Christin
Nervös tigere ich im Zimmer hin und her, was nicht dazu beiträgt, dass meine Kinder besser schlafen können. Aber ich habe einen schlimmen Fehler gemacht und der bestand darin, mit Will zu reden! Ich hätte auf Paolo hören und zu Hause bleiben sollen. Stattdessen habe ich die Augen der Queen auf uns gelenkt. Sie wird uns einsperren oder schlimmeres!
Tori und Paolo sind noch arbeiten, also wissen sie vielleicht noch nichts davon. Was mache ich jetzt? Ich raufe mir die Haare und kann nicht still sitzen, so unruhig bin ich. Alles ist meine Schuld! La Bello sieht mich genervt an, weil er schlafen möchte.
Elena und Luis sollten eigentlich auch schlafen, doch das ist ihnen nicht möglich. Sie verfolgen mich mit ihren Blicken.
„Macht doch endlich die Augen zu", sage ich genervt und verzweifelt.
Zu allem Übel klingelt es auch an der Haustür. Fluchend betätige ich den Türöffner, ohne zu kontrollieren, wer kommt. Als die Wohnungstür aufspringt, kommt mir Katha mit ausgebreiteten Armen entgegen. Hinter ihr tritt Jake ein und lächelt freundlich.
„Katha", sage ich und war noch nie so froh über ihre Gesellschaft gewesen. Vielleicht weiß sie Rat.
Aber sie ist genauso aufgeregt wie ich. „Stell dir vor, die Queen weiß, dass Tori Henry besucht hat. Wir müssen hier verschwinden!"
„Ich weiß", sage ich, doch sie hört nicht zu, sondern will sich die Kinder schnappen.
„Halt Stopp!", rufe ich und sie hält inne. „Ich bin der Grund für diese Misere."
Jetzt ist auch Jake hellhörig geworden und sein Blick sagt mir, dass er nicht erfreut darüber ist.
„Wie kam es dazu?", will er wissen und ich schlucke. Dann berichte ich in groben Zügen von meinem Gespräch mit Prinz William. Katha und Jake sehen mich an, als hätte ich Hochverrat begangen. Dabei kann ich nichts dafür.
„Wir müssen langsam los fahren, Mädels", bricht Jake das Schweigen. Ich eile ins
Schlafzimmer und packe meine und Paolos Sachen ein. Katha kümmert sich derweil um die Ausstattung der Kinder. Ich habe keine Ahnung, wohin es geht und ich werde auch nicht nachfragen. Wichtig ist nur, dass Paolo und Tori auch in Sicherheit gebracht werden. La Bello gefällt diese Aufregung nicht und er fängt an zu bellen. Katha besticht ihn mit Leckerli und Streicheleinheiten, aber erst ihre beruhigenden Worte helfen.
Wir brechen auf, ohne die Wohnung aufzuräumen und es sieht aus wie auf dem Schlachtfeld. Unten wartet ein Lieferwagen auf uns.
„Nicht dein Ernst", sage ich zu Katha. „Wo sollen wir alle hin?"
Sie grinst vielsagend und öffnet die Hintertür. Ich sehe links und rechts Sitzbänke und in die Mitte passt sogar der Kinderwagen mit den Zwillingen. Ich steige ein und lasse mir den Wagen reichen, La Bello springt uns hinterher. Den Koffer lege ich unter die Sitzbank. „Schnall dich an, wir werden jetzt Paolo und Tori abholen", sagt Jake und schließt die Tür. Ruckelnd fährt der Lieferwagen los und ich bin allein mit meinen Kindern und dem Hund, weil Katha vorn bei Jake sitzt. So schnell habe ich in meinem ganzen Leben noch keinen Koffer gepackt und ich weiß jetzt schon, dass ich die Hälfte vergessen habe. Die Zwillinge fallen beim gleichmäßigen Schunkeln in einen tiefen Schlaf. Ich lehne mich zurück und lasse die Anspannung von mir abfallen.
Da ich nicht will, dass mein Ehemann genauso ahnungslos ist wie ich, schicke ich ihm eine Nachricht. Ich hoffe, er denkt daran, Tori Bescheid zu geben. Immerhin ist sie die Hauptperson, bei der es in dieser Rettungsaktion geht.
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Story of my Life - verzweifelte Hoffnung
RandomDer weltberühmte Philosoph Nietzsche sagte: „Hast du eine große Freude an etwas gehabt, so nimm Abchied! Nie kommt es zum zweiten Male." Tori ist verzweifelt, ausgelaugt und ein Schatten ihrer Selbst. Zu Silvester wollte sie sich mit Henry t...