(Mozart). Ich gehe in meinem kleinen Dachzimmer mit dem runden Fenster auf und ab. Ich habe sicher schon zwei Tage fast nicht geschlafen und laufe jetzt ziellos im Zimmer umher. Alles was ich mir im Moment wünsche ist eine Schulter zum anlehnen. Ich bin es Leid immer diese Melodien zu hören und immer mehr Erfolg zu haben, aber es ist als ob mich eine unsichtbare Kraft dazu bringt, jede einzelne Note aufzuschreiben. Ich schau auf mein Notenpapier und verzweifelt denk ich mir:
(Lied)
Auf Fürstengunst verzichte ich.
Und auch, auf die Puderlocken.
Der Muff von Staub und Weihrauchduft
genügt
mir nicht mehr.
Ich will das wahre Leben spür'n.
Es hat dicke, rote Lippen,
es riecht nach Wein
und wärmt mich in der Nacht.
Es flüstert, weint und lacht.
Die Frage ist bloß:
Wie wird man seinen Schatten los?
Wie sagt man seinem Schicksal nein?
Wie kriecht man aus der eignen Haut?
Wie kann man je ein andrer sein?
Wen soll man fragen,
wenn man sich selber nicht versteht?
Wie kann man frei sein,
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
Was soll mir die Unsterblichkeit!
Vor dem Sterben will ich leben.
Der Grabgeruch der Lorbeergruft
betäubt
mich nicht mehr.
Was ist die schönste Sinfonie
gegen einen weichen Busen?
Kein Geigenklang
kann je so zärtlich sein
wie eine Hand im Haar.
Die Frage ist bloß:
Wolfgang Mozart und Chor: Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
Wie kann man flüchten,
wenn man sich selbst im Wege steht?
Wie kann man frei sein,
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
Chor: Neben dir steht ein Dämon
in Gestalt eines Knaben
Ihm allein sollst du dienen.
Was du bist will er haben.
Nur für ihn alléin bist du gebor'n.
Hinter dir steht ein Dämon
in Gestalt eines Knaben
Tag und Nacht ist er bei dir.
Wolfgang (gleichzeitig): Angst, die mir den Atmen raubt,
Blei auf meinen Schultern,
Schweigen, das mir Fragen stellt,
und keine Antwort gibt auf mein Warum.
Unsichtbare Blicke,
an denen ich ersticke.
Der Schatten der mir folgt- ich glaub,
eines Tages
bringt er mich noch um.
Wolfgang und Chor: Wie wird man seinen Schatten los?
Wie sagt man seinem Schicksal Nein?
Wie kriecht man aus der eignen Haut?
Wie kann man je ein andrer sein
Wen soll man fragen,
wenn man sich selber nicht versteht?
Wie kann man frei sein,
wenn man seinem eignen Schatten nie entgeht?
Chor: Wie wird man seinen Schatten los?
Wie lässt man alles hinter sich?
Wie jagt man sein Gewissen fort?
Wie flieht man vor dem eignen Ich?
Wie kann man flüchten
wenn man sich selbst im Wege steht?
Vor deinem Schicksal
kannst du nicht fliehn!
Wolfgang (gleichzeitig): Wie kann ich leben,
solang ich nur
dem Schicksal dien?
Kann ich den nie,
kann ich denn nie,
nie, niemals
vor meinem eignen Schatten fliehn?
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Musicallieder-Sammlung
Short StoryHallo Hier sammle ich alle meine lieblings Musicallieder und die dazugehörigen Videos:) Viel Passs;) Übersicht: Mozart: Wie wird man seinen Schatten los