Auf der Spur

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Die aufgegangende Sonne hatte nun jeden Berkianer geweckt. Niemand war mehr am schlafen, jeder ging seiner Arbeit im Dorf nach.

Die Leute sahen zu uns hinauf, als wir zur Landung anlegten. Kaum hatte ich meine Pranken auf den Boden abgesetzt, jubelte Haudrauf: "Hahaha! Da ist er ja!"
Jetzt landete auch Sturmpfeil neben mir. Es war amüsant, dass Haudrauf sich täglich so freute, seinen Sohn wiederzusehen. Vor fünf Jahren wäre das unvorstellbar gewesen.

"Na?", raunte das Stammesoberhaupt, "Der Stolz von Berk!"
Die Dorfbewohner applaudierten und lächelten uns an. Wäre nur mein Vater einmal so stolz gewesen, mich wiederzusehen...

Grobian, der gerade die Zähne eines Wahnsinnigen Zippers behandelte, grinste: "Oh, lassen wir uns auch mal wieder auf der Arbeit blicken. Wie schön!"
Ja, Berk war nicht mehr so wie in den alten Zeiten. Damals hatte Hicks Grobian in der Schmiede geholfen, aber jetzt verbrachte er lieber Zeit mit mir und Astrid.

Mein Freund stieg vom Sattel und eilte zu seinem Vater, während er unser Verschwinden erklärte: "Tschuldigung, wurde aufgehalten."
Bei seinem Vater angekommen, fragte er: "Ach, äh, Vater? Können wir kurz reden?"

Auch Astrid kletterte vom Rücken ihres Drachens und folgte ihrem Partner. Sturmpfeil putzte sich rasch unter ihrem Flügel und schlenderte anschließend auf dem Dorfplatz herum. Dem Gespräch zwischen Hicks und Haudrauf konnte ich nicht ganz folgen, dafür stauten sich zu viele Menschen an der Schmiede. Ich bekam lediglich mit, wie Hicks dem Häuptling über die zerstörte Festung und Drago Blutfaust berichtete.
Als mein Freund den Namen erwähnte, musste ich nachdenken. Ich hatte diesen Namen schon einmal gehört.

"Blutfaust?", hakte Haudrauf mit Entsetzen nach, "Drago Blutfaust?"

"Äh, ja... Moment - du kennst den Typen?", wollte Hicks wissen.

Sein Vater erstarrte. Ebenso Grobian und die restlichen Berkianer. Ich war nicht der einzige, der von Drago Blutfaust gehört hatte.

"Mitkommen!", raunte der Häuptling und marschierte in den Hangar. Die Berkianer stoppten ihre Gespräche und sahen ihn verwirrt an.
"Allesamt!", machte Haudrauf klar, woraufhin sich die Dörfler in Bewegung setzten. Hicks drehte sich zu mir um und wank mich zu sich rüber. Astrid tat es bei Sturmpfeil gleich, schnappte sich Hicks' Hand und zerrte ihn seinem Vater hinterher.
Ich folgte den dreien die Treppe hinunter, während Sturmpfeil den großen Haupteingang bevorzugte.

Dabei befahl das Stammesoberhaupt: "Flugverbot für alle Drachen!"

"Ey! Was soll das!?", beschwerten sich daraufhin einige von ihnen, aber das war Haudrauf herzlich egal.

Ebenso war ihm auch Hicks' Verwirrung egal: "Was? Warum?"

"Tore schließen!", kommandierte er seinem Volk, "Sturmschatten runter lassen!"

"Moment - Moment! Was ist hier los?", wollte mein Freund wissen, aber wie so oft beachtete ihn Haudrauf nicht. Ich stellte keine Fragen, zum einen, da es nichts nützte, und trabte meinem Reiter brav hinterher.

Um Haudraufs Aussage zu verstärken, forderte Grobian: "Ihr habt's gehört: Alles dicht machen!"

Während die letzten Drachen in den Hangar flüchteten, schloss Haudrauf mit einem Hebel das Tor. Schlagartig verfinsterte sich das Gebäude. Es kam nicht nur Lärm, sondern auch Hektik hinzu. Jeder war aufgeregt, vielleicht auch panisch. Schreckliche Schrecken schwirrten herum und schienen das Chaos unbeabsichtigt zu verschlimmern. Riesenhafte Albträume beanspruchten viel Platz, wodurch sich kleiner Drachen in freie Ecken drängen mussten. Auch Sturmpfeil hatte den Hangar frühzeitig erreicht und flatterte krächzend auf uns zu.

Haudrauf setzte noch einen drauf: "Kein Drache oder Wikinger setzt einen Fuß von dieser Insel, ohne meine Erlaubnis!"

"Nur wegen so 'nem Typ, den du von früher kennst ewig weit weg mit den Säbeln rasselt?", kam es von Hicks.

Ohnezahns LebensgeschichteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt