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Kurze Zeit später wird plötzlich das Licht im Dunkler, bis es schließlich ganz aus geht. Anscheinend simuliert es die Tageszeit. Müde lege ich mich auf die Matratze und schlafe bald darauf ein.

Tag 1:
Unsanft wurde ich aus meinem Schlaf gerissen. Und wenn ich das Sage, meine ich das auch so. Denn ich träumte gerade davon wie Ji Yong auf einer Giraffe ritt, Shiwon und Showin von Wito mit einem Küchenmesser verfolgt wurden und Ich stand einfach nur lachend daneben, als mich plötzlich jemand hoch hob und wieder an den Stuhl fesselte. Der Unbekannte verschwand wieder und kam kurz darauf mit meinem Frühstück wieder. Zuerst bekam ich etwas zu trinken, was ich auch echt brauchte denn ich war am verdursten. Dann wurde ich wie gestern Abend gefüttert. Als mein Blick auf den Mann vor mir fiel, erkannte ich ihn wieder. Es war der gleiche wie vergangenen Abend. Mein ganzer Körper gribbelte vor Neugierde, ich wollte unbedingt wissen wie er heißt. Die Zeit solange er mich fütterte wollte ich zum Nachdenken nutzen, wie ich ihn am besten Frage. Aber mein Teller hatte da andere Pläne, der leerte sich nämlich viel zu schnell für mein lahmes Hirn. Denn eh ich es mich versah, war der Mann schon wieder verschwunden und ich saß alleine in dem kargen Raum. In der Zeit bis zum Mittagessen lernte ich was es heißt wirklich langeweile zu haben. Als erstes saß ich einfach nur rum und starrte einen imaginären Punkt auf der Wand an. Danach erfand ich irgendwelche komischen Reime, die klangen dann ungefähr so:

• Coca Cola mit Aroma, hebt den Opa auf die Oma.

• Ich bin froh, denn mein Po passt genau auf euer Klo.

• Hat die Blume einen knick, war der Schmetterling zu dick.

Oder so...

• Es ist verboten, toten Kojoten die Hoden zu verknoten!
Denn mit Knötli im Hödli ist Vögli unmögli!

Irgendwann gingen mir dann die Worte aus und ich fing an meine Haare zu zählen. Das war eine ziemlich unterhaltsame Beschäftigung muss ich zugeben. Ich hatte gerade mein dreitausendeinhundertundsechzehntes  Haar in der Hand, da kam der Mann wieder. Vor Schreck ließ ich die Haarsträhne los. Böse sah ich den Mann an, doch das interessierte ihn herzlich wenig. Abermals fesselte er mich und fing an mich zu füttern. Auch jetzt war ich wieder viel zu schnell fertig mit Essen, aber diesmal wusste ich, wie ich ihn aufhalten konnte.

„ Ehm Entschuldigung...”, fing ich an: „ Ich müsste mal ein Geschäft erledigen...”

Gott, war das komisch nach so langer Zeit seine Stimme wieder zu hören.

Langsam, so als hätte er sich verhört, drehte er sich zu mir um. Ungläubig musterte er mich. Ich glaube er hat nicht verstanden was ich von ihm will. Warum nehme ich hier in Korea denn auch ein deutsches Sprichwort? Dümmer geht es echt nicht mehr. Innerlich schlug ich mir gerade meine Hand vor den Kopf.

„ Ich müsste mal für kleine Mädchen...”, versuchte ich es also nochmal.

Er checkte es wieder nicht. Mittlerweile war ich knallrot vor Scham.

„ Also ich muss mal auf Toilette!”

Jetzt scheint er verstanden zu haben was ich von ihm will. Vorsichtig kommt er auf mich zu, so als wäre ich ein Schwerverbrecher der jeden Moment einen Fluchtversuch starten könnte. Ich meine geht's noch?! Er hält mich hier gegen meinen Willen fest und ich werde so behandelt? Mit dieser Welt stimmt doch irgendwas nicht mehr. Ich hab doch wohl das Recht sogar versuchen zu dürfen aus zu reißen. Erschrocken fahre ich zusammen als er mir meine Fußfesseln löst und mich dann hinter sich her zieht. Zum ersten mal seid Stunden verlasse ich den engen Raum. Hier unten gibt es kein einziges Fenster, was meine Vermutung das ich im Keller bin noch mehr untermauert. Stattdessen sind hier überall Lampen die ein künstliches Licht erzeugen. Wir gelangen zu einer Treppe die wir natürlich auch hinauf gehen. Am ende der Treppe wurde ich von hellen Sonnenstrahlen geblendet. Bis ich mich wieder an das normale Licht gewöhnt hatte, kniff ich schmerzhaft die Augen zusammen. Als ich sie schließlich wieder öffnete durchquerten wir gerade ein riesiges, modern eingerichtetes Wohnzimmer mit einer riesigen Fensterfront. Schließlich kamen wir in einen Flur mit einer unscheinbaren Tür. Davor hielt er an und machte mir meine Fesseln ab. Dabei konnte ich erkennen das es sich um Kabelbinder handelt. Danach stieß er mich unsanft in das kleine Bad hinein. Es war ebenfalls sehr modern und war mit einer Toilette und einem Waschbecken ausgestattet, also vollkommen normal und uninteressant. Was aber interessant und wichtig war ist das Fenster, durch das ich theoretisch sogar durch passen könnte. Ich versuchte es zu öffnen und siehe da, es klappte sogar. Ich warf einen kurzen Blick aus dem Fenster.

G-Dragon mein Kindheitsfreund!?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt