Seit ich gestern mit Sebastian am See auf der Bank saß, weiß ich nicht mehr verweiter. Ich weiß nicht wohin mit mir, genauso wie Sebastian. Gerade sitzen wir wieder in einem Krankenzimmer, während ein Arzt irgendetwas erzählt. Ich höre nicht wirklich zu, sondern bin ganz woanders in meinen Gedanken. Die ganze Zeit halte ich Sebastians Hand, denn ich weiß, dass es ihm genauso geht wie mir und dass es ihm schwer fällt, dem Arzt zuzuhören. "Wir tun alles, um den Tumor zu besiegen, aber ich kann leider nichts versprechen. Er hat sich sehr ausgebreitet und es schwer, dagegen anzukommen." höre ich und wieder verliere ich ein Stück Hoffnung. Wieder frage ich mich, wie das alles passieren konnte. Warum haben wir nichts gemerkt? Warum sind wir nicht früher hier her gekommen? Warum?
Nach dem Gespräch gehen wir zusammen auf Sebastians Zimmer.
Wir beide sind in Gedanken, als Basti anfängt zu reden. "Jodie, weißt du was?" fragt er. "Nein, was denn?" frage ich zurück. "Ich will die letzte Zeit mit dir verbringen. Ich will hier weg. Ich will nicht jeden Tag hier in diesem langweiligen Krankenhausbett liegen und nichts tun. Ich will raus, mit dir. Es ist mir egal, was die Ärzte sagen." sagt er. Ich schaue ihn nur an, verblüfft von seiner Antwort. "Aber Sebastian...deine Krankheit...du kannst nicht einfach mit Krebs das Krankenhaus verlassen und die Therapien abbrechen." sage ich zweifelnd. "Doch. So blöd es auch klingt, aber die Therapien werden bei mir nichts mehr bringen..." sagt er. "Vorgestern hat der Arzt gesagt, dass es schwer ist, diesen Tumor zu besiegen und es nur unnötige Anstrengung für mich wäre, eine Chemotherapie anzufangen..." fügt er hinzu. "Aber..." fange ich an. "Jodie, bitte...das ist mein Wunsch und ich habe meine Entscheidung längst getroffen." sagt er. "Was?" frage ich, da ich mich sein letzer Satz ein bisschen wundert. "Ich habe Flüge gebucht." sagt er, während er mich anschaut. "Du hast was?? Flüge gebucht? Jetzt?" rufe ich. "Ja..der erste geht in 2 Tagen." sagt er. Dieser Junge überrascht mich immer wieder. "Du hast echt einen Schaden." sage ich leicht ironisch. "Wieso? Ich möchte die Zeit einfach mit dir verbringen." sagt er. Ich bin völlig baff von seiner Entscheidung, doch irgendwie verstehe ich ihn. Denn das einzige was ich will ist die restliche Zeit, die noch bleibt, mit dem Menschen zu verbringen, den ich liebe. "Okay." sage ich einfach, während ich aufstehe, um ihn zu küssen.
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angels just fly🌙 // jowi fanfiction
Fanfic>>Ich fühlte mich so leer. So leer wie noch lange nicht mehr. Es fühlte sich an, als würde ich nichts mehr als Angst spüren. Angst vor der Antwort.<<