12| curmudgeon.

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[brummbär.]

Ein Mann in einem schwarzen Anzug öffnete mir die Autotür. Dankend stieg ich mit Lia an der Hand aus. Shangri-La the Shad. Scheißt man als Verbrecher so viel Geld?

»Shaaan....griii.....laaaaaa the shaaaaad.«, las Lia langsam vor. »Maya, was bedeutet das? Shaaaannlaaa.« Sie schaute mit ihren großen Augen hoch zu mir.

»Ich hab keine Ahnung.«, entgegnete ich und lief mit ihr, zu der  Rezeption an der Jayden uns eincheckte.

»Hier eure Zimmerkarte.«, sagte Jayden entnervt, als er zu uns trat.

Lia riss ihm die Karte aus der Hand und rannte übereifrig zum Aufzug. Ich schloss kurz meine Augen und atmete tief durch. Sie hatte den ganzen Flug geschlafen und das war nun das Resultat. Zu viel Energie in dem kleinen Körper.

»Gibt es im Zimmer eine Badewanne? Dann gehe ich baden, bis wir los müssen!«, plapperte Lia aufgeregt, während uns der Aufzug auf unsere Etage brachte.

»Ich weiß nicht, Maus, aber ich muss mich vor dir duschen.« Am Ende war noch das ganze warme Wasser aufgebraucht, wenn Lia verschrumpelt aus der Wanne stieg.

»Du duschst aber immer eeeeeewig!«

»Gar nicht wahr!«, hielt ich standhaft dagegen.

»Doch!«

Der Aufzug stoppte und wir stiegen aus. Lia rannte unmittelbar los, um unser Zimmer zu suchen.

»In zwei Stunden treffen wir uns an der Bar. Versucht, pünktlich zu sein.«, informierte Jayden mich, ehe er in seinem Zimmer verschwand.

»Mayaaaa!«, schrie Lia aus unserem Zimmer.

»Ich komme!«, rief ich zurück und schloss hinter mir die Tür ab. »Ich geh mich jetzt duschen und du versuchst, deine überschüssige Energie zu verbrennen.« Streng schaute ich in ihre blauen Augen und suchte mir dann frische Unterwäsche aus meinen Koffer.

»Ich hab keine überschüssige Energie in mir. Ich bin ganz ruhig!«, entgegnete Lia lachend und hüpfte auf das große Doppelbett.

»Nein, ich weiß gar nicht, warum ich das gedacht habe.« , murmelte ich bei ihrem Anblick. »Wenn du danach ruhiger bist, dann darfst du ausnahmaßweise das Bett als Trampolin verwenden.«

»JAAA!«, brüllte Lia und fiel kichernd in das Meer aus Kissen.

»Ich hoffe, die Wände sind hier dick.« , sagte ich mehr zu mir selbst, als zu ihr und verschwand dann in dem angrenzenden Badezimmer.

Als ich mir mein Handtuch um den Körper schlang, kam Lia in das Badezimmer gestürmt. »Deine Zeit ist abgelaufen! Jetzt bin ich dran.«, kreischte sie und lachte dann laut los.

»Liamaus, bitte achte auf die Lautstärke deines Sprechorgans.«, seufzte ich, bevor ich den Rückzug antrat.

Während Lia badete, trug ich im Zimmer mein Make-up auf und richtete meine Haare mit einem Lockenstab.

»Bin fertig!«, rief Lia plötzlich aus dem Nichts hinter mir.

Erschrocken fuhr ich zusammen und ruinierte meinen angesetzten Eyelinerstrich. »Lia!«, zischte ich wütend.

»Oh oh. Sorry, Maya.«, plapperte Lia entschuldigend und schaute mich mit großen Augen an.

»Zieh dich einfach an.«, murmelte ich leise, nachdem ich tief eingeatmet hatte. »Ich hoffe, du hast das Badezimmer nicht komplett unter Wasser gesetzt.«

»Äh, doch habe ich. Warte, ich mach das schnell trocken.«, sagte sie schnell und flitze zurück ins Badezimmer.

Am Ende meiner Nerven stieß ich Luft aus. Ich wollte endlich wieder mein Baby in den Armen halten. War das zu viel verlangt?

Sie und ErWo Geschichten leben. Entdecke jetzt