Zehn

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Als Scarlett aufwachte, fühlte sie sich, als ob sie keine fünf Minuten geschlafen hätte. Sie konnte sich kaum aus dem Bett hieven.

Sie brauchte ein kräftiges Frühstück und mindestens zwei Liter Kaffee. Also zog sie sich an und ging in ihr Lieblingscafé.

"Guten Morgen, Willa.", grüßte sie sie Besitzerin, die hinter dem Tresen stand. "Morgen, Kleine. Ich hab dich lange nicht gesehen."

Sofort bekam Scarlett ein schlechtes Gewissen. Es kam in letzter Zeit öfter vor, dass sie diese Worte hörte. Sie senkte den Blick und bemühte sich um ein Lächeln.

"Ja ... Ich hab viel Arbeit." Die Frau lächelte verständnisvoll. "Schon gut. Was möchtest du, Kleine?" "Einen großen Cappuccino und einen Bananen-Schoko-Muffin, bitte."

Willa reichte ihr beides lächelnd. Scarlett bezahlte und setzte sich an einen Tisch in der Ecke.

Gähnend trank sie einen tiefen Schluck von ihrem Kaffee und lehnte sich zurück. Aus einem Radio an der Ausgabe drang ein langsamer Song und erschuf eine entspannende Atmosphäre.

Die Tür zum Café ging auf und Scarlett erkannte den Kunden sofort. Sie winkte Alec zu, der sich mit einem Espresso und einem Croissant zu ihr setzte.

"Hey.", begrüßte er sie und ließ sich auf die Bank ihr gegenüber fallen. "Hey.", gab sie gähnend zurück. "Sind Sie müde?", fragte er lächelnd.

Scarlett brachte nur ein Nicken zustande. Der Kaffee hatte eindeutig noch nicht gewirkt. Alec ließ sich davon nicht beirren.

"Haben Sie heute wieder Dienst?", fragte er und nahm einen Schluck seines Espressos. Als sie bejahte, grinste er. "Das ist gut. Meine kleine Schwester wollte sich heute den Park ansehen."

"Ich mach gerne eine Privatführung mit ihr. Andrew freut sich immer, wenn Kinder Interesse an der Natur zeigen." "Das wäre schön. Danke."

Jetzt musste Scarlett ebenfalls grinsen. "Kein Problem."

Rotkäppchen (Märchenadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt