chapter SIXTEEN~

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Jimin P.O.V.:

„Du wolltest mit mir sprechen?",
Höre ich Yoongis tiefe Stimme aus dem Flur, nachdem mein Vater die Tür aufgemacht und ihn hereingelassen hat.

Wir haben immernoch kein Wort miteinander gewechselt, doch trotzdem scheint er irgendwie anders zu sein.
Er ignoriert und verleugnet mich und ich weiß, dass ich das auf Dauer nicht aushalten kann.
Vielleicht muss ich das auch nicht, denn immerhin gibt es jetzt Hoffnung.

„Ja, danke, dass das so schnell geklappt hat! Und auch genau darum soll es gehen. Es tut mir nämlich erst einmal leid, dass du wieder einmal rennen musstest, während ich hier nur gewartet und nichts getan habe",
Versuche ich ihn vorsichtig auf meine Schwäche aufmerksam zu machen.

„Hey, das ist doch kein Problem!",
Antwortet er, als wäre er nicht gerade innerhalb von 8 Minuten hergerannt.
Er macht eine Handbewegung, die mir wohl zeigen soll, dass das alles keine große Sache ist.

„Das sollte nicht so selbstverständlich sein. Wir kennen uns vielleicht ein paar Tage und du tust jetzt schon so viel für mich..",
Begründe ich meine vorige Aussage und lasse meinen Blick auf meine Hände im Schoß sinken.

Neben ihm fühle ich mich so schwach und obwohl ich weiß, dass ich mich nicht mit anderen vergleichen sollte, so mache ich es trotzdem.
Über Yoongi kann ich sagen, dass er alles ist, was ich immer sein wollte.
Größer als ich, stärker, hilfsbereit, nett und vor allem lässt er sich von niemandem etwas sagen.
Das ist es, was ich so sehr an ihm bewundere.
Er würde Jackson einfach fertig machen - nicht mit Gewalt, aber mit Wörtern.

Seit ich bemerkt habe, dass man mich gut ärgern kann, hatte ich immer mehr gegen mich und wünschte mir wie andere zu sein.
Ich möchte immernoch jemand anders sein, vor allem jetzt, wo ich weiß, dass ich vielleicht nicht mehr lange lebe.

Ich möchte nicht sterben...
Aber so weiterleben möchte ich auch nicht.

„Das kommt vielleicht daher, dass ich dich einfach mag. Und ich sehe, dass du meine Hilfe brauchst, deshalb möchte ich sie dir geben. Du machst mich einfach irgendwie glücklich",
Durchbricht er die Stille zwischen uns und den Lärm in meinem Kopf.

Und genau das kann ich auch über ihn sagen: er macht mich glücklich.
Bei ihm fühle ich mich anders, als sei ich etwas wert und ich fühle mich, als könnte ich etwas.
Das macht mich glücklich.
Wirklich, wirklich glücklich.

„Du machst mich auch glücklich",
Antworte ich ihm also ohne aufzuschauen und spüre, wir mir wärmer wird.
Doch das versetzt mich gleich in Panik, denn ich weiß, dass mein Herz gerade mehr pumpt als es eigentlich könnte - was mein Herz nur noch schneller schlagen lässt.

„Uhm.. Jimin? He-hey, alles gut? Jimin? JIMIN?",
Höre ich Yoongis ebenso panische Stimme und spüre kurz darauf weichen Stoff an meinem Gesicht.
Ich spüre den Puls in meinen Adern und versuche mich darauf zu konzentrieren, während eine dünne Hand mir immer wieder über den Rücken streicht.

Als ich langsam wieder normal atmen kann, mich beruhigt habe und meine Umgebung wieder wahrnehmen kann, bemerke ich, dass Yoongi mich im Arm hält.

Sein Pulli riecht gut.

„Was war das?",
Fragt er mich vorsichtig, erwartet schon, dass ich ihm nicht antworten werde, doch das möchte ich.
Ich möchte ihm alles erklären, was mit mir los ist.

„Mein Herz hat gerast",
Antworte ich allerdings nur trocken, da ich einfach nicht die richtigen Worte finden kann um ihm beizubringen, dass ich eine lebensbedrohliche Krankheit habe.

„Etwa wegen mir?",
Fragt er verwundert und jetzt, wo er es sagt, muss ich ihm recht geben.
Ich habe wegen Yoongi Herzrasen bekommen, weil ich mich einfach so wohl fühle in seiner Gegenwart.

„Genau.."

Ich bewege mich nicht von Yoongi weg, dafür ist es viel zu bequem und ich viel zu schwach - ich verweile einfach in seinen Armen, wo ich mich nicht nur wohl, sondern auch sicher fühle.

„Aber das ist nicht gut für mich",
Leite ich endlich das Thema ein, auf das ich von Anfang an hinaus wollte.

„Ich tue dir nicht gut?",
Fragt er leicht traurig und zeigt damit, dass er es vollkommen falsch verstanden hat.
Ich weiß einfach nicht, wie ich meine Gedanken in Worte fassen soll!

„Nein, ich bin gerne bei dir, aber mein Körper schafft das nicht.. Dir ist bestimmt schon aufgefallen, dass es mir körperlich nicht gut geht, ich dünner bin, blasser und schwächer.."

Yoongi spannt sich an und auch ohne ihn anzusehen weiß ich, dass seine Augen weit aufgerissen ist.
Wenn Hoseok eben am Telefon recht hatte, dann wird ihn meine Beschreibung sicher an-

„Hast du.. Hast du etwa.. Aber meine Schwester- du..?",
Fragt er mich und ich spüre Tränen auf meiner Wange.

Ich wusste doch, dass ihn diese Beschreibung an die Diagnose seiner Schwester erinnert.
Vielleicht sollte ich ihn noch nicht darauf ansprechen, wenn er so schon reagiert, wenn ich nur Teilsymptome aufliste...

Ist es denn nicht genauso tödlich?
Es läuft doch alles auf das Eine hinaus.

Lass Mich Leben ||YoonMin|| Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt