chapter TWENTYONE~

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Yoongi P.O.V

In dieser kurzen Zeit ist mir Jimin schon so sehr ans Herz gewachsen..
Er hat etwas, was uns verbindet und damit meine ich nicht den Tag in der Turnhalle, an dem ich ihm geholfen habe.

Er hat Teile der DNA meiner Schwester.
Damit hat er auch Teile meiner Eltern.. Und irgendwie auch von mir.
Es ist komisch so darüber nachzudenken.

Alles wird gut - das haben wir alle gedacht, aber trotzdem sitze ich hier nur neben Jimin, der noch kranker aussieht als vorher.

Bewegen kann er sich kaum noch, seine Haut ist so verdammt dünn, alle Adern sind sichtbar und der EKG, mit dem er verbunden ist, ist verdammt langsam.
Das heißt, dass sein Herz wirklich langsam schlägt.
Es ist am Ende, genau wie Jimin.

„Wir schaffen das Jimin! Gib nicht auf..“,
Flüstere ich ihm zu, auch wenn ich es selbst nicht wirklich glauben kann.

Er öffnet seine Augen leicht und schaut mich an. Ich will ihm Hoffnung schenken, sonst schafft er es garnicht.

„Warum schlägt die Therapie nicht an? Es müsste doch alles gut werden?“,
Haucht er mir als Antwort entgegen und auch kurz danach rollt eine Träne über seine Wange.

„Das braucht einfach Zeit, sie müssten deinen Kreislauf runterschalten, damit du die Spende annimmst, aber dein Zustand ist so kritisch, dass sie das nicht riskieren können. Jetzt dauert es einfach länger, aber glaub mir, alles wird gut ja?“

Ich drücke seine Hand und lächele ihn an, weil ich für ihn stark sein möchte.

Wie lange liegt er da schon?
Nicht mehr als ein paar Tage, aber schon lange genug.

Yoongi du solltest nach Hause gehen, du siehst krank aus“,
Flüstert Jimin und schaut mir fest in die Augen.

Es ist ihm wichtig, dass es mir gut geht, dabei geht es ihm gerade viel schlechter.
Daran sollte er aber nicht denken, er soll fest davon überzeugt sein, dass sein Körper das schafft und sich aus dem roten Bereich ziehen kann.

„Das ist nur eine leichte Erkältung, das wird schon, du bist wichtiger. Sag mir Jimin: du gibst nicht auf oder?“

„Ich geb nicht auf“,
Wiederholt er und lächelt mich leicht an.

Dieses Lächeln bringt mein Herz tatsächlich zum ausrasten und ich bin in diesem Moment wirklich froh, dass ich nicht am EKG hänge, wo dieser Herzschlag aufgezeichnet würde.

Ein Hustenreiz durchzieht meinen Körper und ich verkrampft mich, drehe mich von Jimin weg, ihn anzustecken wäre das schlechteste, was mir jetzt passieren könnte!

„Mir geht es gut!“,
Beteuere ich, doch weil ich weiterhin von Reizen in meinem Hals geschüttelt werde wäre es kein Wunder, wenn Jimin mir nicht glauben würde.

Er ist schlau, er hat direkt gesagt, dass ich mich schonen soll.
Aber er ist nummal wirklich wichtiger!

„Ich schaff das Jimin, ich bleib-“

„Nein Yoongi, du solltest nach Hause gehen und dich wirklich auskurieren! Das hier bringt weder dir noch mir etwas, du quälst dich bloß!“,
Unterbricht Jimin mich besorgt.

Wo kommt dieser verdammte Husten auf einmal her?
Ich kann ihn mir nicht erklären, aber er ist da und ich denke, dass ich auf Jimin hören sollte.

Jimin weiß was richtig ist und er hat damit recht, dass ich hier wirklich garnichts tun kann, als rumzukränkeln und Jimin vielleicht sogar wirklich anzustecken.
In seinem Zustand ist das nur umso gefährlicher!

„Okay, ich sollte gehen, aber ich komme so bald wie möglich wieder um dich zu besuchen, Jiminie!“

Er lächelt mich noch ein letztes Mal an, ehe er meine Hand loslässt und ich mich vom Stuhl erhebe, den ich auch sofort zurück an den dafür vorgesehenen Tisch stelle.

Ich möchte gerade zur Tür gehen, da überkommt mich der Schwindel und ich Falle auf die Knie, wobei ich versuche mich am Bettgestell festzuhalten.

„Alles gut“,
Möchte ich sagen, doch ich bin zu schwach und sehe schon den Boden näher kommen.

Yoongi!!“,
Höre ich Jimin schreien, bekomme aber zum Glück nicht mehr mit, wie mein Kopf auf den harten Krankenhausboden prallt.

Lass Mich Leben ||YoonMin|| Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt