Knapp eine Stunde verbrachten wir in dem Zelt und unterhielten uns. Nach Loki ist bald auch Thor zu uns gestoßen und danach ebenfalls Steve. Kurz bevor ich zu Artax gehen wollte, fing es an wie aus Eimern zu schütten. Innerhalb weniger Minuten war ich bis auf die Knochen durchnässt. Prustend versuchte ich eine Strähne von meiner Stirn zu wischen und holte Artax von der Weide. Dieser war auch nass, doch die Decke welche Liam Artax anscheinend noch übergeworfen hat, hat das Meiste recht trocken gehalten.
So brachte ich meinen Wallach fix in die provisorischen Ställe und band ihn dort an. Eilig rannten die Teilnehmer durch die Gassen, suchten sich trockene Klamotten oder versuchten die Sattellagen ihrer Pferde wieder trocken zu bekommen bevor der Sattel da drauf kommen würde. Da ich damit kein Problem hatte, kontrollierte ich nochmal alles gründlich, sah nach seinen Hufen, seinen Zöpfchen und seinen Augen. Er war manchmal ziemlich ungeschickt, hatte es bereits einmal geschafft sich an einem Stock zu stoßen. Wie ist mir bis heute ein Rätsel, dennoch hatte es einige Zeit gedauert bis er wieder richtig sehen konnte. Jetzt ist er wieder so fit wie vorher. Mein kleiner Jungspund, dachte ich und legte ihm die Satteldecke auf den Rücken.
Da ich so beschäftigt mit dem satteln und ausrüsten war, bemerkte ich nicht, dass Loki hinter mir stand."Perfect" von Ed Sheeran vor mich hin summend wollte ich gerade nach den Gamaschen greifen, als ich gegen den schwarzhaarigen Mann stieß. "Vorsichtig.", sagte er nur und hielt mich fest. Ich entriss mich eilig seinem Griff und machte unbeirrt weiter. "Du kannst mich nicht ewig ignorieren.", brummte er. "Ich ignoriere dich nicht. Ich habe nur besseres zu tun als mit dir zu reden.", gab ich zurück und schloss die letzte Gamasche. Danach band ich mir die nassen Haare zu einem Dutt zusammen und suchte mein Wechseljacket. "Hier, nimm die bis du dran bist.", sagte Loki, zog seine Jacke aus und gab sie mir. Skeptisch beäugte ich ihn, zuckte danach mit den Schultern und wechselte mein nasses Jacket mit seiner Jacke, bevor ich das nasse Ding auf einen Heizkörper legte und hoffte das sie wenigstens noch ein wenig trocknete. Auch wenn mir klar war, dass ich gleich eh wieder nass werden würde. Somit lehnte ich mich an Artax' Schulter und sah Loki in die grünen Augen.
"Es ist gerade nicht der richtige Zeitpunkt dafür, aber ich wollte dir gerne ein wenig von mir erzählen. Sollte es dir nicht unpassend sein.", sagte er und überrascht sah ich ihn an. "Nur zu.", forderte ich und machte eine ausschweifende Handgeste. Tief holte er Luft und fing an: "Wie du weißt bin ich an der Seite von Thor aufgewachsen. Doch wirklich immer wurde er bevorzugt. Ich lebte in seinem Schatten. Vater hatte uns beiden gesagt, wir wären geboren um eines Tages den Thron von Asgard zu besteigen. Nie hatte er einen explizit angesprochen, dennoch war mir klar, dass ich niemals König von Asgard werden würde. Dafür war Thor viel zu beliebt. Aber er war fehlgeleitet, arrogant. Durch einige Taten die er vollbrachte, wurde er auf die Erde verbannt. Erst dort lernte er sich zu ändern. Er lernte außerdem eine Sterbliche kennen, Jane Foster. Gott, er liebt sie mit jeder Faser seines Herzchens. Würde alles für sie tun." Er machte eine Pause, redete nicht weiter. "Und? Was bringt dich dann bitte dazu die Erde anzugreifen?", hackte ich nach und kuschelte mich unbewusst in seine Jacke. "Wir hatten uns gestritten. Vater ist in den Odinschlaf gefallen kurz nachdem Thor verbannt war, somit fiel mir die Bürde des Thrones zu. Mit allen Mitteln wollte ich von nun an verhindern das mein Bruder wieder zurückkommt. Nachdem er doch kam, war ich quasi gerade dabei eine der neun Welten zu zerstören." Er nannte mir nicht welche, was mich ein wenig irritierte. Dennoch hörte ich weiter aufmerksam zu. "Thor unterbrach mich, zerstörte den Bifröst nach einem Kampf mit mir. So unfair dies alles ablief, ich war der rechtmäßige Thronfolger! Das zumindest hatte Vater immer behauptet.", sagte er und wurde lauter. Seine Hände ballten sich zu Fäusten und es schien als würde er jeden Augenblick die Fassung verlieren. "Wie dem auch sei. Kurz nachdem der Bifröst zerstört war und ich drohte ins All zu fallen, hing ich an dem Hammer von Thor. Er hielt mich quasi fest, wollte mich vor dem Tode bewahren. Odin war ebenfalls da, hielt Thor fest, welcher noch immer seinen Hammer hielt, an welchem ich hing. Doch meine Entscheidung stand schon lange fest. Somit ließ ich mich nach einem kurzen Wortaustausch mit Odin fallen, die Rufe von Thor ignorierend. Ob er trauerte? Wer weiß, ich jedenfalls habe jemanden getroffen welcher mir grenzenlose Macht und eine Armee versprach. So bin ich dann hier gelandet.", schloss er ab. Wortlos sah ich ihn an. Nichts kam über meine Lippen. "Nun denn.", sagte er und drehte sich weg zum gehen. "Warte.", sagte ich, stürzte beinahe auf ihn zu und nahm ihn in den Arm. Überrascht von meiner Aktion, reagierte er nicht und versteifte sich. "So ein schlechter Mensch bist du gar nicht.", sagte ich nur und löste mich wieder von ihm. Danach widmete ich mich wieder Artax, machte ihn zu Ende fertig und ritt dann, Lokis Jacke in der Hand, auf den Abreitplatz auf welchem mittlerweile ein paar Hindernisse standen. "Gibst du die Loki zurück?", fragte ich Steve als ich ihn sah. "Klar mach ich. Viel Glück gleich. Wir sind schon an den Plätzen wenn was sein sollte.", sagte er und verschwand dann auch.
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Götter, Fabelwesen und Liebe?! (#Wattys2018)
FanficAls Cousine von Pepper Potts, der Angestellten und Freundin des Millionärs Tony Stark, war das Leben nicht immer leicht und meist auch voller Gefahren. Doch er finanziert ihr das Hobby und somit war er ein recht wichtiger Bestandteil ihres Lebens. A...