Ich verlasse also das Haus und mir schlägt sofort die schöne, warme Morgen-Luft entgegen. Es hat gestern geregnet.
Ich liebe den Duft nach Regen. Es riecht so frisch und neu, nach nasser Erde. Alles schlechte wurde weggespült und es ist wie ein Neuanfang. Einfach schön!
Ok du Poetin möchtest du dann mal loslatschen oder weiterhin wie eine Gehirnbehinderte im Türrahmen stehen bleiben?!
Also lief ich los.
Ich lief durch die Siedlung in der wir wohnten. Egal wo man hinsieht rote Back-Stein Häuser und perfekte Vorgärten. So lief ich weiter die breite Straße entlang bis ich schließlich an einer Wiese mit einem kleinen Teich und einen Bank ankam. Auf diese setzte ich mich sofort hin und genoss die Sonnenstrahlen.
Bis ich ein Tropfen abbekam. Und noch einer. Da wieder einer!Ernsthaft?
Ich stand also auf, meinen Hintern nach Hause zu bewegen, doch kurz nachdem ich zwei Schritte gegangen bin regnet es auf einmal wie in Strömen und schon rannte ich. Vergeblich versuchte ich meinen Kopf mit meiner Jeansjacke zu schützen.
Ich lachte.
Ich weiß echt nicht wieso aber ich lachte. Das muss wahrscheinlich komplett behindert ausgesehen haben aber in diesem Moment hat es sich so gut angefühlt.
Bis ich zu der Straße kam und ein anderes Lachen mit einstieg. Ein schönes Lachen.
Verdröppelt blieb ich stehen bis ich die Quelle des Lachens ausfindig gemacht hatte. Ein Junge in meinem Alter vielleicht ein bisschen älter Stand im Türrahmen eines roten Backstein-Hauses, rauchte eine und sah mich belustigt an.
Wahrscheinlich lief ich spätestens jetzt knallrot an.Ja was rennst du denn auch wie eine Behinderte über die Straße.
Ich guckte auf den Boden und vernahm nur eine noch immer Stimme.
"Mach ruhig weiter ist sehr amüsant. Aber du könntest krank werden, wenn du hier weiter stehen bleibst."
"Sehr witzig...":antwortete ich mit ein bisschen mehr Selbstbewusstsein. Hob den Kopf dennoch nicht an.
Und auf einmal hörte der Regen auf, auf mich einzuprasseln. Ich ließ meine Arme samt meiner Jacke sinken, welche ich schützend über mich gehalten habe. Ein fremder aber angenehmer Geruch stieg mir in die Nase. Darauf hob ich meinen Kopf und guckte direkt in zwei strahlende, grau-blaue Augen.
Ich dachte gar nicht daran wieder wegzuschauen."Ähmmm willst du hier jetzt weiter so rumstehen oder was?"
Ich löste mich von dem Gestarre und musterte dich Person weiter, welche mir mit einem weißen Regenschirm ein bisschen Schutz bietete. Er war groß. Wirklich groß. Man konnte unter seinem weißen Hodie erahnen, dass er trainieren geht. Außerdem trug er ein weißes Zahnpasta Lächeln in seinem Gesicht, welches von zwei niedlichen Grüpchen umrahmt wurde. Seine nassen, schwarzen Haare hingen ihm im Leonado-Dicabrio-Titanic-Style in sein Gesicht.
Sieht ganz passabel aus nicht wahr?
Damit hat mein innere Stimme voll ins Schwarze getroffen. Nie zuvor fand ich jemanden so wirklich gut aussehend. Demnach überraschte es mich, dass ich ihnen so einer Situation treffen würde.
"Ja ne ich würd dann nach Hause gehen."
"Soll ich dich nach Hause bringen?"
"Was? Nein ich bin schon ein großes Mädchen. Ich schaffe das schon alleine."
"Also Mädchen....vielleicht. Groß? Ganz und gar nicht!":sagte er lachend.
"Ha ha ha" :erwiederte ich monoton.
"Komm dann geb ich dir wenigstens meinen Schirm mit. Wir wollen ja nicht, dass das Prinzesschen krank wird"
" Oh wow du bist ja nen richtig lustiger"
"Lieber so als wie ne irre im Regen durch die Straßen zu rennen."
Er guckte etwas ernste und zog eine Augenbraue hoch.
Das kannst du auch guurl. Lets goooo!
Also schaute ich ihn an und zog auch meine Augenbrauen in die Höhe.
"Danke für das Angebot. Ich nehme es gerne an."
Ich griff mir den Regenschirm drehte mich um und ging Richtung nach Hause.
" Hey Verrückte! Darf ich wenigstens deinen Namen erfahren wenn du meinen Regenschirm mitnimmst":rief er im Regen stehend und lachend durch die Straßen.
Ich drehte mich nur um, lachte und ging weiter meinen Weg. Wenn er nur wüsste, dass er in meiner Siedlung lebt. Außerdem hatte ich nach dem Umzug nicht wirklich Interesse an neue Bekanntschaften.
Endlich zu Hause angekommen begrüßte mich schon gleich meine Mutter.
"Hallo Schatz Abendessen ist sofort fertig. Bist du sehr nass geworden.
?" :hörte ich ihre Stimme aus der Küche.Wieso muss hier immer rumgeschrien werden?!
" Es geht. Mir hat son Irrer nen Regenschirm gegeben."
"Liv pass bei sowas auf wir wissen ja nicht was für Menschen hier wohnen.
"Japp alles gut moms."
Kurz darauf begrüßte mich schon die Stimme
meines Bruders:" Alter hier riechts nach nassem Hund!""Wie witzig heute doch alle sind. Ich gehe jetzt erstmal schnell duschen bevor es essen gibt."
Nach einer heißen Dusche und einem leckeren Abendessen lag ich nun Todesmüde im Bett und dachte an den Regenschirm-Jungen. Irgendwie komisch aber ich wünschte mir schon ihn wieder zu sehen. Bereute es sogar ein wenig ihm nicht meinen Namen genannt zu haben. Mit diesen Gedanken fiel ich in einen ruhigen und traumlosen Schlaf.
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Like a hot bath
Teen FictionSeine Liebe wie eine heißes Bad...am Anfang vielleicht ein bisschen zu heiß. Doch das ist in Ordnung. Irgendwann kühlt es sich ab und wird wohlig warm. Perfekt! Nur leider hört es nicht auf sich abzukühlen. Es wird kälter und kälter bis man letztend...