Mittwoch, früher Abend, 21.12.
In dem kleinen Ort mit 514 Einwohnern
Am Hauptplatz
Weihnachtsbaum-Jagd der Männer
James stand am Hautplatz, bereit dazu loszuziehen. Neben ihm standen sein treuer Junggeselle und sein Privatarzt. Dmitrij wirkte etwas hibbelig und nervös, doch James wusste, dass er nur freudig erregt war. Er hatte riesige Augen bekommen als James ihn gebeten hatte ihn und Marcus zu begleiten. Chester stand schwanzwedelnd neben ihm. Ohne Leine und ohne Beißkorb. Dafür aber mit einem leuchtenden Halsband, einem dicken Pullover, der unter der Rute zusammengeknöpft war, damit sein Po und seine Hinterbeine ebenfalls warm blieben, und kleine Schühchen hatte er auch an. Darüber trug er noch eine dünne Warnweste die reflektierte.
James wusste nicht wie tierfreundlich das war, aber Chester schien sich selbst sehr gut darin zu gefallen.
Und Benjamin bewies seinem Vater damit nur, wie sehr er sein Haustier liebte. James wusste noch genau wie sich sein Junge zu seinem zwölften Geburtstag über den Welpen gefreut hatte und er wusste genauso gut noch, wie Benji Chester jedes Kommando beigebracht hatte. Nikolaij hatte seinem kleinen Bruder damit eine Riesenfreude gemacht.
Durch den leichten Nebel konnte James das neue Auto des Lehrers und seines Freundes sehen, wenige Meter vor ihnen blieben sie stehen, stiegen aus und kamen auf die noch sehr kleine Gruppe zu. James durfte sie noch nicht angemessen begrüßen. Da er noch etwas ansteckend sein könnte, doch es war schon Mittwoch. Samstag wäre Weihnachten und er hatte noch viele Sachen zu erledigen. Eine würde er jetzt gleich machen, mit all seinen Freunden und Bekannten dieses Dorfes.
Hinter Andreas und Casimir erschienen Thomas und Sasha und sie hatten Conrads Vater, den Geschäftsmann und Bankier - in seinem Wagen dahinter - dabei. Er verwaltete neben vielen anderen Konten auch einige von James. Obwohl James auch Auslandskonten besaß. James musste lachen als er Thomas riesigen Transporter sah, den er ganz bestimmt widerrechtlich von der Werkstatt mitgenommen hatte. Sasha war sein Begleiter. Alle begrüßten sich freudig und plauderten schon munter drauf los, als wären sie bei einem Klassentreffen eines Mädcheninternats. James stellte Dmitrij bei allen vor und Andreas outete sich geschickt vor Conrads Vater indem er mit Casimir an der Hand zu ihm kam. Doch, dieser wirkte nicht sonderlich überrascht. Er freute sich einfach für den jungen Lehrer seines Sohnes. Homosexuelle Lehrkräfte konnten immerhin keine eigenen Kinder machen, also auch nicht in Karenz gehen.
Nur wenige Minuten später erschienen Andreas Kollegen, Herr Dorn und Herr Ulmitsch und somit war das Kollegium der Dorfschule komplett. Mehr Lehrer hatten sie nicht. Abgesehen vom Direktor, der Sportlehrerin, die nur für die Mädchen ein bis drei Mal die Woche kam, und den zwei Dozenten die, die Lesungen führten, aber die waren von der Stadt aus angestellt.
Zu James großer Überraschung erschien selbst Christophers Vater und bevor jemand fragen konnte erklärte er: "Ich will meine Familie nicht verlieren."
Denn absolut jeder wusste alles über jeden in diesem Dorf. Somit hatten auch alle mitbekommen, dass es bei den Bischofs kabbelte.
Genauso wie bei Herr Dorn zu Hause, dessen Freundin scheinbar stinksauer auf ihn war. Denn momentan schlief er öfter Mal in der Schule, anstatt nach Hause zu dürfen. James mochte den Mann, aber er hatte vermutlich einfach Blödsinn gebaut.
Und zu Thomas großer Freude erschien der Psychiater der Polizei zu dem er von nun an nicht mehr nur in Zivil ging, sondern es von der Polizei bezahlt bekam, dass Dr. Dariusz sich um ihn kümmerte und das alles nur, weil er ab und zu einen Ölwechsel bei den Fahrzeugen vornahm, oder mal einen Platten wechselte. Auch James kannte den netten, älteren Herrn und begrüßte ihn mit einem freundlichen Händedruck.
DU LIEST GERADE
Russisches Ballett [BoyxBoy] Band II
РомантикаDas kleine Dorf mit etwas mehr als 500 Einwohnern strotzt nur so vor Nationalitäten und Religionen. Engländer/Schotten, Iren, Amerikaner, Russen und Franzosen mischen sich mit den Einheimischen. Und so unterschiedlich wie die Nationen und Namen sin...