Der Albtraum hört nicht auf -Part 1-

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Wieder in der WG angekommen setze ich mich aufs Sofa und ziehe meine Knie an meinen Körper. In meine Kopf spielt alles verrückt, ich kann keinen einzigen klaren Gedanken mehr fassen, sie haben mich all die Jahre belogen? Shanks ist also mein Leiblicher Vater? Ich heiße also eigentlich Amina Le Roux? Wieso hat der Rothaarige Grinsende Typ mich nicht aufgezogen? Wollte er mich nicht? Was ist dieser verdammte Grund?

„Mina? Möchtest du uns erzählen was los ist?" fragt Marco und setzt sich ebenso wie Ace neben mich.
Sollte ich Ihnen das erzählen? Wieso sollte ich es nicht?
Ich atme tief ein und aus, bevor ich Marco in die Augen schaue. „Ich habe meinen leiblichen Vater kennen gelernt." sage ich und schaue auf den Boden, es tut weh die Wahrheit immer und immer mehr zu realisieren. „Du warst adoptiert?" fragt Marco erstaunt woraufhin ich nicke. „Also ist Shanks dein Vater?" fragt Ace schon beinahe ängstlich, doch weshalb kann ich nicht verstehen. „Anscheinend ja." antworte ich und starre auf die Tischplatte des Wohnzimmertisches der vor dem Sofa steht. So viele Gedanken schwirren in meinem Kopf herum und ich kann sie weder ordnen noch sortieren. Was kann ich machen? Tief in mir drinnen ist ein Schmerz der droht mich zu verschlingen. Es tut so unglaublich weh, ich kann aber nicht sagen woher er kommt. Ich kann auch nicht sagen wieso aber er ist da und versucht mich zu verschlingen. Langsam kullern salzige Tränen meine Wangen hinab und sickern in den dünnen Stoff meiner Hose. Mir egal ob mein Maskara verschmiert oder ich aussehe wie ein Panda, die Jungs sind wie meine Brüder und da ist es mir egal wie Ich aussehe. Ich will nur noch weinen und diesen verdammten Schmerz los werden. Dieses Gefühl der Enttäuschung sucht mich heim was das alles bloß viel schlimmer macht. Ob ich wirklich enttäuscht bin? -Ja, meine 'Eltern' haben mich fast 19 Jahre angelogen. Sie haben nie ein Sterbenswörtchen darüber fallen lassen. Nicht einmal Kid. Kid? Ob er es wusste? Was ist wenn ja?
Immer mehr Tränen rollen meine Wangen hinab. Die beruhigenden Worte der Jungs nehme ich grade nur sehr schwach wahr, denn ich bin zu tief in meinen Gedanken gefangen. Gefangen in schmerzen, Trauer, Enttäuschung und Angst. Wieso Angst? Weil ich Angst davor habe das Kid es wusste. Angst wie die Zukunft von nun an sein wird. Angst davor das ich alles verlieren könnte. Am liebsten würde ich grade schreien, weinen, um mich schlagen und einfach in einer Ecke schmollen zu gleich... das war alles viel zu viel für mich... Ohne auch nur ein einziges Wort zu sagen, stehe ich von dem Sofa auf und gehe in mein Zimmer. Ich will alleine sein, ich muss das alles erstmal verarbeiten. Es war schwer vorhin nicht einfach auszurasten und alle Beteiligten anzuschreien, aber es hätte mir auch nichts gebracht.

Da ist wieder der Unterschied zwischen Kid und mir.
Kid. Mein Bruder. Eigentlich nicht aber für mich ist er immer noch mein Bruder, auch wenn wir nicht wirklich Verwandt sind.

Meine Sicht ist durch die Tränen verschleiert, was es mir nicht grade einfacher macht, mein Handy zu finden was ich in meinem Bett suche.

Auf einmal fängt es an zu Vibrieren, wodurch ich es leichter finde. Der Display leuchet hell auf und zeigt mir 'Kid'an. Kid... ob ich dran gehen sollte? Haben es ihm unsere Elter schon gesagt? Beziehungsweise seine Eltern, meine sind es ja nicht denn mein Vater ist ja Shanks...

Das erneute Vibrieren meines Handy reißt mich aus meinen Gedanken, immernoch erscheint Kids Name auf dem Display. Ich schließe meine Augen und atme einmal tief ein und wieder aus, ehe ich schweren Herzens dran gehe.

-Hallo Kid?-
-Mina? Ich hole dich ab, ich wusste es auch nicht.-
-O...okay Kid.- stottere ich und lege auf.

Ein äußerst kurzes Gespräch aber es hat eine meiner Frage beantwortet. Er wusste es nicht, mir fällt ein Stein vom Herzen, er hatte mich also doch nicht all die Jahre angelogen. Er hat auch gedacht, dass wir leibliche Geschwister sind. Er hat es nicht gewusst! Es ist so ein befreiendesa Gefühl zu wissen, dass er es nicht wusste. Ein Lächeln stiehlt sich auf meine Lippen und neue Kraft durchflutet meinen Körper. Erleichtert rappel ich mich auf um meinen Rucksack zu schnappen und alles darein zu stopfen was ich benötige, damit ich schnell zu Kid komme.

Während ich die Treppe runter gehe ziehe ich mir meine Jacke an und achte dieses mal besonders drauf, nicht die Treppenstuffen wie sonst immer zu übersehen. Auf einen weiteren Sturz kann ich gerne heute Verzichten. Ich meine meine Tollpatschigkeit ist, hin und wieder schon was feines aber heute kann ich auf die wirklich getrost verzichten.
"Wo gehst du hin Mina?" fragt mich Marco der mich anschaut und sein Bier an seinen Mund führt. "Kid holt mich jetzt ab, er weiß jetzt auch bescheid." antworte ich ihm und nehme das Bier aus seiner Hand um auch ein paar Schlücke daraus zu trinken. In meinem gesamten Kopf ist ein solches Wirr-Warr aus den verschiedensten Gedanken und Gefühlen, dass ich nicht genau weiß was ich denken oder fühlen soll. Jetzt grade fühle ich mich Taub, gefühlstaub. So lässt es sich am besten Beschreiben, ich fühle so viel und gleichzeitig nichts, ich weiß nicht wieso aber es fühlt sich auf eine Art und Weise gut an, denn so kann ich wenigstens ohne dauerhaft zu Heulen oder irgendwelche Aggressionen zu bekommen etwas tun.

Ich gebe Marco, der mich mehr als nur erstaunt und verwirrt anschaut sein Bier zurück und gehe zur Haustür, wo ich mir meine Schwarzen Chucks nehme. Ich dsetze mich vor die Haustür auf den Boden und ziehe mir den Rechten Schuh an als plötzlich die Tür mit schwung geöffnet wird und mir voll gegen den Kopf und mein Bein knallt. "Ah du Arsch!" zische ich und robbe etwas von der Tür weg um zu sehen wer da ist. Ace kommt mit zwei weiteren Kerlen rein und alle schauen runter zu mir.

"Mina? Du wohnst noch immer hier? Lange nicht mehr gesehrn kleine." grinst mich der Typ mit der Braunen Haartolle an. Braune Haartolle? Momentmal, das ist Thatch, der damals auch aud der Party war wo Ace, Nina abgeschleppt hatte.
"Hallo Tatchi." grinse ich ihn an und schnappe mir meinen zweiten Schuh um ihn anzuziehen.
"Wo geht's denn hin Mina?" fragt mich nun Ace und Marco stößt hinzu. "Sie geht zu Kid, hallo Haruta." sagt Matco während ich aufstehe. "Hi Marco." begrüßt der zweite Typ, der anscheinend gar kein Typ ist sondern eine Frau, auch Marco.

"Naja ich bin dann mal weg, bis heute Abend." versbschiede ich mich von den Jungs und Haruta und stürme so schnell ich kann aus der Tür heraus.

Durch die halb durchsichtige Haustür kann ich sehen das Kid sein Auto bereits vor der Tür steht und er vermutlich wieder mal im Halteverbot wartet. Dieser Hitzkopf lernt auch nie, jedes mal parkt er dort obwohl er schon mehrmals Strafzettel bekommen hat. Lächelnd schüttel ich meinen Kopf und öffne die Tür. "Ich hab mir schon gedacht, dass du das bist der hier wieder im Halteverbot steht." begrüße ich ihn, er lehnt lässig mit einer Zigarette in der hand an seinem Auto und wendet den Bick vom Straßenverkehr ab, um mich anzusehen.
"hey kleines." begrüßt er mich, während er die Kippe wegwirft und mich in eine feste Umarmung zieht. "Wie, kein Zickiger spruch von wegen, die sollen mal aufpassen oder so?" grinse ich an seine Brust. Er allerdings schüttelt nur den Kopf. "Ich hab dich lieb Bruderherz." flüstere ich im zu ehe ich mich von ihm löse. "Ich dich auch Schwesterherz."

Auch wenn Kid und ich keine Leiblichen Geschwister sind, bleiben wir Geschwister, denn wir halten egal was ist zusammen und wir werden es auch immer weiter tun, so sind wir aufgewachsen.

Kid und ich steigen in sein Auto ein und er startet den Motor und setzt den Blinker. "Kid? Danke." sage ich und ernte einen sehr fragenden Blick von ihm, der einerrseits gruselig anderer Seits sehr Lustig aussieht, denn er zieht die Augenbrauen in die Höhe und danntief runter aber seine Augenbrauen sieht man nicht, da sie viel zu hell sind. "Wofür bedanks du dich kleines?" fragt er als er losfährt. "Dafür das du mein Bruder bleibst auch wenn wir keine Geschwister sind."

One Piece High (Buch 1)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt