Kapitel 11|Auf in die Flitterwochen...

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Ich stand zusammen mit ein paar Ministeriumsangestellten und meinen Eltern vor Hogwarts und wartete auf den Minister und Ashley. Ich trug noch immer den Anzug von vorhin, aber McGonegall meinte, dass Ashley unbedingt aus dem Brautkleid raus wollte, weshalb sie nochmal in ihrem Schlafsaal war. Meine Gedanken spielten verrückt. Warum sie? Fragte ich mich nach wie vor und senkte den Blick, als McGonegall, der Minister und Ashley auf uns zu kamen. Sie trug nun ein hübsches knielanges Kleid in rot und ihre goldbraunen Haare hingen über ihre Schulter. Meine Mutter kam nochmal schnell zu mir und nahm mich fest in den Arm, sagte mir, dass sie mich liebt und dass sie immer stolz auf mich sein wird, egal was kommt. Dann stellten sich der Minister und Ashley zu mir. Er nahm sie an die Hand und deutete mir streng an ihre Hand zu nehmen, was ich dann auch tat. Wir apparierten. Mir wurde zwar ein wenig schwindelig, aber ich war ja mittlerweile daran gewöhnt. Ashley dagegen schwankte ziemlich, als wir wieder festen Boden unter den Füßen hatten und ich griff sie aus Reflex etwas fester, damit sie nicht fiel. Als sie wieder Haltung hatte ließ ich sie los und schaute mich um. Wir standen auf einer Landstraße, offensichtlich ziemlich weit weg von Hogwarts oder Zivilisation, vor einem kleinen Häuschen, das aussah wie das einer Hexe die man aus Märchen kannte. Alt, klein kaputt und hässlich. Die Sonne ging stand am Horizont und ein paar einzelne Wolken bedeckten den Himmel, was immerhin etwas gutes war. Der Minister verabschiedete sich mit den Worten: ,,Ich hole sie in einer Woche wieder hier ab. Viel Vergnügen." Dann apparierte er und ich war mit Ashley alleine. Wir betraten das Haus, Ashley schaute sich vorsichtig um, während ich schnell die Taschen nach oben brachte, wo es allerdings bloß ein Schlafzimmer mit einem einzelnen Himmelbett gab. ,,Nein. Das tue ich ihr nicht an." Sagte ich zu mir selber, legte ihre Tasche ab und ging mit meiner wieder nach unten. Die Couch unten im Wohnzimmer war zwar kaputt und hässlich, aber ausklappbar und eigentlich auch ganz gemütlich, außerdem war es sowieso bloß für eine Woche und das würde ich schon irgendwie überleben. Ich stellte meine Tasche ab und holte von oben eine dünne Fließdecke und ein Kissen, als Ashley ins Wohnzimmer kam. ,,Was machst du?" Fragte sie etwas verwirrt und ich sah zu ihr. ,,Ich will dir deinen Freiraum lassen. Ich schlafe auf der Couch." Sagte ich und sie nickte leicht. ,,Danke." Brachte sie nach kurzer Zeit hervor und ich lächelte leicht. ,,Alles gut." Damit war unser Gespräch aber auch schon beendet. Am Abend bereitete ich für Ashley und mich das einzige Gericht vor, welches meine Mutter mir je beigebracht hatte. Spaghetti Bolognese. Italienisch und echt lecker, aber ein Muggelgericht, also würde es bestimmt auch Ashley gut schmecken. Als das Essen fertig auf dem Tisch stand rief ich nach Ashley, erhielt aber keine Antwort. Ich ging nach oben ins Schlafzimmer, wo sie aber ebenfalls nicht war und machte mir langsam Sorgen, als ich sie draußen im Garten stehen sah. Vorsichtig, um sie nicht zu erschrecken ging ich zu ihr und reusperte mich. Sie drehte sich zu mir um und ich deutete in Richtung Haus. ,,Essen ist fertig." Sagte ich freundlich lächelnd, was sie aber nur mit einem leichten Nicken und an mir vorbeigehen beantwortete. Am Tisch tat ich ihr etwas zu essen auf und begann selbst auch, bemerkte aber schnell, dass Ashley nichts aß. ,,Hast du keinen Hunger?" Fragte ich, aber sie schwieg bloß. Sie stocherte unsicher in ihrem essen herum und ich beobachtete sie dabei. Ihre Augen waren wieder mit Tränen gefüllt und ich fing an mich zu sorgen. Ob sie dachte, die Hochzeit ging mir so auf den Nerv, dass ich sie...vergiften wollte? Vielleicht mochte sie keine Bolognese oder war Vegetarier! ,,Magst du das nicht?" Fragte ich vorsichtig, erst schwieg sie, dann schüttelte sie den Kopf. ,,Du kannst ruhig essen, Ashley." Ich aß von meinem Teller, um ihr zu zeigen, dass nichts dran war und sie fing tatsächlich an zu essen. Nachdem wir beide aufgegessen hatten räumte ich den Tisch ab, während Ashley sitzen blieb und so aussah, als würde sie etwas beschäftigen. ,,Ashley?" Fragte ich leise und sie schaute zu mir. ,,Was ist los?" Sie schüttelte nur den Kopf und wischte sich über die Augen. ,,Ich hab nur...an heute Nacht gedacht..." Gestand sie und ich verstand. Heute war unsere Hochzeitsnacht. Die Nacht in der Mann und Frau sich zum ersten Mal als Mann und Frau verheiratet lieben, aber... ,,Musst du nicht, Ashley. Ich habe nicht vor mit dir zu schlafen." Sagte ich und kurz schien sie erleichtert, dann aber wieder bedrückt. ,,Aber...der Minister hat doch-" ,,Mir ist relativ egal, was der Minister will, Schönheit." Ich sah ihr in die Augen und sie errötete leicht. ,,Ich will dir das nicht zumuten. Das hast du nicht verdient." Damit stellte ich die Teller in den Schrank und ging ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch legte und es mir gemütlich machte. Ashley kam schüchtern zu mir und setzte ein kleines Lächeln auf. ,,Gute Nacht, Draco." Hauchte sie und ich lächelte. ,,Gute Nacht, Ashley." Dann verließ die das Wohnzimmer und ging leise die Treppe nach oben. Ich kuschelte mich in die Decke und schloss die Augen. Die Couch war nicht annähernd so gemütlich wie ich es mir vorgestellt hatte, aber ich war von dem ganzen Tag so erschöpft und müde, dass ich dennoch innerhalb von wenigen Minuten die Augen schloss und in einen tiefen Schlaf verfiel.

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