Verständnislos schüttelte Erika nur mit dem Kopf als Florian ihr von dem ganzen was Helene ihm an den Kopf geworfen hatte erzählte.
„Sie stellt Dich also weit hinter Laura? Ich glaub es nicht!" - „Ja. Dabei mag ich sie genauso sehr und akzeptier sie doch auch.".
Geknickt saß er bei Erika mit auf dem Zimmer, da Helene ihn ausgesperrt hatte.
„Aber ich muss ganz ehrlich sagen, seitdem ist Helene wie ausgewechselt. Natürlich verstehe ich, das sie die verlorene Zeit mit Laura am liebsten aufholen möchte. Aber Du musst dich auch nicht wie ein Stück Dreck behandeln lassen Florian!".
„Und was soll ich denn machen?".
Genau ließ Erika sich alles durch den Kopf gehen und wollte sich nicht weiter einmischen.
„Also ich seh da nur eine Möglichkeit! Entweder gehst Du ihrem Wunsch nach und lässt sie ziehen! Oder Du kämpfst um sie, wobei ich im Moment da einfach keinen Weg sehr, so verbohrt wie Helene gerade zu sein scheint!".
Das war wirklich nicht gerade das was Florian sich als Rat erhoffte. Doch bis jetzt hatte Erika immer irgendwie recht mit ihren Vorschlägen.
„Ich soll mich trennen? Aber... Ich kann nicht ohne Helene!".
„Aber Du kannst dich immer wieder nieder machen lassen und immer die Streitigkeiten weg stecken? Florian, ich will Dir nichts Böses! Aber so wie es momentan ist, geht es Dir doch damit auch nicht gut. ..... Im Endeffekt musst Du es selbst entscheiden!", erklärte Erika.
Denn je mehr sie sich in die Beziehung ihrer kleinen Schwester einmischte, umso drastischer endete alles immer.Mit einer Zweitkarte von der Rezeption verschaffte Florian sich Zutritt zu ihrem Zimmer.
Erika holte Laura zu sich im selben Moment was Helene Zähne knirschend verfolgte.
„Ich habe nach gedacht!", sagte Florian nachdem er die Tür schloss und sich auf den Sessel setzte.
„Kommt wohl nicht oft vor, wenn Du es so betonst!".
„Du bist einfach so frech geworden! ....", platzte es aus Florian heraus.
„.... Wenn Du es unbedingt möchtest, dann werde ich gehen. Für immer!".
Florian tat es im Herzen weh dieses zu verkünden und auf Erika zu vertrauen.
Doch Helenes Reaktion übertraf mal wieder die vorherige.
„Da steht alles!", zeigte sie mit der Hand zum Schrank und zu seinem Koffer.
„Beeil Dich aber. Wenn ich aus dem Bad komme, bist Du dann weg!", erklärte Helene kühl und stand aus dem Bett auf.
Dabei ließ sie ihr Handy entsperrt liegen.
Niemals hätte Florian es sich gewagt, doch bevor die Sperre an ging nahm er es sich.
Die Tür vom Bad ging zu und da kam sofort eine Nachricht rein.
- Ich vermisse Dich auch.-, kam diese von Jonas mit einem Herz dazu.
„Was?", war Florian verwundert und sah durch den Chat.
Helene schien ihn unentwegt angelogen zu haben und hatte täglich Kontakt mit Jonas.
Auch regelmäßig telefonierten sie zusammen, konnte er es in ihrer Anrufliste erkennen.Die Dusche tat Helene wirklich gut.
Denn als sie wieder heraus kam, zeigte sie sich doch entspannter.
Jedoch als Helene Florian sah das er an ihrem Handy zugange war, flippte sie fast aus.
„Flo ich.... Was machst Du da?".
Schnell entriss sie ihm das Handy und sah vorwurfsvoll zu Florian.
„Du durch schnüffelst mein Handy?".
Deprimiert sah Florian jedoch nur nach unten und murmelte leise etwas vor sich hin.
„Da läuft also doch noch was mit Euch! Und da lügst Du mich lieber an! ....".
„Hat es Dir denn wenigstens Spaß gemacht? Du hättest es doch eh nie verstanden!".
„Verstanden?", räusperte er sich und sah nun langsam zu Helene hinauf.
„Was soll ich denn daran falsch verstehen oder überhaupt verstehen? Dieser Herzchen Kram und alles! ..... Ich geb mir hier Mühe und alles und dann hintergehst Du mich trotzdem!".
Ganz genau las Florian es sich nicht durch was in dem Chat geschrieben war.
Nur das was er sah reichte ihm vollkommen.
„Wo hintergehe ich Dich bitte? Nur weil wir Kontakt zusammen haben? Man Flo! Ich weiß momentan einfach nicht mehr was ich will! Das mit Nico und die Entführung. Das eingesperrt sein.... Das kam auf der Insel alles wieder hoch in mir! Sowas ist ein Teil von Jonas und mir, aber ich betrüge Dich damit nicht!".
„Aber Du belügst mich!", ersetzte Florian das fehlende Wort.
„Gut, ja. Aber mehr wird da nie mehr sein!", erklärte Helene sich und lehnte sich mit dem Rücken an die Wand.
„Und was meinst Du damit, nicht zu wissen was du willst?".
„Ja, das weiß ich ebend nicht mehr. Ich bin gerne mit Dir zusammen Flo und vermisse dich wenn du nicht bei mir bist. Aber wenn Du dann da bist, wird mir das alles zu eng und zu viel. Ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll....", seufzte sie leise und setzte sich zu Florian. Schweigend saßen sie nun neben einander und sahen zu Boden.
„Da läuft echt nichts. Und da wird auch nichts laufen! Wir schreiben und telefonieren lediglich, mehr nicht! Und wird es auch nicht!".
Florian konnte genau an Helenes Stimme hören, das sie es wirklich ernst meint was sie sagte.
Doch wusste er jetzt nun nicht mehr, was er von dem ganzen überhaupt noch glauben soll.
„Ich muss erstmal raus.", spürte Flo die enge in seinem Hals. Es fühlte sich an, als ob jemand diesen ihm zudrücken würde und ging entschlossen zur Tür.
„Aber Du kommst doch wieder Flo, oder?".„Das hat sie wirklich gesagt?".
Florian ging nach einem längeren Spaziergang zu Erika und erzählte ihr von seinen neuen Informationen.
„Ja.", erklärte er ruhig und sah immer wieder vom Balkon zum Meer hinaus.
„Davon wusste ich gar nichts. Hat sie überhaupt nichts gesagt von.", meinte Erika und langsam schien alles einen Sinn zu ergeben.
Oft konnte sie Helene beobachten wie sie zum telefonieren aus dem Raum ging oder grinsend gechattet hatte.
„Ja aber was mach ich jetzt? Soll ich gehen oder bei ihr bleiben! Ich meine, wenn es so schlimm ist dann braucht sie doch Hilfe!".
„Helene wollte doch das Du gehst! Pack ein paar Sachen zusammen und wir schauen vorher, ob Du ein anderes Zimmer hier bekommen kannst! An Deiner stelle würde ich noch nicht zurück fliegen, aber vielleicht hilft ein räumlicher Abstand Euch etwas!".
„Meinst Du?", hakte Florian nach und wusste gerade wirklich nicht weiter.
Die Schultern zuckend antwortete Helene lediglich, „Einen Versuch ist es wert.".
So vertraute Florian auf Helenes Schwester.
Da sie ihm doch etwas fremd wurde in den letzten Tagen.
„Kopf hoch! Soll ich mitkommen?" - „Nein. Ich schaff das alleine.", machte Florian sich nun auf den Weg um seine Sachen zu packen und Helene eine getäuschte Abreise vorzuspielen.So betrat er schließlich das Zimmer und ging direkt zu seinem Koffer.
Indirekt musterte er Helene im Augenwinkel, die sein handeln genau beobachtete.
Sie selbst hatte sich in einer Decke eingekuschelt und schien verweint auszusehen.
So gerne wollte Florian auf sie zu gehen, doch versuchte er irgendwie Helene links liegen zu lassen.
Der Koffer öffnete sich und dazu der Schrank.
Sachte nahm Florian ein Kleidungsstück nach dem anderen heraus und tat dieses in seinen Koffer.
„Was machst Du da?", räusperte Helene sich leise und setzte sich im Bett auf.
„Packen! Wie Du es von mir verlangt hattest!", gab er kühl von sich.
„Und dann?".
„Dann gehen wir getrennte Wege, wie Du es ebenfalls gesagt hattest!".
Weiter sagte oder fragte Helene nichts mehr dazu, aber beobachtete sie ganz genau sein handeln weiter.
„So... Ich denke ich habe alles...", sah Florian sich noch einmal genau um und schloss den Koffer dann.
„Meine Jacke noch... Handy...", murmelte er jeden weiteren Schritt vor sich hin dabei.
Helene ahnte mit jeder Sekunde mehr das Florian dies durch ziehen wird und sprang aus dem Bett raus.
Sofort lief sie zur Tür, stellte sich davor und schloss ab.
„Geh nicht! Bitte!".
„Geh bitte beiseite!".
Sich gegenseitig tief in die Augen sehend stand sie voreinander.
Helene Augen blitzten von Tränen, doch blieb sie starr stehen.
„Was soll der Scheiß jetzt bitte? Geh zur Seite bitte!", bat er höflich und dennoch tat es Florian leid jetzt so zu handeln.
„Bitte! Vergiss was ich gesagt habe und bleib bei mir! Ich möchte nicht das Du jetzt gehst. Ich liebe Dich doch....", schniefte Helene und ließ ein paar Tränen ihren freien lauf.
Doch hatte er noch immer die Sätze von Erika im Kopf und wollte es konsequent durchziehen.
Ein paar mal noch spielten sie dieses Spielchen.
Bis Florian seine Arme auf ihre Mitte legte, hoch hob und zur Seite stellte.
Schnell schloss er dann auf und ging konsequent aus dem Zimmer. Egal wie sehr Helene auch weinte, ließ Florian dies kühl. Zumindest versuchte er es.Mit traurigem Gesicht brachte Florian seinen Koffer erstmal unauffällig zu Erika.
Laura war in diesem Moment auch nicht bei Helene gewesen.
„Die beiden machen wahrscheinlich das Hotel unsicher.", lachte Erika.
Im unteren Hotelbereich fand eine Kinderbetreuung statt, wo auch der kleine Ben mit Lisa teilnahmen.
„Helene wollte es verhindern das ich gehe.... Ich weiß nicht. War das wirklich richtig gewesen?".
Florian war sich so unsicher, ob sie es nicht doch anders hätten untereinander regeln können.
„Ich geh nachher nach ihr mal gucken. Manchmal müssen härtere Seiten aufgezogen werden.".
Erika ging dann mit Florian zu seinem neuen Zimmer.
Es lag einen Stockwerk unter ihnen und genau unter dem Zimmer von Helene.
Wenigstens war er Helene so ein wenig nah. Doch dieses ungewisse macht Florian auch fertig. Denn die Angst, das sie sich nun Jonas schnappt oder her bittet war groß.
Schließlich waren sie noch über eine Woche hier.
„Das werde ich schon zuverhindern wissen, mach Dir da keine Sorgen!", erklärte Erika als Florian davon sprach.
Im selben Moment sah Florian wieder in sein Handy und in den Chat von Helene. Immer noch war sie online im Messenger und das änderte sich die nächsten Minuten auch nicht.
Mit wem sie wohl so lange spricht, fragte Florian sich leise und immer wieder.
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Das Farbenspiel des Lebens
FanficMein Name ist Laura und ich bin mit meiner Schwester adoptiert worden. In meinem alltäglichen Leben passierte dann doch tatsächlich etwas aufregendes.... Was mein einfaches Leben komplett auf den Kopf stellte 😊 Aber lest doch selbst .... *Dies is...