Pass auf was du Vlogst

Teil 1

Mein Name ist Eileen Reich, ich bin 15 Jahre alt und bald werde ich ein Youtube Star sein.

Tja, das war der Plan, als ich mir vor ca. 6 Monaten die Kamera meines Vaters schnappte und gemeinsam mit meiner besten Freundin, Frieda mein erstes Video abdrehte.

Ob ich es geschafft habe?

Oh ja und wie!

Ob ich den Ruhm genieße?

Ganz und gar nicht!

Aber zurück zum Anfang.

„Lass uns noch eine Lichterkette hinter dich hängen, dass machen die alle.", sagte Frieda zu mir, während sie versuchte, die Kamera einzuschalten. Ich tat wie mir befohlen wurde und drapierte die Lichter am Spiegel meines Schminktisches. Danach setzte ich mich auf den dafür vorbereiteten Stuhl und sah direkt in die Kamera. „Das ist seltsam", gab ich zu bedenken. „Du wirst dich daran gewöhnen"

Sie hatte gut reden. Sie war ja nicht diejenige, die vor der Kamera saß. Ich hatte vorgeschlagen, dass wir die Videos gemeinsam drehten. Doch sie gab zu, zu schüchtern zu sein, um vor die Kamera zu treten. Mir hatte der Gedanke keine Angst gemacht. Bis jetzt.

„Und Action", rief Frieda plötzlich.

Erschrocken sah ich sie an. „Stopp, ich bin noch gar nicht so weit. Mach das wieder aus", protestierte ich und hielt die Hand vor die Linse.

„Quatsch das schneiden wir nachher raus. Leg los."

Also legte ich los. Ich begann zu erzählen, wer ich bin, wieso ich jetzt anfing, Videos zu drehen und was die Zuschauer auf meinem Kanal erwarten durften.

Mich.

Es würde sich einfach nur um mich und um alles, wofür ich mich interessierte drehen. Ich würde die Schminke vorstellen, die ich benutze, würde die Bücher empfehlen die ich gelesen und für gut befunden hätte und vor allem würde ich ganz viel Vlogen. Nicht nur für die Zuschauer. Auch für mich, als Erinnerung.

Es war seltsam vor der Kamera zu reden. Noch komischer war es jedoch, das Videomaterial danach anzusehen. Sich selbst zu sehen und sprechen zu hören. Es hörte sich anders und fremd an.

„Das ist super", sagte Frieda zufrieden.

Mit Leichtigkeit schnitt sie das Material zusammen. Ich hatte mich ein paar mal versprochen, was sie einfach aus dem Video löschen konnte. Dann noch ein Foto als Thumbnail, ein netter Titel und fertig.

„Bist du wirklich sicher, dass wir das hochladen sollen?"

Als Antwort drückte sie auf den Upload Butten. Nun war es passiert, ich war online.