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Wir ritten also gemeinsam über die Brücke und durch die riesige Stadt. Komische, abweisende Blicke lag auf uns. Okay, auf Loki und mir.
"Hier in Asgard werden gerade von Frauen Kleider getragen." "Ihr habt aber echt eine alte Ansicht von Frauen.", meinte ich und verdrehte die Augen. Thor drehte sich zu mir und sagte verschmitzt: "Nun. Dir steht ein asgardisches Gewand bestimmt wirklich gut." Von Loki konnte man nur ein Schnauben vernehmen.

Vor dem Palast stiegen wir von den Pferden. "Wer kümmert sich um die Tiere?", fragte ich interessiert. "Das wäre dann ich Ma'am.", ertönte eine leise Stimme hinter mir. Ein Junge, nicht viel älter als ich, stand eingeschüchtert vor uns und griff nach den Zügeln der drei Pferde. Thor ging mit Loki bereits vor. "Liva! Komm jetzt.", befahl Thor beinahe. "Ich komm nochmal wieder okay?", lächelte ich und hastete den Göttern hinterher.
Die riesigen Flügeltüren schwangen auf und wir standen in einem riesen Flur. Zu beiden Seiten standen Pfeiler, natürlich vergoldet. "Wow sieh nur.", sagte ich entzückt und ging zu einem der Pfeiler. Ehrfürchtig strich ich die Konturen nach. "Das ist der Wahnsinn!"

Beide sahen mich fasziniert an. Doch als ich Loki ansah, verflog die gute Stimmung direkt wieder. Er tat mir so unheimlich leid, diese Behandlung und dieses Verhalten von allen hier tat sogar mir weh. Also beschloss ich, jetzt an der Seite von dem Chaosgott zu bleiben und jeden mit meinen Blicken zu töten. Thor ging schnurstracks in die Richtung einer dunklen Tür. "Wo gehen wir hin?" Thor seufzte. "Bis der Allvater mit Loki spricht, bleibt er im Kerker." "Dann bleibe ich bei ihm.", schoss es aus mir heraus. Verwundert sahen mich beide an. "Der Allvater will gleich mit dir reden.", sagte Thor. "Und warum dann nicht mit Loki?" Wut staute sich in mir auf. Mit mir konnte dieser Allvater reden aber nicht mit Loki? "Ich rede kein Wort mit ihm. Nur wenn Loki dabei ist." Stur blieb ich bei meiner Aussage, blieb stehen und starrte Thor in die Augen. Doch er würde nicht nachgeben, dass spürte ich. Also seufzte ich, schenkte Loki einen entschuldigenden Blick und nickte nur stumm. "Fein. Danach gehe ich aber zu ihm." "Okay." Somit brachten zwei Wachen vor den Türen des Kerkers Loki nach unten, während ich Thor folgte. Der Weg führte uns weiter durch vergoldete Flure, an riesigen Säulen vorbei. Grimmig und misstrauisch wurde ich angesehen, doch genauso grimmig sah ich zurück. Sollten sie doch an ihren dämlichen Blicken ersticken. 

Thor schob eine massive Flügeltür auf und trat in den riesigen Saal. Wie Loki es beschrieben hatte. Nur der gigantische Thron prankte am Ende des Raumes. Einzelne Wachen standen zwischen den Säulen. Spät erst erkannte ich sie. Diese Menschen, in goldene Rüstung gehüllt machten mich nervös. "Allvater.", ertönte die Stimme von Thor. Dieser kniete sich vor den Thron. Er kniete vor seinem eigenen Vater nieder? Wieso denn bitte das? Hatte dieser Mann mit nur einem Auge und einer bedrohlichen Ausstrahlung wirklich so viel Macht? 
Ehe ich weiter darüber nachdenken konnte, zog Thor mich auf die Knie. "Preise Respekt.", zischte er nur. "Ich denk nicht mal dran.", zischte ich zurück und stand wieder auf. "Also. Was wollt Ihr nun von mir?", kam ich direkt zur Sache und bekam einen überraschten Blick des bärtigen Mannes. "Ihr seid also die Frau die meinen Sohn zur Vernunft brachte?", stellte er eine Gegenfrage. "Wir verstanden uns gut. Mehr nicht.", sagte ich schulterzuckend. "Bleibt eine Weile und lasst mich selbst mit ansehen wie gut Ihr euch mit Loki versteht." "Ich habe Verpflichtungen auf der Erde. Meine Pferde warten dort auf mich. Meine... Freunde.", stockte ich kurz. "Es scheint mir als wäre ein Teil Eurer Freunde hier.", sagte der Allvater und deutete auf Thor. "Er ist nur einer von vielen. Die Wichtigen leben auf der Erde. Meine Familie.", sagte ich nur, ignorierte den verletzten Blick von Thor. "Nur einige Tage. Damit ich mit eigenen Augen sehen kann wie Loki sich verhält." "Ihr meint wohl mit eigenem Auge.", nuschelte ich. "Wie war das?" "Nichts. Danke für das nette Gespräch, Odin.", murrte ich und verschwand eiligen Schrittes aus dem Thronsaal. Herrje, direkt mal einen schlechten Eindruck mein Gott der Welten gemacht. Na klasse. Aber irgendwie konnte ich den Mann nicht ab, seine Art war unausstehlich. 

Ehe ich mich versah, hatte ich mich in den großen Fluren des Palastes verlaufen. Noch immer in meiner Jeans und dem einfachen Hemd gekleidet, wurde ich schräg angesehen und helfen wollte mir auch niemand. "Hey!", ertönte eine weibliche Stimme von hinten. Kurz zuckte ich zusammen, bevor ich mich mit erhobenem Kopf umdrehte und in das Gesicht einer schwarzhaarigen Frau sah. "Was führt dich alleine durch den Palast?" Die Frau kam zu mir, sah mich kurz abschätzig an, bevor sich ein freundliches Lächeln auf ihre Lippen legte. Zögernd erwiderte ich dies. "Ich möchte zu den Kerkern." "Da kannst du aber nicht hin." "Ich will zu Loki. Ich habe es ihm versprochen und Thor sagte es würde gehen." "Zunächst einmal musst du dich anders anziehen.", sagte die Frau und bedeutete mir, ihr zu folgen. Sie trug eine Rüstung, also was war an meinen Klamotten auszusetzen? Leicht angesäuert ging ich hinter ihr her. Wir betraten ein recht kleinen Raum im Gegensatz zu den anderen in denen ich vorher war. "Dies ist dein Gemach. Thor scheint vergessen zu haben es dir zu zeigen. Zieh dir eines der Kleider an, ich warte hier solange und bringe dich dann, meinetwegen, zu den Kerkern.", sagte sie freundlich. "Danke.", bedankte ich mich höflich und schloss die Tür meines "Gemachs" hinter mir. Es war einfach eingerichtet, ein Bett in der Mitte, links daneben eine Glastür die raus auf einen Balkon führte, rechts ging eine Tür in das Badezimmer und daneben war noch eine Tür. Als ich diese aufmachte, verschluckte ich mich beinahe an meiner eigenen Spucke. Es war ein verdammt großer Kleiderschrank mit Unmengen an eleganten Kleidern. Ein türkises Kleid stach mir ins Auge. Als ich es von der Stange nahm und es mir ansah, staunte ich nicht schlecht. Es saß perfekt und an der Taille waren kleine Straßsteine eingearbeitet. Ich liebte es, zog es über, griff dann noch nach einem einfachen paar Schuhen und ging dann wieder zu der Frau. 
Nickend ging sie vor, ich folgte ihr still. 

Ja Hallo. :) Ach wie ich Ferien doch liebe. Endlich genug Zeit für das Hobby. Ich hoffe es gefällt euch, ich freue mich immer wieder über Kommentare und selbstverständlich auch Kritik <3 die Widmung (ich widme eher selten) geht an jemanden, der wirklich passioniert meine Geschichte liest und es ehrt mich. Danke dafür @AnikaEyring 

Götter, Fabelwesen und Liebe?! (#Wattys2018)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt