13. Ein kleines Wunder

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Ein Schrei riss mich aus meinem Schlaf. Sofort war ich hellwach und tastete nach Rey neben mir. Ich atmete aus. Sie war da. Ein weiterer Schrei. Ich suchte nach dem Lichtschalter und machte das Licht an. Vor Schmerzen zusammengekauert lag Rey auf dem Bett, ihre Stirn schweißbedeckt. Ich wusste sofort, was los war. Und Panik überrollte mich. Das Baby würde jeden Moment kommen.

Sanft strich ich Rey über den Rücken und half ihr, sich aufrecht hinzusetzten. „Es wird alles gut werden.", sagte ich beruhigend, wartete die nächste Wehe ab und hob sie dann hoch, um sie die Treppe runterzutragen. Am Fuße der Treppe angekommen, weiter in eine Seitentür, wo das Schiff stand. Zum Glück sagte mir mein Instinkt alles, was ich wissen musste, ich setzte Rey hinein, mich selbst hinters Teuer, schob die Tür mit der Macht auf und fuhr den Weg ins Krankenhaus.

Die Geburt dauerte zum Glück nicht lange. Ich konnte kaum mit ansehen, wie sehr Rey unter den Wehen litt, doch sie war so stark und tapfer, dass nach guten zwei Stunden, der Medi-Droide das Kind behutsam in eine weiche Decke hüllte und es Rey in den Arm legte. Ich hatte während der ganzen Zeit ihre Hand gehalten. Nun, da das Baby da war, fiel mir ein Stein vom Herzen und ich gab Reys Hand frei damit sie es entgegennehmen konnte.

„Herzlichen Glückwunsch, es ist ein Mädchen.", sagte der Medi-Droide und verschwand leise aus dem Zimmer.

Ich drückte mich ganz fest an Rey, um ebenfalls das kleine Wunder zu betrachten. Es war wunderschön. Obwohl es noch so jung war, hatte es bereits viele kleine Babyhaare und große Augen. Dabei stockte mir der Atem. Es hatte meine Augen. Tiefdunkle braune Augen, die an geschmolzene Zartbitterschokolade erinnerten.

Vor lauter Freude rann mir eine Träne übers Gesicht.

Die kleine Stupsnase hatte sie von ihrer Mutter.

Es war ein überwältigendes Gefühl. Ich wusste, ich würde alles dafür tun, dass diesem Kind nichts passierte. Ich lächelte Rey an und sie lächelte zurück. Wir waren beide überglücklich.

Sie hielt mir das kleine Mädchen hin und ich nahm es. Es war ganz klein und warm. Als es mich mit seinen großen Augen ansah, lächelte es. Es streckte eine kleine Hand aus, und ich hob meine Hand, um den kleinen Fingern entgegenzukommen. Als sich unsere Finger berührten schloss ich die Augen, prägt mir diesen Moment ein und wollte nie wieder aus diesem Moment weg.

Kurz bevor ich den Sog spürte, der mir mitteilte, dass auch diese Vision nun bald zu Ende war, sah ich einen kleinen goldenen Lichtpunkt. Er pulsierte und sendete pures Leben und Liebe aus. Auch das Mädchen besaß die Macht.

Der Sog wurde stärker und auch wenn ich wusste, dass ich gehen musste, würde ein Teil von mir doch immer bei diesem Moment verweilen.


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