Thinkin' about you

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Er sieht mich an. Seine wunderschönen Augen blitzen auf, als er mich von weiterer Ferne erblickt. Was soll ich jetzt tun? Was soll ich sagen? Soll ich überhaupt etwas sagen? Nein. Das kann ich nicht. Das darf ich nicht. Amy ist meine beste Freundin. Das kann ich ihr einfach nicht antun.

Moment. Vielleicht hat er mich ja gar nicht gesehen!

"Hey, Jenny! Und wie geht's dir so?"

Verdammt.

"Hi, Jeff. Ja, alles in Ordnung. Und wie siehts bei dir aus?"

"Ja, passt auch alles. Hast du am Wochenende schon was vor?"

Was soll das werden?

"Nein, wieso?"

Oje.

"Wir könnten uns doch treffen?"

Oh man. Ist das sein Ernst?

Jeff verzieht seinen Mund zu einem schiefen Lächeln. Er sieht so süß aus wenn er das macht!

Ich muss ihm absagen. Ich darf das nicht tun!

"Ja, ich würde gerne kommen!"

Was? Nein! Will ich nicht! Verdammt! Was mache ich da bloß?

"Cool! Das heißt, wir sehen und dann! Ich schreibe dir noch. Bis dann."

"Bis dann, Jeff. Ich freu' mich schon!"

"Und ich erst...", brummt er zum Abschied.

Was sollte das heißen? Was es auch immer zu bedeuten hatte, es brachte mein Herz zum Rasen.

Ich sehe ihm nach, wie er mit großen lässigen Schritten davonschlendert.

Ich sollte mich nicht mit ihm treffen. Das wäre nicht fair gegenüber Amy.

Doch um ganz ehrlich zu sein, ich habe mich in ihn verguckt.

Jeff O'Connell. Der athletische, große, durchtrainierte, muskulöse Jeff O'Connell. Er, mit seinen grünen großen Augen, die immer aufblitzen zu scheinen, wenn sie meine Blicke bemerken und auffangen. Er, mit seinen wunderschönen, jederzeit zerzausten dunklen Haaren.

Er ist zwar 3 Jahre älter als ich und auch einen Kopf größer, doch 20 ist nun auch wieder nicht so alt für eine Siebzehnjährige.

Oh, man! Was mache ich da bloß schon wieder?

Ich bin nicht diejenige, mit der er zusammen sein soll. Ich wollte doch alles Mögliche tun um ihn mit Amy zu verkuppeln! Aber anscheinend versteht, oder bemerkt er das nicht.

Mein Plan hat eindeutig eine falsche Richtung eingeschlagen.

Jetzt, wo es Amy endlich wieder besser geht, kann ich so etwas einfach nicht bringen. Sie hatte es schon schwer genug, da brauche ich nicht noch etwas tun, das sie wieder zurück in ihre alte Bahn werfen könnte. Es wäre außerdem zu gefährlich ihr zuzutrauen, dass sie damit umgehen könnte, immerhin ist sie schon seit dem Kindergarten in Jeff verliebt, hat sie mir erzählt. Doch er habe sie immer nur als gute Freundin betrachtet.

Seit ich mit 15 hierher gezogen bin, verstand ich mich von Anfang an prächtig mit Amy. Wir haben zusammen gelacht, geweint und Dinge unternommen, die beste Freundinnen eben so tun. Wir sind einfach unzertrennlich.

Als sie aber eines Tages immer depressiver wurde, gab es Phasen, an denen ich sie manchmal wochenlang nicht sah. Erst dann erfuhr ich, dass ihr Onkel sie in eine Nervenheilanstalt geschickt hatte. Sie hatte den Unfall ihrer Eltern vor einigen Jahren einfach noch nicht verkraftet.

Mittlerweile geht es ihr aber schon besser und um ihre Laune wieder zu heben, wollte ich ihr ihren größten Traum erfüllen. Ich wollte sie mit Jeff O'Connell zusammenbringen. Aber was mache ich? Ich habe nichts Besseres zu tun, als mein Versprechen ihr gegenüber zu brechen und ihr somit einen Stich ins Herz zu versetzen. Ich würde damit nicht nur unsere Freundschaft zerstören, nein, sondern auch ihren Glauben an die Hoffnung und an die positiven Dinge im Leben. Das kann ich ihr nicht antun. Ich kann es nicht.

Wie findet ihr das erste Kapitel meiner neuen Geschichte? Lasst mir doch bitte kritische Kommentare da, ob euch die Geschichte gefällt oder nicht und vielleicht noch einen Grund dafür! Danke fürs Lesen! Jetzt zu Kapitel 2! :D

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