen, ihn verstehen. Ich wollte wissen, warum. Was er an dir findest. Was ich und die anderen nicht haben. Deswegen habe ich dich auf der Party angesprochen. Außerdem, hat Lucas mich schwören lassen, dass ich das niemandem erzähle. Das er mich fertig macht, wenn ich seinen Ruf zerstöre."

"Er hat was? Warum?"

"Warum? Caity, ich weiß nicht, ob du mir gerade doch nicht zugehört hast, aber er hat während er mit mir Sex haben wollte an dich gedacht. Er hat deinen Namen gesagt. Den Namen des Mädchens, dass er vorgibt zu hassen. Meinst du nicht, dass das etwas zu bedeuten hat und Lucas nicht will, dass du oder sonst wer das erfährt. Natürlich hat er mir gedroht!" Alexa fixierte mich mit ihren klaren blauen Augen. Sie waren noch gerötet, genauso wie ihre Wangen, aber sie wirkte ernst.

"Erst hab ich es aber auch nicht verstanden. Ich meine du bist zwar schön, und das bist du wirklich, aber du scheinst das selbst nicht zu wissen. Du versteckst dich hinter deinen furchtbaren Klamotten, deiner Intelligenz und deinen Freundinnen. An unserer Schule wissen alle, dass Caitlin Conner nicht zu haben ist. Caitlin Conner ist eine selbstbewusste Intelligenzbestie, die jedes männliche exemplar ihrer Spezies vernichtet."

Leicht schokiert weite ich meine Augen. "So denken alle über mich? Wirke ich so schrecklich?"

Alexa verzieht ihren Mund zu einem leichten Grinsen. "Du hast es also auch immer noch nicht verstanden! Die meisten Jungs an der Schule wollen dumme Betthäschen und weder du, noch deine Freundinnen sind so. Ihr habt alle hohe Ansprüche und Ziele, die ihr erreichen wollt. Ihr seid die Untouchables und was das angeht, bist du ihre Königin."

"Ich bin also die Eiskönigin?" flötete ich und stand auf. Formvollendet knickste ich vor Ihr und lachte.

"Du bist wirklich anstrengend!" beschwerte sich Alexa mit deinem breiten Lächeln. "Ich versuche dir hier dein Leben zu erklären und du nimmst das nicht ernst."

"Sorry, aber ich hatte die letzte Zeit einfach zu viele anstrengende Gespräche." Ich ging in die Küche um uns etwas zu trinken zu holen. Die letzte Zeit hatte ich wirklich viel über meine Gefühle gesprochen. Viel mehr als normal für mich war und wenn ich so darüber nachdachte, drehten sich diese Gespräche immer um Lucas. Mein Gefühlsleben wurde durchs einen Umzug nach McRea deutlich mehr belastet, als durch meinen eigenen Umzug damals.

Mit zwei Gläsern und einer Flasche Wasser setzte ich mich wieder neben Alexa.

"Weißt du eigentlich, dass Nancy richtig ausgeflippt ist, als Lucas Sie bei der Party einfach stehen ließ um dich nach Hause zu bringen. Ich glaube sie hatte an dem Abend noch ein bisschen was mit ihm vor."

"Ich kann es mir vorstellen. Mich wundert es eh, dass ich ihren Zorn noch nicht abbekommen habe." sagte ich und legte meinen Kopf auf der Rückenlehne der Couch ab.

"Ehrlichgesagt, wunder das mich und die restlichen Schüler auch. Man tuschelt, dass Lucas das verhindert. Er soll Nancy versprochen haben, dass er mit Ihr auf den Winterball geht. Dafür soll Sie dich in Ruhe lassen. Ist doch süß, nicht. Nur kann er dann nicht mehr mit dir hingehen."

"Ich geh nie auf den Winterball und warum sollten Lucas und ich dort zusammen hin? Ist doch schön, wenn er mit Nancy geht, dann hat er wenigstens ein wenig Schadensbegrenzung betrieben. Ist ja seine Schuld, dass ich anch Hause musste."

"Verstehst du es wirklich nicht? Dabei dachte ich, du bist so eine Überfliegerin." Ein Lächeln stahl sich auf ihr Gesicht. "Für deine Intelligenz bist du gerade ziemlich dumm."

"Dann erklär es mir!" verlangte ich.

"Nein. Das musst du alleine herausfinden. Ich habe jetzt alles gesagt." Damit erhob sie sich und ging. Alexa ging einfach und ließ mich hier zurück. Einfach so, ohne weitere Erklärung.

Sollte ich jemanden anrufen? Amy vielleicht? Nein. Ich konnte nicht ständig rumheulen und meine Freundinnen belästigen. Jules war an Mason dran und die anderen? Ich hatte keine Ahnung. Die letzte Zeit war ich so mit mir selbst beschäftigt, dass ich überhaupt nicht wusste, was die anderen so taten. Ich war wirklich eine schlechte Freundin. Morgen würde ich das ändern.

Jetzt wollte ich herausfinden, was mit Lucas war. Wo wohnte der eigentlich?

Von: Caitlin Conner; An: Viktoria Kant
Weißt du wo Lucas und Nathalie wohnen? Muss dringend mit Lucas reden.

Als ich die Nachricht versendet hatte und sie mir noch einmal durchlas, schickte ich noch eine hinterher.

Von: Caitlin Conner; An: Viktoria Kant
Wegen Biologie und dem Projekt.

Ich legte mein Handy zur Seite und beschloss zu duschen und mich umzuziehen. Keine Ahnung warum, aber ich wollte gut aussehen. Eine der engen Jeans, die ich bei unserem Shoppingtrip gekauft hatte, sollte dafür sorgen. Das Top und der Cardigan die ich am Samstag ebenfalls gekauft hatte, machten eine andere Person aus mir. Ich sah gut aus. Nicht mehr mit verstecken hinter schrecklichen Klamotten! Lucas würde staunen. Danke Alexa für den erneuten Anstoß.

In der Zwischenzeit hatte Vicky geantwortet.

Von: Viktoria Kant; An: Caitlin Conner
Ja. Im Wäldchen.

Von: Caitlin Conner; An: Viktoria Kant
Wo?

Von: Viktoria Kant; An: Caitlin Conner
Der kleine Wald rechts, bevor du nach McRea einfährt, ist eigentlich kein Wald, das ist ein riesiges Anwesen. Soweit ich weiß wohnen die Di Salvos dort. Da führt nur ein kleiner Weg hin. Du kannst es nicht verfehlen.

Den kleinen Wald kannte ich natürlich, aber dass das ein privates Grundstück war, wusste ich bisher nicht und ich lebte jetzt seit 3 Jahren hier. Wenn ich Lucas jetzt schon besuchen würde, könnte ich auch gleich meinen iPod zurückverlangen. Er war der einzige der für den Verlust in Frage kam. Bestimmt hatte er ihn eingesteckt.

Wally wartete wie immer brav in der Einfahrt auf mich. "Bist du bereits für ein neues Abenteuer, mein Mädchen?"

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Ein Besuch bei Lucas zu Hause. Ob das so eine gute Idee ist?

Ich glaube, das war's jetzt mal mit dem Gequatsche... im nächsten Kapitel wird mal was passieren. Aber ich hab noch keine Ahnung was😅

Eure ShortyNB

CaitlinWo Geschichten leben. Entdecke jetzt