12.Kapitel

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Count on me-Bruno Mars

Chloe POV:

Die nächsten Tage erstellte ich eine neue Routine in meinem Leben. In den Pausen ging ich immer in die Aula zu den Jungs und sah mir die Auftritte der Schüler an. Dabei freundete ich mich auch immer mehr mit Cole und Jesse an, denn es stellte sich heraus, dass auch sie sehr nett waren, auch wenn Jesse mich sehr an Ruby erinnerte, was ziemlich gruselig werden konnte, wenn er zum Beispiel einen ähnlichen Kommentar sagte, und Cole fasst nie da war. Scheinbar hatte Ali ihm doch nichts von uns erzählt, da Jace auch nichts davon wusste.

Apropos Jace, er benahm sich immer noch wie ein Gefrierschrank, also kalt und unerreichbar, wenn man nichts von ihm will.
Es war ziemlich nervenaufreibend und ich fragte mich wirklich warum er so war, aber ich würde es wohl auch nie herausfinden. Nach der Schule ging ich dann mit meinen Freundinnen in ein Café um die verlorene Zeit, während der Pausen nachzuholen.

Am Donnerstag ging ich in der ersten Pause wieder in die Aula. Jace war heute mal wieder auf Hochtouren, was Beleidigungen anging. Die anderen Jungs hatten bereits bemerkt, dass wir uns nicht so gut verstanden, weshalb sie immer aufpassten das kein großer Streit entstand.
Es tanzte gerade ein Mädchen aus der untersten Klassenstufe vor. Sie sah wirklich zuckersüß aus, nur konnte sie leider nicht besonders gut tanzen. "Du kannst gehen. Wir suchen keinen humpelnden Troll. Und dein Style ist auch nicht wirklich gut. Warum auch immer deine Eltern dich aufgenommen haben.", sagte Jace plötzlich. Das Mädchen fing an zu weinen, weshalb ich zu ihr hinging und sie umarmte. "Hey, nimm ihn nicht so ernst. Ich finde deinen Kleindungsstil übrigens wirklich hübsch.", tröstete ich sie. Sie wischte sich ihre Tränen weg, lächelte mich an und ging dann in Richtung Cafeteria weg.

Plötzlich packte mich die Wut, als ich wieder aufstand. Was fiel ihm ein, sie so anzuschnauzen."Sag mal, was ist eigentlich dein Problem?", fauchte ich Jace an, nachdem ich mich umgedreht hatte. Er sah mich nur gelangweilt an und murmelte:"Setz dich wieder hin." Caleb sah mich warnend an. Normalerweise hätte ich jetzt nachgegeben, aber dieses Mal nicht. "Das werde ich ganz bestimmt nicht. Diese Menschen sind hier, weil sie sich einen Traum erfüllen wollen. ...Mehr oder weniger. Jedenfalls hast du kein Recht sie runterzumachen nur weil du dich wie der größte King fühlst.", fauchte ich ihn weiterhin an. "Der Klügere gibt nach, Schätzchen.", erwiderte er mit zusammengebissenen Zähnen. Er musste sich wirklich zusammenreißen um nicht gleich auf mich loszugehen, dass sah man ihm an. "Wenn die Klügeren immer nachgeben, dann kommen so dumme Leute wie du oder Donald Trump an die Macht.", sagte ich und grinste ihn an. Ihm war jetzt wirklich der Geduldsfaden gerissen. Hach, es war wirklich schön ihn so ausrasten zu sehen... Er stand ruckartig auf und schlug auf den Tisch. "Jetzt reicht's.", meinte er wütend. "Was willst du den dagegen tun?", erwiderte ich unschuldig und grinste ihn weiter an. Ich drehte mich langsam um und ging weg, da es klingelte, aber scheinbar wollten auch die Kandidaten nicht gehen, denn sie schauten immer noch gespannt zu. "Du bist so nervig kein Wunder, dass deine Mutter dich verlassen hat.", fauchte auf einmal Jace mir nach. Ich blieb ruckartig stehen. Wenn er so weitermachte würde ich ihn gleich anspringen!

Ich sah wie Ruby und Harper kamen, aber stehen blieben, als sie die Szene vor sich sahen. Sie schauten mich fragend, aber ich schüttelte leicht den Kopf um ihnen zu zeigen, dass ich das schon alleine klären konnte. "Sie sah wahrscheinlich, wie hässlich du warst und hat es irgendwann nicht mehr ausgehalten.", sprach er herausfordernd weiter. Ich sah wie Harper die Augen aufriss und Ruby ihn grimmig anschaute. Ich atmete heftig aus um mich noch zu beherrschen zu können, was Jace scheinbar bemerkte, denn er machte weiter: "Nein wahrscheinlich war sie selbst ziemlich hässlich und hat gehofft, dass du der Lichtblick in der Familie wärst, aber dann sah sie diese Enttäuschung und ist gegangen." Ich drehte mich langsam, wieder zu ihm um. Er war zu weit gegangen. Meine Mum war der schönste Mensch gewesen den ich je gekannt habe. Es fühlte sich so an, als würde sie direkt neben mir stehen und mir sagen:"Zeig es diesem Mistkerl!" Und genau das tat ich. Ich wusste nicht woher ich den Mut dazu nahm, aber ich sprach endlich vor allen das aus, was ich davor immer geheim gehalten hatte:"Meine Mutter war hübscher, als du es jemals seien würdest. Du kannst gegen mich sagen, was du willst, aber niemals etwas gegen sie. Und sie hat uns nicht verlassen",ich atmete kurz durch und schrie ihn dann weiter an,"sie wurde umgebracht!"

Jace und die Jungs schauten mich geschockt an, wobei Jace Blick sich langsam zu einem reuevollen änderte. Aber das kümmerte mich nicht. Er hätte sich früher überlegen sollen, was er gesagt hat oder nicht sagen sollte. Ich drehte mich wieder um und ging in Richtung Ruby. "Wenn er dich nervt, dann kannst du ihm gerne eine reinhauen. Es ist mir egal", flüsterte ich und ging dann weiter in Richtung Klassenzimmer. Ich wusste, dass meine Freundinnen immer hinter mir stehen und ich hoffte, dass Ali das immer noch tat, denn ich hatte gleich Unterricht mit ihr und brauchte gerade jemanden mit dem ich reden konnte und der mich verstand.

Ali hätte mir zwar zugehört, aber da uns der Lehrer immer wieder ermahnt hatte, konnten wir auch nicht wirklich reden. Wir verabredeten uns mit den anderen wieder beim Café nach der Schule. In der zweiten Pause ging ich extra nicht in die Aula zu den Badboys, sondern blieb bei Lil und Hev. Ich war stinksauer auf Jace und würde auch morgen nicht hingehen. So hatte ich zumindest am Wochenende Zeit mich zu beruhigen um dann am Montag wieder hinzugehen.

Die Warteschlange in der Aula wurde immer kürzer, weshalb wir wahrscheinlich nur noch zwei Wochen brauchten um alle anzusehen. Danach würden alle wieder getrennte Wege gehen. Nur freute ich mich nicht wirklich darauf. In den ersten zwei Tagen konnte ich es kaum erwarten den Mist hinter mir zu haben, aber jetzt war ich mir da nicht mehr so sicher. Irgendwie machte es Spaß sich mit den Jungs zu unterhalten, auch wenn Jace sich immer mehr wie ein Eisklotz benahm.

Nachdem der Schultag vorbei war, ging ich Lucy schonmal vor zum Café. "Und? Wann erzählst du mir endlich warum du in der Pause nicht in der Aula warst? Ich habe da gefühlt zehn Minuten auf dich gewartet und du kamst einfach nicht.", fragte Lucy nach. "Das tut mir wirklich leid. Ich hätte dir Bescheid sagen sollen, aber du wirst noch etwas warten müssen. Schließlich möchte ich nicht alles mehrmals erzählen.", entschuldigte ich mich. Lucy stieß einen Seufzer aus, blieb dann aber still.

Sobald wir alle im Café waren, setzten wir uns auf unseren Stammplatz und bestellten uns alle dasselbe: Eine heiße, weiße Schokolade mit Marshmallows. Das war super lecker und jeder musste es in seinem Leben mindestens einmal probiert haben, sonst verpasst er etwas.

"Hey Leute, da ist eine Party am Sonntag. Wollen wir hingehen.", fragte uns Harper. "Schon wieder eine?", erwiderte Lucy genervt. Ich schmunzelte und antwortete:"Ich hab ehrlich gesagt auch keine große Lust hinzugehen." "OK, also wenn Chloe Parker keine Lust auf eine Party hat, dann muss sie jemand ja ziemlich genervt haben. Jetzt erzähl schon! Was ist heute in der ersten Pause passiert? ", meinte Lilly neugierig. Ich lächelte sie erschöpft an und fing an zu erzählen...

Being braveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt