18. Kapitel

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Ich liege am Boden und schreie. Ich kann nicht mehr. Ich will nicht mehr. Ich will mein Leben hinter mir lassen. Neu anfangen. Mit einer glücklichen Familie, die für einen da ist. Was habe ich den getan, dass ich das verdient habe? Wann war mein Leben jemals schön? Wie konnte ich so naiv sein und glauben, dass alles gut wird. Jeder Zentimeter meiner Haut brennt. Mein Herz zieht sich bei jedem Herzschlag schmerzhaft zusammen. Luca hat mich immer wieder versucht zu erreichen. Er hat gestern sogar vor meiner Haustür gestanden. (Habe es durchs Fenster gesehen) Aber ich habe nicht aufgemacht. Ich wollte ihn nicht sehen. Ich will niemanden sehen. Warum hat mich Ejay alleine gelassen? Gerade jetzt, wo ich ihn am allermeisten bräuchte?Wie aufs Stichwort klopft es gegen mein Fenster. Ich stehe auf und öffne. Es ist Ejay. Er hat die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und er riecht nach Rauch. „Zieh dir einen Kapuzenpulli an und komm!"Ich tue wie gesagt und klettere fünf Minuten später umgezogen aus dem Fenster. Er führt mich in ein verlassenes Industriegebiet. Ein paar Typen stehen an einer Mauer und saufen. „Was machen wir hier?", flüstere ich, doch er antwortet nicht. Er steuert geradewegs auf sie zu und ich folge ihm nur widerwillig. „Das ist Esme.", stellt er mich den Typen vor. „Matt", gibt der eine von sich. „Felix", sagt der nächste. Alle riechen stark nach Alkohol. Ich will hier weg.
„Probier das." Ejay drückt mir eine Flasche Vodka in die Hand. „Auf gar keinen Fall werde ich..."-„Jetzt mach einfach!", meint Felix und ich nehme die Flasche misstrauisch an mich. Vorsichtig mache ich den Deckel auf und nehme den ersten Schluck. Es brennt im Hals. Aber es ist ein angenehmes brennen. Ich nehme weitere Schlücke (sagt man das so?🤷🏻‍♀️😂) und mit jedem Schluck merke ich, dass der Schmerz des Verlustes meines Vaters immer weniger wird. Als ich die Hälfte der Flasche getrunken habe, reicht Matt etwas rum. „Was ist das?"-„Joint, willst du?" Völlig besoffen wie ich bin nicke ich und ziehe daran. Es benebelt meine Gedanken. Es bleit nur noch ein wohliges, warmes Gefühl. „Mehr!", flehe ich. Matt reicht sie mir wieder und ich ziehe ein zweites mal daran. Zum ersten mal bin ich wieder Frei. Frei von Sorgen, Ängsten und Qualen. Ich bin Frei.

Im Teufelskreis  I Concrafter fanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt