Chaos pur

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Ein lauer Wind, nicht kalt, eher erfrischend. Das kann nur eines bedeuten: Es wird Frühling! Und somit beginnt auch die Festival Saison erneut.

 Die Karten lagen schon längst im Schrank, die haben Jonathan und Daniel schon im Herbst letzten Jahres bestellt,man muss ja früh genug planen! Also hieß es nun: Campingkram zusammen suchen, die wichtigsten Klamotten packen, nochmal einkaufen, alles irgendwie ins Auto bekommen, das Bier oben drauf und los kann es gehen. 

Aufgeregt wie ein kleines Kind lief Daniel durch seine Wohnung, das Handy am Ohr, er wollte seinen besten Freund anrufen. 

''Johnny, geh ran, komm schon'', murmelte er leise vor sich hin. Als er so durch seine Wohnung tigerte, fiel ihm auf, dass er nach dem Festival dringend mal wieder aufräumen und putzen sollte. ''Schlimm sieht's hier aus, pfuu.'' ''Wo sieht's schlimm aus?'', fragte die Stimme am anderen Ende des Telefons. ''Na endlich, ich dachte schon du gehst nie ran. Bei mir, sollte mal wieder putzen. Spaeter. Haha.'' entgegnete Daniel leicht entnervt, dann erzählte er Johnny auch schon von seinem neuesten Plan: ''Pass auf: Ich komm dich in 2 Stunden abholen, dann fahren wir nochmal einkaufen und lassen die ganze Scheiße direkt bei mir in der Karre, dann fahren wir nochmal bei dir vorbei, holen deine Klamotten und fahren zu mir, machen uns n' entspannten Abend, bestellenunsEssen,ladendieJungsnocheinundmorgenfruehgeht'sdannlos? Klingt das nach nem Plan?'' 

Umso mehr er redete, desto schwerer hatte es Jonathan, das Ende überhaupt nur ansatzweise zu verstehen. Aber er stimmte einfach zu, sie verabschiedeten sich mit einem schnellen ''Bis nachher'' und sobald das Gespräch beendet war, fing Daniel hektisch an, durch die Wohnung zu laufen und die Camping Sachen zusammen zu suchen. Er war glücklich. So glücklich. 

Er kannte Johnny seit mittlerweile 7 Jahren, sie hatten sich auf Anhieb gut verstanden und wurden schnell Freunde. Und das, obwohl Daniel große Schwierigkeiten hatte, Menschen zu vertrauen. In seiner Vergangenheit wurde er oft verletzt, ausgenutzt, weggeworfen und enttäuscht. Aber genau dieses Schicksal teilte er mit dem älteren Jonathan, wahrscheinlich wussten sie genau deswegen von Anfang an, dass dies eine sehr intensive Freundschaft wird, welche es nach kurzer Zeit auch wurde. 

Doch seit ein paar Jahren war da irgendwie mehr. Alles begann, wie so vieles, mit Alkohol. 2014 waren die Beiden mit den anderen Bandkollegen, Eike und Sascha, feiern, natüürlich mit reichlich Alkohol verbunden und dann geschah es, völlig unerwartet küsste Johnny Daniel. Warum auch nicht? Er sagte immer, küssen sei etwas Schönes, warum dann nicht auch Freunde küssen? Seit diesem Tag kuüsten sie sich öfter Mal, hier und da, in der Öffentlichkeit, auf der Bühne und auch beim Feiern. 

Doch niemand wusste so genau, was zwischen ihnen eigentlich war, um ehrlich zu sein wussten es nicht mal sie selbst.

 Aber das war ein anderes Thema, jetzt musste Daniel weiter vorbereiten, ein wenig aufräumen und sauber machen, immerhin kamen die Bandjungs nachher noch zum Essen vorbei. Doch dies musste er denen erstmal mitteilen. Sprachnachricht, wie auch sonst. ''Joooooo, Jungs, so auf Zehn/halb Elf bei mir? Pizza bestellen oder so? Hab aber nich mehr viel Bier, müsstet ihr dann mitbringen'', und abgeschickt, jetzt nur noch auf Antwort warten. 

*tut tut* Es war Eike, auch ne Sprachnachricht. ''Joa, bin am Start, kann 1-2 6er Astra mitbringen. Kann ich Krissi auch mitbringen? Wären dann so auf viertel nach Zehn da.'' Und da kam auch schon Sascha's Antwort: ''Jooooo, bin dabei, bringe n' 6er Astra Rotlicht mit, bin auf Zehn da." 

Klang doch gut. Ein entspannter Abend mit den Boys bevor das erste Festival des Jahres startet. Es gibt keinen besseren Start für die Festival Saison. Aufgeregt und voller Vorfreude auf die nächsten Tage bereitet Daniel alles vor, waehrend bei Johnny alles drunter und drueber lief.

***

 ''Mist!'' fluchte genau dieser gerade lautstark durch seine kleine aber feine Wohnung. Dabei wollte er doch nur die restlichen Sachen zusammen packen. Doch jetzt fehlt plötzlich der Schlafsack, die dicke Jacke ist dreckig, die Lieblingsshirts sind noch in der Wäsche und das Portmonaie ist auch verschwunden. ''Fuck ey, das darf doch nicht wahr sein.'' Er hatte extra schon vor ein paar Tagen die ersten Sachen zusammengepackt, damit auch ja alles da ist, aber die wichtigsten Sachen klappen natürlich mal wieder nicht, wie sollte es auch anders sein. 

Also nochmal Daniel anrufen. ''Daniel? Ich hab n' Problem. Eigentlich sind es mehrere.'', er erzählte ihm von den angehäuften Unglücken, doch Daniel reagierte, wie auch nicht anders erwartet, total gechillt und beruhigte Jonathan wieder. 

''Hey, wir bekommen da schon hin. Mein Schlafsack reicht für uns beide, ne dicke Jacke hab ich auch noch und Shirts kannst du von mir auch bekommen. Und das mit dem Portmonaie kriegen wir auch hin, such einfach nochmal ganz in Ruhe und falls du es wirklich nicht finden solltest leg ich dir das halt erstmal alles aus. Wir haben die Karten und alles andere ist erstmal zweitrangig. Und jetzt entspann dich, ich bin in ner Stunde bei dir, bis dahin hast du noch Zeit zum Suchen.'' Genau das liebte und schätzte Johnny so sehr an dem Jüngeren, er wusste immer ganz genau was er sagen musste, um ihn wieder runter zu bringen und zu beruhigen. ''Okay, danke. Bis später'' So, jetzt hieß es nochmal ganz in Ruhe suchen, alle Möglichkeiten durchgehen und dabei möglichst entspannt sein.

 ''In so ner kleinen Bude kann doch nichts verschwinden, ey'', fluchte es noch ein letztes Mal durch die Wohnung doch dann folgte eine Art Freudesschrei. ''ICH HAB'S'', hörten wahrscheinlich auch die Nachbarn drei Häuser weiter. 

Da war es, neben der Kaffeemaschine, wie auch immer es dahin kam. War ja auch egal, es war wieder da. ''Hab mein Portmonaie gefunden. Kann losgehen!'', schrieb Johnny Daniel schnell, bevor er die aller letzten Vorbereitungen traf, die gesamten Sachen neben die Tür stellte und nochmal schnell durch Facebook scrollte. 

Als er gerade herzhaft über Memes lachte, in denen Eike ihn mal wieder getaggt hatte, klingelte es auch schon. 

Daniel! 

Er sprang auf, stürzte zur Tür, blieb dabei jedoch am Türrahmen hängen und schlug mit der Schulter gegen die Tür. ''FUCK'', schrie er kurz auf, ehe der dann mit schmerzverzerrtem Gesicht die Tür öffnete.

''Was hat dich denn gestochen?'', fragte der Größere, als er die Wohnung betrat. ''Wollte zu schnell zur Tuü, bin an der Wohnzimmer-Tür hängen geblieben und hab mir die Schulter angehauen'', lachte Jonathan, obwohl ihm das Ganze insgeheim ein wenig peinlich war. ''Ach du'', kam es zurück. ''Bist du fertig? Können wir los? Oder müssen wir noch ins Krankenhaus?'', scherzte Daniel. ''Nene, wir koönnen'', entgegnete der kleinere, schnappte sich seinen Mantel, den Schal und die Schuhe, zog die Tür hinter sich zu, als sie die Wohnung verließen und setzte sich in den Opel Astra, der vor seiner Tür geparkt war. 

''So, dann lass uns mal los, sonst kommen wir nicht pünktlich zurück.'' ''Wofür pünktlich?'', schwebte es in Johnny's Kopf herum. Es war gerade mal Sieben Uhr, bis die Jungs vorbei kommen ist noch etlich Zeit. Was hatte Daniel mit ihm vor?

***                                           ***

Na was hat Daniel denn jetzt mit Johnny vor? Dazu mehr im nächsten Kapitel! Ich würde mich riesig über konstruktive Kritik, Anmerkungen oder sonstiges freuen! Ich werde versuchen, das nächste Kapitel schnellstmöglich zu schreiben, mal sehen was dann so passiert :D Also, bis dahin, man liest sich! :)

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 20, 2021 ⏰

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