*Kapitel 29 (164) Alltagseinkehr Teil I

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Donnerstagmorgen, kurz vor Schulbeginn, 22. 12.

In dem kleinen Ort mit 514 Einwohnern

In der einzigen Schule des Dorfes

In der elften Klasse


Alltagseinkehr Teil I

Steve hatte ihn in der Früh extra noch daran erinnert, dass er nicht vergessen durfte Amy ihre Schultasche zu bringen. Allerdings war es zu vergessen fast unmöglich, denn beim aufmachen des Kofferraumes, damit Benji und er ihre Taschen holen konnten, blitzte ihre in der Dunkelheit des großen Raumes hervor. Roben warf sich seine Tasche über die Schulter und griff nach der von Amylie.

Dann sperrte er seinen Wagen ab und ging neben seinem süßen Benjamin Richtung Schulgebäude und versuchte dabei nicht auf dessen dezenten und doch eleganten, ihm den Kopf verdrehenden Hüftschwung zu achten. Was natürlich so gut wie unmöglich war.

Nur die zwei Deppen hinter ihnen - ihre Brüder - hinderten seine Hormone daran den Befehl an seine linke Hand weiterzugeben er solle Benjis Gesäß einfach festhalten, wenn er nicht gewillt war die ganze Zeit daraufzustarren, weil es ihn wie ein Pendel hypnotisierte. 

Dabei war Benjis Hintern mehr als nur perfekt. Er war eine Hommage!

Nikolaij und Cevin holten sie ein. Denn zur seltenen Ausnahme war Nikolaij heute hinter ihm gefahren. Wieso wusste Roben nicht. Doch er hatte schon immer Freude daran gehabt den anderen zu zeigen, dass er den Größeren hatte. Also hatte er es einfach dabei belassen. Denn, sollten sie jemals auf die hirnrissige Idee eines Wettrennens kommen würde er sowieso haushoch verlieren. Sein Wagen war ein Panzer, kein römischer Streitwagen mit 500 PS.

"Gehst du schon in die Klasse? Ich muss schnell bei Amy vorbei", sagte Roben, während er sich ein kleines Stück zu seinem Freund beugte. 

Sein Freund lächelte ihn verliebt an, dann sagte er: "Natürlich. Aber lass dir bloß nicht zu viel Zeit!"

Roben lachte, gab Benjamin einen kleinen Kuss auf die Haare und sagte: "Das würde ich selbst nicht überleben. Mach dir also keine Sorgen!"

Sein Freund grinste selbstsicher und klatschte ihn dann, mit einem kleinen Klaps auf den Po, in Amys Stock ab, während er die letzte Hürde in ihren Stock antrat.

'So ein Mist!', dachte sich Roben. Er hätte ihm also ohne weiteres die ganze Zeit auf den Hintern greifen dürfen! 

Nikolaij und Cevin lachten und unterhielten sich weiterhin in einem ruhigen Tonfall, nur, dass sie ihren jüngeren Bruder nun in das Gespräch einbauten.

Roben knurrte, riss sich aber zusammen um in Amys Klasse nicht zu animalisch aufzutreten. 

Und wie er sich beeilen würde. Nur, damit er in der Elften dann wieder Benjamins Hand halten konnte.

"Klopf! Klopf!", sagte er, während er mit den Fingerknöcheln gegen den Türrahmen hämmerte. Herr Ulmitsch sah ihn fragend an, aber nur, bis er Amy lächeln sah und auch erkannte warum.

"Die Schultasche", sagte er allwissend und höchst zufrieden und bat Roben herein.

"Danke Herr Ulmitsch", sagte dieser, trat ein und reichte Amy ihre Schultasche über den Tisch. Lächelnd sagte er: "Liebe Grüße von all meinen Brüdern und einen schönen Tag von Steve! Ich wünsche dir viel Spaß!", er strich ihr über die Wange, gab ihr einen schnellen Kuss auf die Stirn hob die Hand für Herrn Ulmitsch zum Gruß und war gegangen bevor Amy ihm mit mehr als ihrem charmanten Lächeln danken oder antworten konnte. Er liebte dieses Mädchen.

Russisches Ballett [BoyxBoy] Band IIWo Geschichten leben. Entdecke jetzt