Wahrheiten

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„Na Schatzi... Was machst Du da schönes?", kam Florian zu seiner Freundin ins Schlafzimmer und gab ihr einen Kuss.
Später am Abend kam Florian mit Erika und Ben vorm Krankenhaus zurück.
Zum Glück war dem kleinen Jungen nichts weiter passiert und das am Kopf war halb so schlimm als wie es aussah.
„Ich bin auf der Suche nach einem Kinderarzt für Laura.", erklärte die hübsche Blondine und sah vertieft in Ihr Handy.
„Na davon haben wir doch reichlich hier...", scherzte er kichernd und wunderte sich trotzdem.
„Ja, aber trotzdem kann man sich doch mal nach Meinungen belesen.".
„Natürlich.", gab Florian als Antwort zurück und huschte zu Helene ins Bett.
Dicht schmiegte er sich dabei an sie und sah mit ins Handy.
„Warum willst Du denn mit Laura zum Arzt wenn ich fragen darf?".
„Weil .... Ihre Vergangenheit, das werde ich so nicht alleine schaffen. Hilfe von auswärts muss da mit ran. Ich denke Laura wird mir einiges schon alleine aus Scham nicht erzählen.", erklärte Helene und sah traurig ihren Freund an dabei.
„Wenn Du das für das richtige hälst, dann unterstütze ich Euch dabei", gab Florian ihr leise zu verstehen.
„Halte ich.".
Sanft lächelte Florian und nahm Helene das Handy aus der Hand, „Nun lass uns etwas schlafen....".
„Ja...", lächelte Helene und schmiegte sich an ihn, „... Was würde ich nur ohne Dich machen?!".
„Tjoa das weiß ich auch nicht.", scherzte Florian und machte das Licht dabei aus.

Fröhlich summte Florian am nächsten Morgen unter der Dusche vor sich hin.
Seit sie mit einander gesprochen hatten, lief es so gut wie nie zuvor zwischen ihnen.
Es war einfach der richtige Weg noch einmal zu reden, anstatt alles über Bord zuwerfen.
Das alles führte dazu, das die letzte Nacht beider besser als je zuvor war.
Mit einem Handtuch um den Hüften und seiner Playlist im Handy tänzelte Florian wenig später gut gelaunt tänzelnd vor dem Spiegel, um sich zu rasieren.
Bis plötzlich die Badezimmertür aufging und Helene hinein stürmte.
Ihr Gesichtsausdruck sah dringlich aus und so wollte sie Florian hinaus schieben, bevor sie sich am Morgen übergeben konnte.
„Ach Mäuschen.", seufzte Florian leise und strich seiner Freundin über den Rücken.
„So ein Mist...", murmelte Helene und spülte danach ihren Mund aus.
„Gestern hast Du aber nichts falsches gegessen... hm.", schlang er dabei liebevoll seine Arme um Helene.
„Red mir nichts ein!...", gab sie knurrend von sich. 
„Mein Magen ist seitdem halt etwas empfindlich geworden....".
„Aber großen Hunger hat er trotzdem.", lächelte Florian und küsste sanft ihre Schläfe.
„Schau mal...", hielt er Helene einen Test vor die Nase.
„.... Den habe ich gestern Abend noch gekauft. Also eher Erika für mich.".
„Schwachsinn...".
„Mach ihn doch einfach! Egal wie er ausfällt, ich liebe Dich so oder so.", wiederholte Florian den sanften Kuss und drückte Helene fest an sich.
„Ich bin mir sicher, das ich es nicht bin.", meinte Helene sanft und legte diesen auf den Rand des Waschbeckens.
Danach wollte auch sie sich frisch und zurecht machen, das Helene Florian bat sie bitte allein zu lassen.
Enttäuscht trotttete Florian somit nach unten und setzte den Kaffee für das Frühstück an.
„Morgen....", traf Erika wenig später dazu gefolgt von Ben und Lisa.
„Laura schläft noch?" - „Musst Du mal gucken gehen Lisa.", meinte er und kümmerte sich weiter um das decken des Tisches.
„Missmutige Stimmung heute?".
„Ach.... Ich hab Helene den Test gegeben, aber ihre Reaktion war abwehrend den zu machen.", konzentrierte Florian sich auf das schneiden des Obst.
„Du kannst sie nicht dazu zwingen. Ich denke eher Helene hat Angst vor dem Ergebnis und das sie nicht weiß von wem es nun ist....", erklärte Erika beruhigend.
Währenddessen hatte Helene in ihrem Schrank auch einen Test noch gefunden.
Da Florian es unbedingt wissen wollte, kam ihr eine verrückte Idee.
Doch nur so konnte sie Florian von diesem Gespinst abbekommen.
Vielleicht war sie nicht die beste, aber war es die einzige Möglichkeit das er dann Ruhe geben wird.
Ausgepackt war dieser schnell und ins Wasser getaucht ebenfalls.
„Tut mir leid....", murmelte Helene als sie diesen dann für Florian sichtbar auf der Kommode im Schlafzimmer platzierte.

„Da muss sie doch keine Angst haben! Es ist ein Teil von Helene, also kann man es nur lieben. Genau wie Laura auch.", fuhr Florian im Gespräch mit Erika fort.
„Mit Laura hattest Du auch deine Probleme zum Anfang. Geb's zu!" - „Ja. Naja. Aber nur weil das alles so schnell und so plötzlich ging.", erklärte Florian mit einem zwinkern. 
„Wie dem auch sei...", wunk er dann ab und wollte nach Helene schauen gehen.
Im Schlafzimmer war Helene nicht und im Bad war es mucksmäuschenstill als er rein kam.
„Schatzi?".
„Im Bad!".
„Was machst Du da denn so lange?", fragte Florian da es noch immer sehr ruhig war.
„Ich.... Ich dekoriere etwas.".
Ohne es zu bemerken ging Florian an der Kommode vorbei und direkt zum Bad.
Vorsichtig klopfte er an und trat langsam ein.
„Ähm. Das sieht aber noch aus wie immer hier.", stellte er fest und sah Helene auf dem Wannenrand sitzen.
„.... Ich bin noch am überlegen...", nuschelte sie leise und sah wieder unter sich auf den Fußboden.
Florian aber bemerkte das irgendwas nicht stimmt.
Schützend legte er seinen Arm um seine Freundin, das sie ihren Kopf an seine Schulter lehnte.
„Ich... Ich hab den Test gemacht..." - „Und?", konnte man seine Euphorie und gleichzeitig Nervosität daraus schließen.
Lediglich schüttelte Helene mit dem Kopf und sagte auch weiter nichts.
„Na das ist doch in Ordnung. Dann bist Du jetzt wenigstens schlauer und wir können noch etwas üben bis es soweit ist.", scherzte Florian und war der Überzeugung das Helene ihm die Wahrheit gesagt hatte.
Zuversichtlich umarmte Florian seine Freundin.
„Kommst Du mit zum Frühstück dann?".
„Bin gleich da.".
So ging Florian schon einmal vor.
„Alles in Ordnung?", hakte Erika nach als sie Florian sah.
„Ja. Ich denke schon. Helene hat den Test doch gemacht." - „Und?", war sie neugierig da sie nicht dachte das Helene diesen nun doch so schnell macht.
„Negativ. Naja vielleicht ist es doch besser so...".
„Was meinst Du? Ich denke es wäre vollkommen in Ordnung?".
„Hm, ja....", druckste Florian rum und drehte seine Tasse im Kreis.
„.... Es hört sich vielleicht doof an, aber der Gedanke das der Typ sie ....", schüttelte Florian den Kopf. Schon der Gedanke daran ließ seine Laune sinken.
„Aber man kann es doch dann testen!".
„Ja. Aber bis dahin! Man der Typ hat sie ja praktisch vergewaltigt! Wenn ich den nur mal in die Finger bekomme!", knurrte Florian und und ballte seine Hand zur Faust dabei.
„Hm.", seufzte Erika lediglich und wollte sich dazu nicht weiter äußern.
Doch musste da etwas nicht stimmen bei ihrer Schwester. Bei der Vorgeschichte und das gedruckse von Helene, das sie plötzlich es nun doch wissen wollte.
Erika wollte dem ganzen auf den Grund gehen.
„Ich geh mal nach Laura sehen...", nahm Erika es als Vorwand um nach oben zu gehen.
Doch auf halber Treppe sah sie Helene stehen, die anscheinend alles gehört haben musste ihrem Blick und den Tränen nach zu urteilen.
Wortlos ging Helene ins Schlafzimmer zurück und ließ sich aufs Bett fallen.
„Mausi! Du hast es gehört oder? .... Mensch so meint Flo es doch gar nicht! Er ... Er ist nur selbst ganz schön durcheinander.", setzte sie sich dazu.
Helene ließ ihren Gefühlen freien lauf in diesem Moment und tausend Gedanken gingen ihr durch den Kopf dabei.
„Was soll ich denn Laura nur erklären? Ich meine wir haben genug damit zu tun ihre Probleme aufzuarbeiten. Da ist das einfach unpassend und ...".
„Mäuschen... Sie wird sich ganz sicher freuen und darf dann eine große Schwester sein. Geh das doch mal anders an und vielleicht ist Nico nicht mal der Vater, sondern Flo. Aber dafür musst Du erstmal einen Test machen.", erklärte Erika und ging behutsam auf ihre kleine Schwester ein.
„Ich hab doch...." - „Hast Du nicht! Ich kenn Dich meine Kleene.".
„Mhm... Weißt Du, ich glaube ich brauche diesen Test nicht mehr ... Ich bin schon mehr als lange überfällig, wenn ich so zurück denke. Ich glaube eigentlich schon bevor das mit Nico kam.", wurde Helene immer leiser dabei.
„Na dann ist doch alles gut. Also ab zum Arzt Mäuschen...", war Erika euphorisch dabei als Helene sich langsam aufsetzte und zur Tür sah.
Denn dort stand Laura und schien alles gehört zu haben. Allerdings sah sie mehr als erfreut dabei aus.
„Lauri...", sah Helene ihre Tochter an und wollte sie gerade zu sich bitten bevor sie schnell in ihr Zimmer zurück lief. 

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