Prolog
Amsterdam, die Stadt der Tulpen, der Fahrräder und der Kanäle. Amsterdam, der Beginn einer unglaublichen Geschichte.
Im Moment befinde ich mich über dem Amstel, einem der vier Hauptkanäle. Wer ich bin? Ich bin Föhn, der Fallwind. Ich streiche über Europa, stets warm, sanft und auf der Suche nach Abenteuer.
Ich schaue mich etwas um, die Häuser stehen dicht beieinander, wie in einem Bilderbuch. Sie haben viele Giebel und hohe, schmale Fenster. Sie stehen da wie stumme, verschiedenfarbige Wächter, als würden sie eine Mauer um den Kanal bilden. Im Sommer, wenn der Kanal stinkt, schützen sie die weiten Innenhöfe vor dem beissenden Gestank.
Jedes Haus besitzt einen ‚Hausstein‘. Als es noch keine Hausnummern gab, hat man die Häuser so erkannt. Ich passiere das Haus Einhorn, das Haus Wal und das Haus Zentaur.
Am Ufer stehen Touristen, die die verschiedenen Sehenswürdigkeiten fotografieren, andere stehen am Hafen und warten auf ein Boot, das eine Stadtführung anbietet.
Ich fliege etwas höher, um eine der tausend Brücken zu passieren, als mein Blick auf die Dachfenster fällt. Augenblicklich fällt mir ein, was meine Freundin, die Brise, mir erzählt hat: An einem Balken, welcher direkt über den Fenstern waagrecht etwa einen Meter weit aus der Wand ragt, hatten die Leute früher eine Seilwinde befestigt, an der sie schwere Einkäufe und anderes hochziehen konnten. Bei einem Umzug war das sehr praktisch, weil alle Häuser in die Höhe und weniger in die Breite gebaut sind und sehr enge Treppen haben.
Ich passiere das Rijksmuseum und beobachte die vielen Radfahrer. Ich folge einem von ihnen und sause durch den Rijkspark.
Nun fliege ich wieder direkt über dem Wasser. Neben mir schwimmt eine Entenfamilie, der ich das Gefieder zerzause. Dahinter schaukelt eine Wohngondel, ein kastenförmiges Schiff, welches im Sommer eine beliebte Mietwohnung ist.
Doch nun muss ich weiter fliegen. Ich verlasse die Stadt, unwissend welches Abenteuer ich zurücklasse.
Mögen die Winde mit euch wehen.
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unter Amsterdams Kanälen
FantasyMarietta würde am liebsten einfach ein ganz normales Mädchen sein, ohne die lästige ‚Gabe‘ die verursacht, dass die Person vor ihr brennende Haare hat, wenn sie wütend ist. Mehrere Male wünscht sie sich, dass ihr Vater noch bei ihr wäre, denn er hat...