*Rose*
Ohne ein weiteres Wort, dreht Damien sich um und steigt in sein Auto. Ich drehe dem wegfahrenden Auto den Rücken zu und begebe mich zu meinem Bruder, der mit blutender Nase vor mir steht. „Brandon das sieht gar nicht gut aus. Es tut mir so Leid", sage ich und reiche ihm ein Taschentuch. „Halb so wild. Wir sind ja zum Glück keine normalen Menschen.", sagt er und zieht mich in Richtung seines Autos. „Ich fahre und dulde keinen Widerspruch.", erkläre ich als wir den Wagen erreichen. Brandon verzieht genervt das Gesicht, woraufhin er erneut aufstöhnt und sich an die Nase greift.
Auf der Fahrt zum Haus meiner Eltern, sagt keiner von uns ein Wort. Lediglich das Radio läuft im Hintergrund. Meine Gedanken sind so durcheinander. Ich kann nicht fassen, was in den letzten 24 Stunden alles passiert ist. Noch nie sind Damien und ich uns so nah gekommen. Ständig muss ich an den Kuss denken, wie er sich danach verhalten hat. Ich will nicht, dass es mich verletzt. Doch ein Teil von mir, vermisst ihn, sobald er nicht mehr in der Nähe ist. Er hat meinen Bruder verletzt und hat sich unmöglich benommen. Ich wiederhole das in meinem Kopf immer und immer wieder. Er ist ein Mistkerl und ich darf ihn nicht vermissen.Als wir das Haus meiner Eltern erreichen, stehen drei riesige Kerle vor der Eingangstür und unterhalten sich mit meinem Dad. Nachdem wir die Auffahrt hinauf gefahren sind, drehen sie sich in unsere Richtung und kommen auf das Auto zu. Einer öffnet mir die Tür und hilft mir beim Aussteigen. „Ähm Danke.", sage ich beklommen. Er lächelt mich nur freundlich an und gesellt sich zu den anderen beiden. Bran und ich betreten das Haus, wo wir schon von meinen Eltern erwartet werden. Meine Mom sieht Brandon mit einem entsetzten Gesichtsausdruck an und schleift ihn hinter sich her in die Küche. Von nebenan hört man sie mit ihm schimpfen. Mein Dad schaut mich einige Sekunden an, bis er beginnt: „Die Männer sind für deinen Schutz hier Rose. Damien möchte, dass unser Haus rund um die Uhr bewacht wird. Du kannst bis Montag bei uns bleiben. Aber danach wirst du wieder zurück ziehen!"
Er tritt einige Schritte auf mich zu und zieht mich in eine feste Umarmung. „Es tut mir alles so leid mein Schatz", flüstert er mir ins Ohr und drückt mich noch fester an sich. Wir lösen uns voneinander, als die Küchentür aufgeht und mein Mom heraus kommt. „Ach Rosie!", sagt sie nur und zieht mich ebenfalls in eine Umarmung. „Brandon hat mir alles erzählt. Ich wünschte es wäre alles leichter."Nachdem wir einige Minuten so verharren, gehen Mom und ich in mein Zimmer. Wir legen uns in mein Bett und ich kann mir endlich alles von der Seele reden. Es tut gut alles laut aussprechen zu können. Wenn man immer alles in sich hineinfrisst, fühlt es sich irgendwann an, als würde man zerplatzen. „Ich kann nicht begreifen, dass ich mir trotz allem wünsche, dass er jetzt hier wäre. Das er mich in dem Arm nimmt und wir alles vergessen könnten!", sage ich während mir heute, zum wiederholten Male die Tränen über das Gesicht laufen. Meine Mom nimmt beruhigend meine Hände und drückt sie vorsichtig. „Das ist doch total normal meine kleine. Er ist deine andere Hälfte. Es ist euch vorbestimmt zusammen zu sein. Man kann das Band einige Zeit ignorieren, aber am Ende wird es nicht mehr zu leugnen sein. Von keinem von euch."
Wir reden noch eine Weile miteinander, bis mein Körper der Müdigkeit nachgibt und ich in einen tiefen Schlaf falle.Am nächsten Morgen, weckt mich ein angenehmer Geruch direkt vor meiner Nase. Als ich die Augen öffne, erblicke ich Brandon, der mit einem Tablett herrlich duftenden Essen vor meinem Bett steht. „Bran du bist mein Held!", stoße ich begeistert aus. „Ich weiß!", sagt er und grinst verschmitzt.
Er stellt das Tablett zwischen uns auf das Bett. Es gibt Pancakes, frisches Obst und warme Croissants. Das Essen schmeckt einfach Himmlisch.
Brandons Nase hat wieder eine gesunde Form angenommen und man könnte fast vergessen, was gestern passiert ist. Plötzlich klopft es an meiner Tür. „Komm rein!", rufe ich und schon öffnet sich die Tür. Erstaunt stelle ich fest, dass es sich hierbei um Francis und Zahra handelt. Die beiden Strahlen mich förmlich an. „Was macht ihr denn hier ?", frage ich verdutzt als die beiden sich zu uns aufs Bett begeben. „Brandon hat uns angerufen, wir werden heute einen Frauentag machen.", sagt Francis, während sie begeistert in die Hände klatscht. „Rose wie cool das du auch ein Werwolf bist. Ich muss sagen, dass ich schon bei unserem ersten Essen in der Cafeteria so ein Gefühl hatte. So viel kann nur ein Werwolf verdrücken.", sie plappert aufgeregt vor sich hin, wobei mir nur die Kinnlade hinunter klappt. „Ähm lass mich raten Ian?"
Ihr Freund ist ein Werwolf, höchstwahrscheinlich ihr Mate. Ich kann es mir nur so erklären. Wenn es anders wäre, würde sie womöglich in Lebensgefahr schweben. Jeder Mensch der unerlaubt von uns weiß und unser Geheimnis ausplaudert, hat eine sehr geringe Lebenserwartung. Die Ausnahme sind hier nur die Partner von Werwölfen.
„Ja genau. Und jetzt zieh dich an wir wollen in die Stadt!", erwidert sie und schiebt das Tablett weg. Widerwillig erfülle ich ihre Wünsche und stehe eine Stunde später, fertig geduscht und angezogen vor Zahras Auto. Es ist ein grüner Toyota Corolla, eines
älteren Baujahres. Meine Aufpasser begleiten uns, wobei sie sich aufteilen. Einer dessen Name Paul ist, fährt bei uns mit. Während die anderen beiden, die sich bei mir als Carl und Jonas vorgestellt haben, in einem eigenen Wagen hinter uns herfahren. Paul ist 27 und erwartet mit seiner Mate nächsten Monat eine Tochter. Er ist wirklich nett und erzählt die ganze Fahrt, von seiner Mate Emma und wie sehr er sich auf die kleine Freut. Seine Freude ist so ansteckend, dass ich meine Probleme einen Moment vergessen kann. Als wir die Stadt erreichen, brauchen wir einige Zeit, um endlich einen Parkplatz zu finden. Heute ist Samstag und alle wollen den freien Tag in der Stadt genießen. Als wir endlich einen gefunden haben, ist Francis schon ganz quengelig. Doch als wir den ersten Laden betreten hebt sich ihre Laune. Sie hält mir ständig ein Kleidungsstück hin und erklärt mir begeistert, wie sehr es mit stehen würde. Zahra läuft geduldig mit und tätschelt mir zwischendurch mitfühlend die Schulter.
Wir betreten weitere Läden und wühlen uns durch die Anziehsachen. Meine Aufpasser verziehen sich in das nächste Café. Ich verspreche sofort anzurufen, wenn irgendwas ist.Nachdem Francis mir einen Haufen voll Klamotten auf den Arm gelegt hat, schiebt sie mich in die Umkleidekabine. Ich sortiere den Stapel erstmal, um die unmöglichen Teile gleich bei Seite zu haben. Einige Teile sind sogar richtig schön, wie ein dunkelrotes Kleid, es hat einen weiten Schnitt und ist unglaublich gemütlich. Ich öffne die Kabine, um es den Mädels zu zeigen. Beide sind begeistert und bestärken mich darin es zu kaufen. Am Ende nehme ich zwei Kleider und ein Oberteil mit. Francis Ausbeute ist gigantisch, während Zahra sich nur für ein schlichtes schwarzes Oberteil entschieden hat. Als wir den Laden verlassen, ist von meinen Aufpassen jegliche Spur verschwunden. Als ich sie anrufen möchte, stelle ich fest, mir keine Nummer notiert zu haben. Genervt schlage ich mir die Hand vor die Stirn.
Wir entschließen uns letztendlich, zurück zum Auto zu laufen, da wir sie nirgends finden können.
Kurz bevor wir den Wagen erreichen, kommen uns zwei Männer entgegen. Ihr Aussehen flößt mir direkt Angst ein. Irgendwas an ihnen strahlt Gefahr aus. Wir versuchen ihnen auszuweichen, doch sie lassen uns dazu keine Chance. „Evan heute muss unser Glückstag sein. Wenn das nicht seine Mate ist.", sagt der eine mit eiskalter Stimme. Der andere verzieht sein Gesicht zu einem kranken Lächeln. „Geht uns aus dem Weg!", sagt Zahra und stellt sich beschützend vor mich. „Meinst du das ernst kleine? Du denkst du kannst es mit uns aufnehmen ?"
„Ich kann es wenigstens versuchen!", sagt sie und stürzt sich auf den größeren von beiden. Der andere kommt jetzt geradeaus auf mich zu. Ich schiebe Francis hinter mich und mache mich zum Angriff bereit, als zwei weitere Typen auftauchen. Das lachen in seinem Gesicht wird noch breiter. Er packt gewaltsam meinen Arm. Ich versuche mich dem steinernen Griff zu entwinden. Er ist sehr stark, aber trotzdem schaffe ich es, ihm einen gezielten tritt in den Bauch zu verpassen. Der Typ dessen Name wohl Evan sein muss, verzieht sein Gesicht. Im nächsten Moment hat er sich wieder gefangen, während die anderen beiden bereits an seiner Seite sind. Francis stellt sich mutig an meine Seite, doch die Typen sorgen mit einem Schlag dafür, dass sie das Gleichgewicht verliert und mit dem Kopf auf dem Asphalt landet.
Nun umkreisen sie mich und verpassen mir, abwechselnd Schläge. Zuerst ins Gesicht, dann mehrere in den Magen. Bis der eine mich packt und am Hals in die Höhe hebt. Ich spüre wie mir langsam die Luft ausgeht. Keuchend versuche ich den Typen einige Tritte zu verpassen, doch leider erfolglos. Langsam wird mir von der mangelnden Luftzufuhr schwindelig. Die Welt beginnt sich zu drehen und alles, um mich herum wird unscharf. Bis alles nur noch dunkel wird und ich tief in die Benommenheit abgleite.Hallo Leute ☺️ Ich habe diesmal etwas früher ein Kapitel fertig. Es ist nicht sonderlich spektakulär, aber ich dachte Rose braucht auch mal etwas Ruhe. Gegen Ende wird es ja noch etwas spannender ☺️.
Ich hoffe es gefällt euch ☺️☺️
Würde mich sehr über eure Meinung freuen ☺️
Ich wünsche allen ein schönes Wochenende .☺️☺️Lena
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I Need you Mate
LobisomemDer glücklichste Tag im Leben eines Werwolfs? Ich wette die meisten würden diese Frage gleich beantworten. Doch in meinem Leben, sieht es komplett anders aus. Rose Clarke. Gerade mit ihren Eltern in eine neue Stadt gezogen. Das alte Leben, samt Rud...