Die beiden Jedi warfen sich einen Blick zu und Qui-Gon antwortete: „Einverstanden, aber nur unter der Bedingung, dass Ihr uns mehr Informationen gebt, sonst wird das nichts. Woher wisst ihr, dass UNIVERSAL beteiligt ist und warum denkt ihr, dass Iben Oki unser Drahtzieher ist?" „Ich arbeite schon länger hier im Palast, seit eineinhalb Jahren bereits um genau zu sein. Ich bekomme viel mit, auch wenn Statthalter Sylphe meint, er sei sehr diskret. Die halbe Stadt gehört Iben und er hat alle Menschen, die nicht für ihn arbeiten aus ihren Häusern geworfen. Er hat das Gebiet abgesteckt und Laster kommen und laden ab. Keiner weiß etwas – das Gelände ist zu gut abgeriegelt aber ich habe meine Möglichkeiten um Dinge in Erfahrung zu bringen. Zudem habe ich erfahren, dass Sylphe bei Oki in der Kreide steht, da er zu viel Geld geliehen hat und jetzt Probleme hat, es zurück zu zahlen. Ich denke nicht, dass Sylphe absichtlich hinter den Gefährdung der Prinzessin steckt. Vermutlich hat er durch seine Unwissenheit oder einen falschen Satz ihre Sicherheit in Gefahr gebracht. Ihr solltet euch bei Oki umsehen." Meister und Padwan bedankten sich mit einer Verbeugung und ließen Owen in dem Raum allein.
In Ihrer Unterkunft angekommen setzten sich die Jedi auf ihre Betten und unterhielten sich. Obi-Wan war sich sicher, dass Owen Recht hatte und Iben Oki hinter der Sache steckte, doch Qui-Gon war skeptisch. „Padawan, wir können es folgendermaßen machen: du klemmst dich hinter Oki und ich werde mit Statthalter Sylphe die Rechnungsbücher durchgehen. Morgen Abend treffen wir uns wieder hier und haben hoffentlich eine Lösung für dieses Dilemma. Denn uns läuft die Zeit davon." Obi-Wan nickte und als sein Meister die Augen schloss um zu meditieren, drehte er sich auf den Rücken und schloss die Augen. In dieser Nacht plagte ihn sein Albtraum erneut.
Sehr früh am Morgen wachte Obi-Wan auf und streckte sich. Er war das fünfte Mal durch seinen Traum aufgeschreckt und konnte nicht mehr schlafen. Qui-Gon Jinn schlief noch im Bett neben ihm, daher schlich Obi-Wan leise zur Tür. Er hinterließ für seinen Meister auf dem Küchentisch einen Zettel und machte sich auf den Weg zum Palast. Die Sonne war gerade aufgegangen, und die halbe Stadt schlief noch. Obi Wan konnte die Ruhe genießen während er versuchte seinen Albtraum zu verdrängen indem er über Owens Worte nachdachte. „Wir sind uns ähnlicher, als du denkst." Wie war er dem Privatdetektiv ähnlich? Er kämpfte für die gute Sache. Er wollte die Schwachen beschützen. Aber würde er dafür lügen und täuschen? Natürlich musste ein Jedi manchmal seine Identität verschleiern und nutzte dazu die Macht – aber er schadete niemandem dabei. Oder doch? Er dachte an „Die Jungen", die er auf Melida/Daan nicht retten konnte, deren Zwietracht in dem schlimmsten Resultat endete, das möglich war: seine Freundin Cerasi war erschossen worden. Erst das Einschreiten seines Meisters hatte die, seit Jahrzehnten sich selbst bekriegenden, Bewohner dieses Planeten zur Vernunft gebracht. Er hatte Cerasi geschadet. Und dem Jedi-Tempel und allen Padawanen, als er den Tempel verließ. Siri hatte es ihm damals genau so vorgeworfen. Doch er hatte sich gebessert, er war voller Hingabe den Pfad der Jedi weiter geschritten und würde bestimmt bald die Prüfungen zum Meister ablegen – sogar Yoda schien der Meinung zu sein, dass er sich den Jedi würdig erwiesen hatte. Er unterbrach seine Gedanken, als er im Palast ankam. Er tippte den Sicherheitscode an der Eingangstür ein und ging zum Zimmer der Prinzessin. Dieses Mal klopfte er an die Türe und diese wurde von einer grimmig dreinblickenden Tila Efi geöffnet. Salis musste erlaubt haben, Obi-Wan einzulassen, denn Efi bat ihn herein und zeigte ihm einen Stuhl, auf dem er Platz nehmen und auf Salis warten konnte. Obi-Wan sah den letzten Zipfel ihres Gewandes im Bad verschwinden, bevor sich die Tür schloss. Er fragte Efi nach Iben Oki, doch sie schien noch nicht ausgeschlafen zu sein, daher antwortete sie sehr kurz. Er erfuhr auf diese Weise nur, dass die Leibwächterin auch bereits mitbekommen hatte, dass der Statthalter verschuldet war. Von etwaigen Entführungsversuchen oder Missetaten bzw. Anstellungen des Türwächters gab sie vor nichts zu wissen. Die Art, wie sie diese Antwort langsam und bedächtig formulierte, weckte bei Obi-Wan den Verdacht, dass sie mehr wusste. Er drängte sie aber nicht weiter, denn in diesem Moment kam die Prinzessin aus dem Bad. Sie hatte sich anlässlich ihres Geburtstags hübsch zu Recht gemacht und ihr Haar hochgesteckt, sodass es in einem geflochtenen Kranz um ihren Kopf hing. Sie war sehr dezent gekleidet, einzig ein Diadem, das sie als Kopfschmuck trug verriet ihren Prinzessinnenstatus. Sie schenkte Obi-Wan ein Lächeln und er stand auf und verbeugte sich vor Ihr. „Prinzessin, ich wünsche Euch alles erdenklich Gute zu Ihrem Geburtstag. Wir werden Euch beschützen und aufpassen, dass Nichts passiert." Salis bedankte sich bei ihm, doch der junge Padawan war noch nicht fertig: Er wühlte kurz in seiner Tasche rum und zog ein kleines, flaches Metallstück hervor. Darauf hatte er mit Mühe ein Zeichen eingeritzt, dass bei den Bothanern für Schutz und Glück stand. Es hatte ein wenig die Form einer Birne und die Punkte darin sahen für Obi-Wan eher wie Augen aus, die einen böse anstarrten. Aber er hatte sich Mühe gegeben und wollte der hübschen Prinzessin seine Hilfsbereitschaft deutlich machen. Beinahe ehrfürchtig nahm Salis das Geschenk entgegen und betrachtete es genau. „Du bist weit herumgekommen. Ich hätte nicht gedacht, dass du dich mit den Schriftzeichen der Bothaner auskennst.", ließ da Tila Efi verlauten. Überrascht drehte sich Obi-Wan zu ihr um, doch mehr wollte sie scheinbar nicht sagen. Stattdessen fiel der Padawan beinahe um, da die Prinzessin ihn stürmisch umarmte und sich sehr bedankte. Verlegen löste sich Obi-Wan von ihr: „Ich werde mich nun empfehlen. Ich habe noch etwas zu erledigen." Dann ging er zur Tür und war beinahe aus dem Raum hinaus, als Salis ihm noch stammelnd hinterher rief: „Du und dein Meister, ihr seid herzlich zu meinem Bankett heute Abend eingeladen. Ich bestehe darauf, dass ihr kommt." Der junge Padawan verbeugte sich respektvoll und bedankte sich für die Einladung bevor er den Raum verließ. Obi-Wan lächelte amüsiert während er die Tür schloss und in Richtung des abgesperrten Gebiets lief, wo er wusste, dass sich Iben Oki aufhielt.
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Familienbande [A Star Wars Story]
FanficDiese Geschichte spielt in einem Universum, in dem es den Jedi nicht verboten ist zu lieben und eine Familie zu gründen. Jedoch sollten Jedi nur untereinander Partner suchen, da die normalen Personen nicht die Macht als Schutz haben, wenn der Jedi a...