Kein Träumer

Pilot

Ich sitze alleine in meinem Zimmer, an einem Freitagabend. Früher wäre ich mit Freunden schon längst auf dem Weg zum Feiern. Ich wünschte ich hätte mich nicht verliebt. Doch es ist so wie es ist. Ich hätte jetzt gerne Jemanden zum Reden. Sie denken nicht daran, dass ich Gesellschaft brauche, jemanden der nah bei mir ist. Der mich tröstet.

Doch ich bin alleine.

Er weiß, dass ich ihn brauche, dass ich seine Nähe brauche. Ich will niemanden anders, doch er versteht das nicht. Er geht lieber mit seinen „Jungs" aus. Macht ihn das glücklich? Bin ich zu selbstsüchtig, wenn ich möchte, dass er bei mir ist? Habe ich ein Recht darauf sauer zu sein?

Ich habe Angst, dass er was anstellt. Ich will nicht, dass ihm etwas passiert. Es sind schwierige Zeiten für ihn da draußen, mit all den Cops. Ich könnte ihn nicht beschützen, selbst wenn ich es wollte. Ich könnte nicht eingreifen.

Ich überreagiere. Ich mache mir zu viele Sorgen. Ihm wird nichts passieren. Bleib cool, Vic.

2 Stunden später wälze ich mich immer noch von meiner Bettseite auf Seine. Ich rieche an seinem Kissen und mir läuft eine Träne über die Wange. In Chicago war alles so anders. Wir waren uns so viel näher und ich wollte keine Sekunde von seiner Seite weichen. Ging es ihm genauso?

Ich zweifle nicht an ihm, aber ich zweifle an meiner Standhaftigkeit vor meinem Vater, als ich ihn von unserer gegenseitigen Liebe zueinander überzeugen wollte.

Ich schaue auf die Uhr und frage mich ob ich ihm schreiben soll? Würde er es lesen oder ignorieren? Ich bleibe auf seiner Seite liegen, kuschle mich in sein Kissen und rieche daran, bis ich einschlafe. Ich schlafe mit einem flauen Gefühl im Magen ein und dem Gedanken, dass er mich vielleicht betrügt.

Ich schrecke aus einem unangenehmen Traum auf, den ich schon wieder vergessen habe. Doch ich fühle wie ich an einen Körper gezogen werde.

Er ist warm, glüht fast und murmelt ein << Hi,Baby>> in mein Haar. Er riecht nach Marihuana.