Kapitel 12: Tag der Abrechnung

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Während ich immer wieder auf den Boxsack einschlage oder ihm sogar einen Kick verpasse, vergesse ich nach und nach dass ich Wachsam sein müsste. Irgendwann stand plötzlich Marc hinter mir, einer von Parkers besten Freunden. Sie wechselten gemeinsam von den Ken, zu den Ferox und genau das, könnte mir nun zum Verhängnis werden. Seine Hand legt sich auf meine Hüfte und ich drehe mich blitzschnell zu ihm um. „Wag es nicht mich anzufassen!" Drücke ihn auch sofort von mir und sehe ihm in die Augen. „Du hast doch nicht etwa geglaubt dass du ungestraft davon kommst?" Genervt ziehe ich eine Augenbraue rauf und beginne dann zu lachen. „Oh doch, denn ich habe es getan weil es ein Befehl von unserem Ferox Anführer war. Er wollte das wir Kämpfen und das ohne Erbarmen. Wenn Parker so schwach ist, dafür kann ich doch nichts." Marc drückte mir gegen die Seite und ich zuckte einen Moment zusammen weil meine Rippen sofort schmerzten. „Heute ist dein Lover nicht in der Nähe, demnach können wir uns dich ungehindert schnappen." Mein Lover? Verwirrst sehe ich wie sich Rick und Kim nun auch noch näherten und so langsam machte sich ein wenig Panik in mir breit. Diese versuchte ich Ferox mäßig zu unterdrücken und straffe nur die Schultern, bevor ich einen Schritt zurück mache. „Verpisst euch einfach, ihr habt eh keine Chance. Abgesehen davon das sie euch alle rauswerfen. Wollt ihr wie Parker etwa bei den Fraktionslosen landen?" Rick lachte verächtlich und sah mich an. „Ach Süße, du glaubst doch nicht wirklich das sie uns rauswerfen, nur weil wir uns an irgendeiner kleinen Initiantin vergreifen!?!" Vermutlich hat er sogar Recht! Eric hatte mich aber extra gewarnt und noch dazu mir eine eigene Wohnung besorgt, damit ich nicht zurück in den Schlafsaale der Initianten muss. Demnach gehe ich schon davon aus, dass es irgendwen interessieren wird, sollte mir nun aufgrund von Rache etwas zustoßen. Was zur Hölle soll ich denn jetzt nur machen? Gegen 3 Leute, werde ich mich nicht lange genug behaupten können.

Wobei, vielleicht reicht es wenigstens um etwas Zeit zu schinden, so dass Four eingreifen kann. Ich versuche zu sehen wo mein Ausbilder ist aber dadurch dass die 3 Idioten sich um mich herum gestellt haben, kann ich nicht allzu viel sehen. Marc ist es, der mir nun wieder auf die Pelle rückt und ich drücke den Rücken durch, bevor ich mich in Kampfhaltung stelle. Auf gar keinen Fall werde ich den ersten Schlag ausführen, sondern mich lediglich verteidigen und das sollte ich eine Weile durchhalten können.  Ich fixierte Marc mit meinem Blick und als er mit der rechten Faust ausholte hatte ich genug Zeit um meinen Arm hochzureißen umso mein Gesicht zu schützen. Er versuchte noch ein paar weitere Schläge aber mir gelang es sie immer wieder abzublocken. Scheinbar dauerte Kim die Sache zu lange, denn sie trat mir auf einmal in die Kniekehle so dass ich zusammensackte und Marc es schaffte mir gegen die Schläfe zu schlagen. So schnell es mir möglich war, rappelte ich mich wieder hoch und schaffte es so gerade noch den nächsten Schlag von Marc auszuweichen. Kurz darauf wurde er auch schon von hinten an der Schulter gepackt und zur Seite geworfen. „Such dir gefälligst jemanden in deiner Gewichtsklasse Marc!" Mein Blick huschte zu Four, der nun finster zu Kim und ihrem Kumpel Rick sah. „Verschwindet, sofort! Das Training ist für euch beendet und es werden euch Punkte abgezogen für diese Aktion hier." Kim wollte protestieren, von wegen sie hätte ja gar nichts getan. „Glaubst du echt ich bin blind? Ich habe genau gesehen wie du der Initiantin hinterrücks in die Kniekehle getreten hast. So verhält sich ein Ferox nicht! Das gibt extra Punkteabzug." Rick half Marc wieder auf die Beine und die Drei verschwanden. „Du wirst schon noch sehen was du davon hast Bitch!" Natürlich konnte Marc sich diesen Kommentar nicht verkneifen.

Mein Blick ging zu Four und ich atmete tief durch. „Danke. Das hätte für mich echt übel enden können." Der Ausbilder kam auf mich zu und berührte mich an der Schulter. „Eric hatte Recht, ich muss aufmerksam bleiben wenn ich diese Initiation überleben will." Four nickte und betrachtet mich mit hochgezogener Augenbraue. „Tut irgendwas weh?" Nun musste ich Lachen. „Du meinst vermutlich ob noch was anderes wehtut als die letzten Verletzungen." Ich schüttelte mit dem Kopf. „Nein alles gut." Ein kurzes Nicken von meinem Ausbilder und er deutet auf den Sandsack hinter mir. „Du trainierst weiter, ich spreche später mit Eric. Wir müssen uns was einfallen lassen für diese 3 Spinner." Als Four gehen will, greife ich schnell nach seinem Unterarm. „Four, kann ich dich um einen Gefallen bitten?" Er dreht seinen Kopf zu mir und blickt mich fragend an. „Ich möchte extra Trainingseinheiten mit Eric. Er ist ein starker Gegner, wenn ich mit ihm klarkomme dann kann ich diese 3 Schweine platt machen. Mir wäre es lieber es würde alles auf normalen Bahnen geklärt werden. Ich möchte einen nachdem anderen in einem fairen Kampf fertig machen." Auf gar keinen Fall, kann ich zulassen dass weiter behauptet wird dass ich unter dem Schutz meines Lovers stehe oder eben mit Four so dick bin, dass dieser mich dauernd schützt. „Sie scheinen eh schon zu denken, dass ich was mit Eric am Laufen habe weil er mich so im Auge hat." Four grinste leicht. „Na das wird ihm gewiss nicht gefallen, wenn er davon Wind bekommt. Es ist übrigens nicht nur Eric der ein Auge auf dich hat. Tris und ich achten auch auf dich und soweit mir zu Ohren gekommen ist, behält auch Max deine Trainingsfortschritte im Blick." Überrascht ziehe ich eine Augenbraue rauf. „Okay, das ist dezent verstörend aber mir soll es egal sein. Ich will diese Initiation überstehen und einen guten Job hier bekommen."  Wobei ich natürlich weiterhin hoffe dass es mir gelingen wird. „Genug gequatscht, jetzt wird trainiert. Ich kläre alles mit Eric ab und er wird dann gewiss auf dich zu kommen." Von mir kam noch ein schnelles Nicken und dann trainierte ich weiter. Als wir zum Mittag entlassen werden, heißt es dass das Nachmittagstraining ausfällt. Stört mich nicht wirklich, denn so kann ich joggen gehen oder mich in meiner Wohnung aufhalten, um mich etwas auszuruhen. Demnach ging ich erst Essen und dann in meine kleine Wohnung zurück.

Mein neues Leben bei den FeroxWo Geschichten leben. Entdecke jetzt