Stalker / 2jae

Kapitel 30 - U & I

~Youngjae~

Nachdem Jaebum meinen Stalker niedergeschlagen hatte, ging alles ganz schnell. Ein halbes Dutzend Polizisten stürmten in das Café und verhafteten den am Boden liegenden, während sich zwei Sanitäter um Jaebum kümmerten. Während sie ihn ins Krankenhaus brachten, wurde ich von den anderen Vieren gehörig zusammengeschissen.

Mark und Jackson hielten mir eine Fünfminütige Predigt, wie verantwortungslos ich gehandelt habe während Bambam mir weinend um den Hals fiel. Auch Yugyeom gab seinen Senf dazu, verschonte mich aber weitgehend. Da ich den Ernst der Lage erst jetzt wahr nahm, konnte auch ich meine Tränen nicht verbergen und wurde nur noch mehr von Bambam zerquetscht.

Daraufhin, als wir uns alle wieder beruhigt hatten, fuhren auch wir ins Krankenhaus, wo sie uns mitteilten, dass er momentan noch behandelt wurde.

Und so saß ich nun hier. Völlig aufgelöst, wartend, dass ich endlich zu ihm konnte.

"Hier, trink was..." vernahm ich plötzlich Marks besorgte Stimme. Stillschweigend nahm ich den kleinen weißen Becher an mich, trank aber nichts davon, da ich momentan nichts runterbrachte.

"Mach dir nicht so viele Sorgen Youngjae...Jaebum ist hart im Nehmen..." versuchte mich Jackson aufzumuntern. Damit er sich nicht zu sehr um mich sorgte, schenkte ich ihm ein kleines Lächeln und nickte müde.

Ich wusste genau, dass sie mir alle nur aufmuntern wollten, doch so lange ich ihn nicht atmen sehe und seinen Puls fühlte, lagen meine Nerven blank.

Nach einer Weile fiel mir eine kleinere ältere Frau auf, die angestrengt in meine Richtung sah, drehte sich aber sofort weg, als sich unsere Blicke trafen. Irgendwie sah sie so vertraut aus, wusste aber nicht woher, weshalb ich meinen Blick wieder Richtung Boden senkte.

Woher kannte ich diese Frau? Irgendwie hab ich das Gefühl, sie schon einmal gesehen zu haben.

"Entschuldige, bist du Youngjae?" völlig aus meinen Gedanken gerissen, hob ich meinen Kopf und sah nach vorne, wo ich überrascht feststellen musste, dass genau jene Frau nun vor mir stand. „W-wie bitte?", fragte ich verdutzt. „Oh verzeih mein lieber, wie unhöflich von mir. Ich bin Mrs. Im." ein liebevolles Lächeln bildete sich auf ihren Lippen, während ich sie immer noch verdutzt anstarrte.

„Mein Junge hat mir schon viel von dir erzählt...er hat mir auch ein Bild von dir gezeigt, weshalb ich mir ziemlich sicher bin, dass du Youngjae sein musst..."

Ihr Junge?

Plötzlich realisierte ich, wer vor mir stand. Mit geweiteten Augen sah ich in ihre haselnussbraunen Augen während sich in meinen, langsam Tränen bildeten.

„S-sie sind Jaebum's Mutter?" fragte ich leise, während ich aufstand um mich zu verbeugen. Auch die anderen standen erstaunt auf um sich zu verbeugen und kamen zu uns.

Daher kannte ich sie. Ihr Lächeln war genauso bildschön wie seins.

„Ihr seid all seine Freunde?", fragte nun sie schüchtern in die Runde, was Jackson bejahte. „Ich danke euch von Herzen, dass ihr immer so auf meinen Sohn aufpasst...er ist manchmal ein wenig abweisend und kalt aber ihr sollt wissen, dass er oft von euch erzählt..."

Meine krampfhaft zurückhaltenden Tränen kullerten nun endgültig über meine Wangen während mir ein leises Schluchzen entwich. Erschrocken davon starrten mich alle an, bevor sie mich in den Arm nahm.

Überrascht zuckte ich ein wenig zusammen, erwiderte aber ihre Umarmung. „Keine Sorge, es geht ihm Gut...sie bringen ihn momentan auf ein Zimmer und danach darfst du zu ihm" sprach sie beruhigend zu mir.

„W-was?" unglaubwürdig drückte ich sie ein wenig von mir, um sie anzusehen. „Du darfst zu ihm" wiederholte sie lächelnd. Wieder wurden meine Augen glasig, was sie nur noch mehr zum Lächeln brachte. „Spar dir deine Freudentränen für ihn auf, ja?" kommentiere sie meinen Gesichtsausdruck und kniff mir leicht in meine Wange.