Kapitel 7|Zurück nach Hogwarts

109 9 0
                                    

Ich zog zum ersten Mal seit Jahren wieder meine Slytherinuniform an und als ich mich im Spiegel ansah, fand ich, dass ich noch immer total bescheuert darin aussah. Ein Junge von neunzehn Jahren der eine hässliche grüne Krawatte trägt und ein Abzeichen. Wie erwachsen. Meine Koffer hatte ich gestern Abend gepackt, mit all den Dingen die wir in der Winkelgasse neu gekauft hatten, also Büchern, Ersatzuniform, Brausachen für Zaubertränke und den ganzen anderen Kram den ich zum zaubern brauchte. Meinen Zauberstab hatte ich in meine Manteltasche gesteckt und für die Fahrt hatte ich mir ein Buch mitgenommen, also war ich startklar. Mit meinem Koffer ging ich nach unten, wo Blaise bereit im Flur stand und irgendwie bockig aussah. Vermutlich war er genauso genervt davon, wie ich, dass ich auch wieder mit nach Hogwarts musste. Wir warteten auf Mr und Mrs Zabini und als sie zu uns kamen apparierten wir zum Bahnhof, wo wir uns auf den Weg zum Gleis 9¾ machten. Damit es auch ja nicht den Anschein machte, dass wir jemals befreundet waren, lief Blaise mit so viel Abstand wie möglich von mir entfernt und tat so als würde er mich nicht kennen, was mich zwar enttäuschte, aber langsam gewöhnte ich mich daran von ihm gehasst zu werden. An der Wand zum Gleis angekommen lief Blaise als erster durch und ich war mir sicher, dass ich ihn für die nächsten Stunden zum letzten Mal gesehen hatte. Als ich durch die Wand lief und nach Jahren wieder die rote Dampflok 'Hogwarts Express' sah, musste ich kurz Lächeln. Wie gerne ich früher mit diesem Zug nach Hogwarts gefahren war. Früher zumindest, zu der Zeit wo ich noch Freunde hatte, erwünscht war und nicht von vermutlich jedem Menschen gehasst wurde. ,,Draco!!!" Hörte ich plötzlich die schrille Stimme von Pansy und sah mich um, bis sie mir plötzlich um den Hals fiel und mich fest drückte. Naja, wenigstens einer der mich vermisst haben schien. ,,Ich hab dich soo vermisst!" Rief sie und klammerte sich an mich, bis auch ich meine Arme um sie legte. ,,Ich dich auch." Brachte ich raus und sie ließ mich los. ,,Irgendwie siehst du anders aus. Irgendwie blass. Bist du krank?" Fragte sie leicht besorgt, aber ich schüttelte den Kopf. ,,Nein, alles gut." Ich schaute zu Blaise's Eltern und dann wieder zu Pansy. ,,Steigst du schon ein? Ich muss noch auf Wiedersehen sagen." Sagte ich, sie nickte und war schon im Zug verschwunden. Er ging schnell nochmal zurück zu Mr und Mrs Zabini, Mrs Zabini umarmte mich kurz, Mr Zabini wünschte mir viel Spaß und dann stieg auch ich auf den letzten Drücker in den Zug. Da kaum Schüler im Zug waren, fand ich tatsächlich ein leeres Abteil und setzte mich, wollte gerade mein Buch raus holen, als es klopfte und die Abteiltür auf ging. ,,Ist hier noch frei?" Fragte eine engelsgleiche Stimme, die mir bekannt vorkam und ich schaute auf. Da war die Schönheit aus der Winkelgasse. Sie stand in Uniform und mit Zopf im Türrahmen und schmunzelte als sie mich sah. ,,Hey." Sagte sie und auch ich lächelte leicht. ,,Hi." Brachte ich lediglich hervor und deutete ihr an sich zu setzen, was sie auch tat. Ein Gespräch entstand aber nicht. Sie nahm sich ein Buch aus ihrer Tasche und beachtete mich nicht weiter, also nahm ich ebenfalls mein Buch und las, bis es erneut klopfte und die Tür auf ging. Sofort wich mir die Farbe aus dem Gesicht. Im Türrahmen standen genau die Zauberer die ich am wenigstens von allen treffen wollte. Granger und Weasley. ,,Was hast du denn hier verloren, Malfoy?" Fragte Weasley aufgebracht und auch Granger schaute mich wütend an. ,,Du hast hier nichts mehr verloren, Malfoy. Also was tust du hier?" ,,Denkt ihr wirklich, dass ich freiwillig wieder nach Hogwarts gehen würde?" Fragte ich wütend aber auch irgendwie belustigt von deren Dummheit. Ich würde vermutlich lieber aus dem zug springen als nach Hogwarts zu gehen. ,,Willst du jetzt auch noch Professor McGonegall an den Kragen, oder was?" ,,Lasst mich doch einfach in Ruhe!" Knurrte ich wütend, schlug ihnen die Abteiltür vor der Nase zu und setzte mich wieder. Ashley schaute mich verwirrt und irgendwie mitleidig an, aber das war nun wirklich das letzte was ich jetzt brauchte. ,,Glotz mich nicht so an!" Zischte ich, sie zuckte leicht zusammen und senkte den Blick, dann stand sie auf, nahm ihre Sachen und verließ das Abteil. Ganz toll gemacht, Draco! In Hogsmade angekommen stieg ich als einer der letzten aus und schaffte es gerade noch so in die letzte Kutsche. Als Chef das alte Schloss zum ersten Mal seit dem Krieg wieder betrat, spürte ich wie mir allmählich schlecht wurde. Ich wollte hier nicht sein... In der großen Halle setzte ich mich wie gewohnt an den Slytherintisch, doch kaum setzte ich mich, rutschten alle anderen die neben oder gegenüber von mir saßen so weit wie möglich weg. Von wegen wir in Slytherin sind uns treu. Da lachen ja die Kobolde. Nachdem Professor McGonegall uns willkommen geheißen hatte, holte sie die neuen Schüler, aber dieses Jahr waren unter den paar Neulingen auch etwas ältere Schüler, unter ihnen auch die Schönheit aus der Winkelgasse. Sie sah nervös aus, schien sich aber auch schon auf die Einteilung zu freuen und lief weiter. Ich hörte der Aufteilung nicht wirklich zu, bis Ashley's Name aufgerufen wurde. ,,Ashley Bolton!" Rief McGonegall und Ashley setzte sich nervös auf den Hocker. McGonegall setzte ihren sprechenden Hut auf, von dem ich verdutzt war, dass er überhaupt noch existierte und es war kurz still, dann rief der Hut laut, was ich mir eigentlich hätte denken können: ,,Gryffindor!!!" Was auch sonst? Sie sprang glücklich auf und setzte sich zu Granger und Weasley, die sie fröhlich umarmten und in ihrem Haus willkommen hießen. Natürlich war sie in Gryffindor, ich hatte aber auch nie Glück. Nach dem Essen ging ich ein wenig betrübt in meinen neuen Schlafsaal mit lediglich einem Bett. Keiner wollte mit mir in ein Zimmer, was ich irgendwo verstand, aber trotzdem wollte ich ungerne alleine hier schlafen. Schließlich packte ich meine Sachen aus, zog mich nach einer heißen Dusche um, legte mich gemütlich in das Bett und brauchte nicht lange, bis ich tief und fest eingeschlafen war.

Welcome to my HellWo Geschichten leben. Entdecke jetzt