Wie so oft wenn ich wieder nachdachte setzte ich mich in mein Zimmer, auf meinen großen gemütlichen Sessel neben mein Bücherregal und schaute mein Fotoalbum an, es war das Album wo meine ganze Geschichte drin stand, natürlich nur in Stichpunkte, aber ich konnte sie durch einen Blick auf ein Bild mit den Stichpunkten vervollständigen. Auf der einen Seite war ein oder mehrere Bilder und auf der nächsten oder den nächsten zwei Seiten waren Stichpunkte dazu. Solche Alben habe ich Zehn Stück. In den Alben ist mein ganzes Leben enthalten, meine schlechten sowie guten Zeiten. Zu den Alben gibt es auch noch Fünf Tagebücher, mit sieben Jahren bekam ich mein erstes, ich schrieb nicht jeden Tage etwas in meine Bücher, aber alles wichtige wurde darin festgehalten. Viele werden mich für verrückt oder so halten, aber jedes mal wenn ich etwas dort rein schrieb ging es mir besser. Das gleiche gilt für meine Fotoalben, jeder der sie ansieht frägt mich erst einmal was ich mir dabei dachte dort noch Stichpunkte mit reinzuschreiben, ja gute Frage, aber ich werde älter und irgendwann möchte ich mich gerne an die schönen Momente erinnern können und dann werden mir die Stichpunkte weiterhelfen. Meistens wurde ich danach ausgelachte, aber mir war das egal, ich habe damit angefangen und werde das auch weiterhin so machen, denn später wenn ich mal alt bin und mich nicht merh so an mein Leben erinnern kann, könnten mir die Stichpunkte weiterhelfen und ich kann meine Geschichte oder schöne Momente und Erlebnisse vielleicht irgendwann einmal mit meinen Enkeln teilen.
Mein Freund fand es Anfangs auf noch lustig und zog mich damit auf, doch es hört irgendwann auf irgendwann fragte er mich nach den Geschichten und ich erzählte sie ihm.
"Ich liebe es wenn deine Augen so strahlen wenn du von etwas erzählst was dich glücklich macht", sagte er einmal während ich ihm wieder eine Geschichte aus meinem Fotoalbum erzählte.
Er schenkte mir manchmal nach einem Urlaub ein selbstgemachtes Fotoalbum wo er Stichpunkte dazuschrieb wie er es fand, über so etwas freute ich mich immer am meisten. An Weihnachten in dem Jahr wo wir geheiratet haben, bekam ich auch so ein Album von der Hochzeit wo er Bilder eingeklebt hatte und das ganze mit Stichpunkten, kleinen Herzchen oder einem "Ich liebe dich" und den Eheverspechen von uns vervollständigt. Das war wohl das beste Weihnachtsgeschenk welches ich je erhalten habe. Als ich es durchschaute saß ich am Schluss heulend auf dem Boden vor lauter Freude, den er machte sich nicht mehr lustig darüber sondern er half mir dabei, er unterstützt mich, wenn ich mal wieder ein Urlaubsalbum ausfülle schaut er mir manchmal über die Schulter und sagt das ich dies und jenes noch mit aufschreiben solle. Ich habe ihm schon oft genug dafür und werde es wahrscheinlich noch oft genug tun, den es ist leider einfach nicht mehr selbstverständlich das, was der Partner gerne tut zu unterstützen oder zu akzeptieren.
Nun sitze ich da, in meinem Sessel, eingekuschelt in meine Decke und schaue mein erstes Album an, es ist noch ohne Stichpunkte, da es noch meine Mutter gemacht hat, doch die Bilder sind da, ich war ein glückliches Kind, auf den meisten Bilder immer am lächeln. Lächeln schaue ich die Bilder an und merkte wie mir die Tränen in die Augen steigen, ich war mal sehr glücklich, klar bin ich das jetzt wieder, aber es gab leider eine lange Zeit in meinem Leben wo ich es nicht war.
Versunken in die Bilder nehme ich das "Mami" meiner kleinen Tochter Mila kaum war, erst als sie vor mir steh blicke ich auf.
"Mami vorlesen" ihre Augen strahlen, sie liebt es wenn ich ihr Geschichten aus meinem Leben erzähle oder allgemein ein buch vorlese. Vielleicht liegt es daran das ich ihr schon immer etwas vorgelesen oder erzählt habe oder es ist einfach vererbt, den ich lese für mein Leben gerne.
"Magst du auch etwas Tee?", fragte ich sie, da meine volle Kanne Tee neben mir auf dem kleinen Tisch steht. Sie nickt und ich halte ihr meine Tasse hin, da der Tee aus der Tasse einfach zu heiß für sie wäre. Nachdem sie getrunken hatte suchte sie sich ein Album aus, brachte es mir und kuschelte sich neben mich unter die Decke und ich schlug die erste Seite des Albums auf, welches sie mir gebrachte hatte....
DU LIEST GERADE
Hinfallen, Aufstehen weiterkämpfen
Short StoryEine schwierige Jugend, mit 10 Jahren schon das siebte mal Umgezogen und kaum Freunde, immer mehr Probleme und der Druck das man einen guten Schulabschluss machen muss? Ganz ohne Vertrauen in einer Welt wo es von falschen Freunden nur so wimmelt und...