Irrlichter -JUBLALI

Kapitel 10

Pov. Ju

Etwas leicht kratziges kitzelt mich an der Wange. Ich verziehe das Gesicht, taste im Halbschlaf nach dem störenden Ding und grummele dann genervt, da ich nichts Verdächtiges finde.

Bis eben war ich noch tief in einem sehr wirren Traum über Vik und einem Video, dass von eben diesem in einem Dumbledore Kostüm handelte, versunken und umgeben von der angenehmen Wärme der Kissen und Decken um mich herum.

Aber jetzt bin ich wach, super...

Verschlafen schlage ich die Augen auf und blicke nach oben zur Decke und in ein Gewirr aus schillernden Perlen und intensiv duftenden Kräutern, die zu mir herabhängen.

Immer noch etwas verwirrt richte ich mich auf und betrachte den Raum, in dem ich mich befinde, fasziniert.

Alles, woran ich mich noch wirklich erinnern kann ist, dass ich ohnmächtig geworden bin und dass da eine unglaubliche Hitze war... wie ich allerdings hierher gelangt bin, bleibt mir ein ungeklärtes Rätsel.

Seufzend wälze ich mich aus dem gemütlichen Bett heraus und gehe möglichst leise durch das Zimmer, bedacht keinen der glitzernden und funkelnden Gegenstände umzuwerfen, um irgendwie eine Antworten auf meine Fragen zu finden.

Durch eine niedrige Durchgang, in dem mehrere Ranken und Perlenketten wie ein Vorhang herunterhängen, trete ich auf eine hölzerne Terrasse, vor welcher sich ein glasklarer Teich erstreckt.

Was allerdings sofort meine Aufmerksamkeit von allem anderem um mich herum ablenkt, ist die Person, die mit nackten Oberkörper in dem silbrigen Wasser vor mir steht.

Viktor.

Ich kann es einfach nicht lassen, ihn anzustarren.

Seine Haut schimmert hell im Mondlicht, welches auf ihn herabfällt, ich betrachte seine klar definierten Muskeln, wie Wassertropfen an seinem trainierten Rücken herunter perlen, wie er sich durch die nassen Haare fährt, der Mond sich in seinen Augen spiegelt-

"Ju?", dringt seine Stimme auf einmal an mich heran und ich werde augenblicklich rot. Fuck.

"Äh... ja...", bringe ich, peinlich berührt, hervor und gucke schnell irgendwo anders hin, als auf Viks verdammt heiße Bauchmuskeln. Was zur Hölle, ich muss mich echt mal zusammenreißen!

"Geht's dir wieder gut?", fragt Viktor gelassen, er watet durch den Teich hindurch, bis zu dem Steg, der vor mir ins Wasser führt. Tatsächlich meine ich, eine große Erleichterung in seinem Blick zu erkennen.

"Ja, ich bin ohnmächtig gewesen, oder?", frage ich, für einen kurzen Moment schweifen meine Gedanken von Viks Oberkörper zu dem Aufschlag auf dem schwarzen Bären.

"Hauptsache, du bist wieder okay. Ich hab mir ernsthafte Sorgen gemacht!", meint Vik und stützt die Arme auf dem dunklen Holz zu meinen Füßen ab. Ich gehe etwas in die Hocke, um nicht so über ihm zu stehen und schaue mich dann doch nochmal in dem Krater, in welchem wir uns scheinbar befinden, um.

"Wo sind wir hier...?", meine ich und blicke dann wieder zu meinem... Kumpel vor mir: "Und warum bist du in diesem Teich, ist das nicht total schlammig?" Vik grinst mich schelmisch an.

"Das ist der Teich der traurigen Träume, siehst du die Quelle da? Sie entspringt aus den Tränen der Träumenden... aber tatsächlich ist sehr erfrischend und man hat mir gesagt, dass es glücklich macht, in Trauer zu baden... irgendwie, funktioniert aber echt, willst du vielleicht zu mir kommen?", zum Ende hin wird sein Grinsen breiter und bekommt einen anzüglichen Hauch. Mein Magen zieht sich etwas zusammen und ich merke, wie mir schon wieder das Blut in die Wangen schießt.

"Ach lass besser...", meine ich und fahre mir unsicher durch die Haare.

"Och... zu schade...", meint er gespielt traurig und greift wie ein bettelndes Kind nach meinem Handgelenk.

Seine Berührung jagt mir, trotz des kalten Wassers, heiße Schauer durch den Körper.

Sanft streicht Vik mit dem Daumen über meine Haut und ich versuche krampfhaft meinen Atmen unter Kontrolle zu halten, als wäre ich ein hyperventilierendes Fangirl, als seine Miene sich plötzlich wieder zu einem Grinsen verzieht und er mich mit einem Ruck zu sich, in das kühle Wasser und in seine Arme zieht.  

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Ich hab mal wieder gar keine Motivation mehr, irgendwie weiter zu schreiben...