ver•wirrt
Adjektiv.
geistig nicht ganz auf der Höhe seiend, nicht wissend, was zu tun ist; durcheinander.
Die Pubertät ist ein verwirrender Abschnitt im Leben eines Menschen. Genau das bekommen Hoseok und Jeongguk zu spüren.
Jeongguk und Hoseok hatten fast den gleichen Heimweg. Sie liefen immer zusammen, wenn es die Zeit erlaubte. Ihre Smartphones begannen in ihren Taschen zu klingeln. Zeitgleich griffen sie nach ihren Geräten.
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Jeongguk murmelte leise die Nachricht vor sich her. "Klingt gut", meinte Hoseok knapp und steckte das Telefon zurück in seine Tasche. Jeongguk starrte auf das Display. "Hey!", Hoseok packte ihn an der Schulter und zog ihn zu sich, bevor Jeongguk vor eine Laterne lief. "Tu das Handy weg, wenn du läufst." Hoseok seufzte. So etwas war schon öfter passiert. "Ja...danke, Hyeong", erwiderte Jeongguk mit leiser Stimme. "Wann wollen wir uns treffen? Denkst du, es reicht wenn wir um halb acht los gehen?", "Ja, hundertprozentig. Kyung Ill wohnt jetzt auch nicht so weit weg, außerdem Laufen wir schnell also schaffen wir das." Der Kleine sah hoch zu seinem Hyeong und lächelte. Hoseok legte einen Arm um seinen Freund. "Ach Ggukie....du bist echt niedlich. Wäre ich ein Mädchen, dann würde ich sofort mit dir gehen...oder wenn du ein Mädchen wärst", die große Hand Hoseoks landete in der Tasche seiner Hose. Jeongguk zuckte zusammen. Mit geweiteten Augen und dem Arm seines Hyeongs um sich lief er weiter die Straße entlang.
Nach einigen Minuten trennten sich die Wege der Jungen. Sie verabschiedeten sich kurz, eh sie weiter liefen. Jeongguks Schritt wurde schneller, als er an Hoseoks Worte dachte. "Wenn du ein Mädchen wärst, würde ich mit dir gehen..." Es klang für ihn so surreal, als wüsste Hoseok von dem, was in Jeongguks Kopf vorging. Nein, das konnte nicht sein. Der Junge schüttelte seinen Kopf, versuchte sein Tempo zu verringern und das ganze zu vergessen.
Im Gegensatz zu Jeongguk, beeilte Hoseok sich ziemlich. Er wollte in der kurzen Zeit duschen, Hausaufgaben machen und etwas essen. Keine 5 Minuten später war er zu Hause. Auf der Stelle zog er sich aus, sprang unter die Dusche, machte Hausaufgaben und aß nebenbei. Er schaffte alles in der Zeit. Gegen 19:20 Uhr bekam er dann eine Nachricht von Jeongguk.
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Sofort sprang Hoseok von seinem Stuhl auf, griff nach seinen Klamotten und rannte mit diesen ins Badezimmer, wo er sich dann zurecht machte. Sobald er damit fertig war, packte er seine Tasche. Er schaffte es noch vor Jeongguk vor der Tür zu stehen. "Ah, Hyeong. Endlich bist du mal pünktlich", witzelte Jeongguk von weitem. Als Antwort bekam er von Hoseok seinen Mittelfinger zu sehen. "Das war doch nur ein Scherz, fahr dich runter", "Ich bin-", "Jaja, du bist unten bla bla bla. Ist mir klar, außerdem war das nur ein Scherz. Können wir jetzt los?" Jeongguk hatte eine wirklich große Klappe und war ziemlich frech gegenüber seinem Hyeong, doch Hoseok war es gewohnt. Es störte ihn schon gar nicht mehr. Jungs in der Pubertät versuchten sich immer mit anderen Jungen zu messen, so wie Jeongguk es tat. Er provozierte seinen Hyeong öfter, schlug ihm aus dem Nichts und heulte dann aber rum, wenn Hoseok seine Stimme erhob. Hoseok seufzte, wuschelte kurz durch die Haare seines jüngeren Freundes. "Lass das! Ich hab mir extra Mühe mit meinen Haaren gegeben!", "Die sehen aus wie immer", lachend sah Hoseok zu Jeongguk. Dieser war beleidigt. Und wie er das war. Er schnaubte kurz und lief dann schneller, da er Hoseok jetzt nicht bei sich haben wollte. "Ach du Scheiße...", murmelte der Alleingelassene und legte nun selbst an Tempo zu. "Yah, Jeongguk! Warte doch mal!", rief er. Kurz darauf streckte er die Hand nach seinem Kumpel aus, packte ihn am Handgelenk. "Es tut mir leid, ok? Ich wusste nicht, dass dir das Aussehen deiner Haare so wichtig ist. Komm jetzt bitte wieder zu mir oder ich geh nach Hause. Dann kannst du nämlich allein zu der Party gehen." Jetzt musste Jeongguk die Entschuldigung annehmen. Ein gemurrtes "Ok" vom Jüngeren und die Sache war vergessen.
Ungefähr 20 Minuten später kamen sie an Kyung Ills Haus an. Seine Eltern waren reich, weswegen er auch das Glück hatte die W-Oberschule besuchen zu dürfen. "Versprich mir bitte, dass du dich nicht zu sehr betrinkst oder irgendwas anderes nimmst", meinte Jeongguk und sah Hoseok ernst an. "Ich werd's versuchen", erwiderte Hoseok mit einem Zwinkern. Sein Freund fand das gar nicht witzig. Jeongguk war im Gegensatz zu Hoseok ziemlich brav, auch wenn Hoseok selbst recht "brav" war. Heutzutage war es cool, sich zu betrinken oder zu kiffen. Hoseok tat beides ab und zu, hielt sich aber komplett im Zaum. "Ja, Jeongguk. Du weißt, dass ich meine Grenzen kenne", "Manchmal ja nicht. Übertreib es einfach nur nicht. Ich will dich nicht besoffen nach Hause schleppen oder mit dir ins Krankenhaus fahren müssen."
Hoseok verdrehte die Augen und klingelte letztendlich an der Tür. Keine zwei Sekunden später wurde sie auch schon geöffnet. "HEEEEEEY! KOMMT REIN!" Kyung Ill hatte ein lautes Organ. Wahrscheinlich war er sogar lauter als Hoseok. Die Beiden traten ein, zogen sich die Schuhe aus und liefen ihrem Gastgeber hinterher. "In der Küche könnt ihr euch Getränke und Essen holen. Falls ihr Musikwünsche habt, dann geht zum Laptop und schmeißt was in die Playlist. Es sind noch ein paar Freunde von mir da, die ihr nicht kennt. Stellt euch einfach mal bei ihnen vor, sie sind wirklich sehr nett", mit diesen Worten und leichte Schläge auf die Rücken von Hoseok und Jeongguk verschwand Kyung Ill in die Menge. "Sein Haus ist riesig", murmelte Jeongguk. "Wenn wir uns verirren, haben wir noch immer unsere Telefone", Hoseok gab Jeongguk einen Klaps auf den Po, eh er sich dann selbst unter die Menge mischte.
Jeongguk stand noch für einige Minuten wie angewurzelt dort. Er wusste nicht, was er nun tun sollte. Er besuchte nicht oft irgendwelche Partys. Eigentlich nie. Ein Seufzen entfloh seiner Kehle. Langsam lief er in Richtung Küche, wo er sich einen Becher Cola und ein Stück Pizza nahm. Still beobachtete er das bunte Treiben im Haus, bis er plötzlich am Arm gepackt wurde. Ein Mädchen aus seiner Klasse zog ihn ins Wohnzimmer, wo er auf den Boden gesetzt wurde und somit verpflichtet war, Wahrheit oder Pflicht zu spielen. Jeongguk kam sich vor, wie in einem amerikanischem Teenager-Film.