Kapitel 69

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Skye

Ein genüßlicher Duft stieg mir in die Nase und ich schnupperte den Geruch weiter ein. Ich riss meine Augen auf als mir bewusst wurde, dass es Pancakes waren. Sofort setzte ich mich auf und sah mich um. Das Zimmer wurde von draußen hell erleuchtet und die Sonne kitzelte mich auf meinem Rücken. Meine Klamotten lagen immer noch auf der gleichen Stelle genauso wie Milo seine. Dann schwank mein Kopf rüber zur anderen Bettseite und ich musste bemerken, dass diese leer war. Sie wurde von der weißen, durcheinander gebrachten Decke und den Kopfkissen geschmückt.

Ich setzte meine nackten Füße auf den kalten Boden auf und schlich mich aus dem Zimmer von Milo. Leise setzte ich einen Fuß vor den anderen und lief die Treppe hinunter. Der herbe Geruch von frischen Pancakes stieg mir immer mehr in die Nase und meine Augen funkelten wahrscheinlich schon. Desto näher ich der offenen Küche kam, desto mehr hörte ich die Musik im Hintergrund laufen und grinste. Vorsichtig schaute ich um die Ecke und erfasste einen halbnackten Milo Grey in der Küche und am Herd stehend. Er hatte mir den Rücken zu gedreht und seine perfekt definierbaren Rückenmuskeln kamen zum Vorscheinen.

Ich biss mir auf die Unterlippe und merkte wie sich ein verschmitztes Grinsen in mein Gesicht legte. Ich tapste durch den Raum rüber zu ihm. Hinter ihm blieb ich stehen und schlang meine Arme um seinen Körper und faltete meine Finger miteinander. Meinen Kopf schmiegte ich an seinen Rücken und lächelte zufrieden. Ein raues und tiefes Lachen tönte durch den Raum und dann murmelte Milo: "Guten Morgen, Prinzessin."

Ich löste mich von ihm und beobachtete wie er sich umdrehte und mir frech ins Gesicht grinste. Meine Augen glitten über seinen Oberkörper und ich zuckte mit den Schultern. Dann wanderte mein Blick zu dem gedeckten Tisch, der voller Beeren und weiterem Essen stand. Mit meiner Hand griff ich nach einer Erdbeere und aß von ihr ab. "Wann hattest du eigentlich vor mich zu wecken?", grinste ich.

"Nachdem ich alles aufgegessen hätte." Beleidigt sah ich Milo an und fing an mit schmollen. Das wäre fies gewesen, sehr fies. Er trat einen Schritt nach vorn und legte seine Hände an meine Hüfte. Ich verschränkte die Arme vor der Brust und sah zur Seite. "Ist da jemand etwa beleidigt?"

"Nö", kam es aus meinem Mund heraus ohne zu zögern. Sein freches Grinsen wurde immer breiter und frecher. Wie ich es hasste.

Wie du es liebst., meldete sich mein Unterbewusstsein und hatte diesen besserwisserischen Unterton.

"Ich denke schon." An meinem Mundwinkeln fing es an mit zucken und dafür könnte ich mich verurteilen. Warum konnte ich nicht einmal ernst bleiben?

"Vielleicht."

"Seit wann kannst du eigentlich kochen, oder wie man das bei Pancakes nennt?", lenkte ich vom Thema ab und blickte ihn an. Ich wand mich aus seinen Händen und wackelte zu einem der Barhocker, auf den ich mich dann setzte und meine Arme auf der Tischplatte abstützte. Milo holte die letzten Pancakes aus der Pfanne und legte sie zu den anderen auf den Teller. Danach kam er zu mir und pflanzte sich neben mich. Eindringlich sah er mich von der Seite an und sagte dann: "Schon immer. Tee?"

Ich nickte und er goss mir in meine schlichte, weiße Tasse Tee ein. Bei dem Essen, welches vor mir stand fing ich an mit sabbern und griff dann zu. Letztendlich landeten fünf kleine Pancakes mit Erdbeeren, Himbeeren und Blaubeeren auf meinem Teller, die ich mit Honig versehen hatte. Dann nahm ich mir noch ein Brötchen und beschmierte es mit Nutella.

Nutella und du? Seit wann das denn? Gute Frage. Nächste Frage.

Milo sah mich belustigt an. Ich neigte meinen Kopf etwas nach oben wobei mir zwei große Haarsträhnen ins Gesicht fielen. Dann grinste ich und zeigte Milo meine Zähne. Als ich meine Augenlider aber wieder aufschlug, war mir Milo sein Gesicht sehr nah und überfordert schaute ich in seine Augen.

"Ich hab halt Hunger", schmollte ich beleidigt und drehte schnell meinem Kopf weg. Aber wie es das Schicksal wollte, streiften meine Lippen seine für eine winzige Sekunde. Ich räusperte mich und fing an mir diese unglaublichen Pancakes in den Mund zu schieben. Nebenbei lauschte ich der Musik im Hintergrund, die meine Gedanken komplett woanders hin transportierten. Aufmerksam versuchte ich den Text jedes einzelnen Liedes rauszuhören und machmal klappte es, aber manchmal wiederum auch nicht.

"Meine Eltern mögen dich. Ich glaube meine Mutter hätte dich am liebsten als Schwiegertochter. Hope dich als Tante und mein Dad.. ja, das wäre eine gute Frage", lachte er und riss mich aus meinen Gedanken, den Songtext des Liedes weiter herauszufinden. Dennoch drehte sich mein Kopf schleunigst zu ihm um und meine Augen weiteten sich.

"Wir wollen es ja jetzt nicht direkt übertreiben. Wir sind nur Freunde und Heiraten ist schon etwas übertrieben. Wer im Leben würde dich denn bitte freiwillig heiraten?", lachte ich spöttisch und konnte nicht mehr. Du würdest ihn freiwillig heiraten.

"Ich erinnere dich daran was im Ferienhaus passiert ist. Du wärst durch deine freche Antwort fast gestorben, also würde ich aufpassen. Schließlich hast du keine Chance gegen mich!", sprach er triumphierend und ich könnte mir denken er würde sich innerlich ein Highfive geben.

"Das denkst du vielleicht. Ich könnte dich genauso fertig machen und zu sehen wie du dabei stirbst. Vertrau mir, ich hab einige gute Sachen auf Lager und wenn du schon dabei bist mir mit kitzeln zu drohen, dann erinnere ich dich gerne an mein wundervolles Bein welches - natürlich nicht mit Absicht - in dein bestes Stück gekommen ist", lachte ich zuckersüß, wobei ich daran zurückdenken musste wie er mich dafür verflucht hatte. Dennoch hatte ich einen Grund mehr. Diese schwere Kartoffel lag auf mir und ich musste sie ertragen. Komisch das ich immer noch nicht erstickt war.

"1:0, Skye. War es mir wert bei deinem Gestöhne, als ich dich gebrandmarkt habe. Du konntest mir nicht widerstehen, sag es doch." Er wackelte mit seinen Augenbrauen und biss von seinem Toast ab, während ich scharf überlegte und mir eine Erdbeere in den Mund schob.

"Dir hätte ich alle mal widerstehen können. Nur du, Fettsack, hast mit deinem ganzen Gewicht auf mir gelegen, sodass ich mich nicht wehren konnte. Außerdem wer hat gesagt, dass mein Gestöhne echt war?" Mit hochgezogener Braue sah ich ihn an und er musste schmunzeln.

Er stand auf und stellte sich hinter mich. Seine Arme schlangen sich um meinen Bauch und er legte seinen Kopf auf meiner Schulter ab. Sein Atem schliff an meiner Halsbeuge entlang und mir stellten sich die Nackenhaare auf. Sein heißer Atem wanderte weiter hoch zu meinem Ohr und blieb dort stehen. Mein Blut pochte in meinen Adern und ich versteifte mich leicht.

"Ich würde dir selbst durch meine Küsse einen Orgasmus beschaffen", raunte er verführerisch in mein Ohr, bevor er anfing wie damals Küsse zu platzieren.

"Tja, nur zufälligerweise wirst du nie erfahren wie ich bei einem Orgasmus klingen werde." Ruckartig hörte er auf und hauchte dann ganz hinterhältig: "Ehe du dich versiehst liegst du schon nackt neben mir stöhnend und windend im Bett, meine Liebe."

"Wenn du meinst." Ich zuckte mit den Achseln und machte eine winzige Pause, "Glaub mir, ich bin nicht eins deiner Weiber, die bei drei nackt im Bett liegen und nur darauf warten von dir gefickt zu werden. Und wenn du mich jetzt entschuldigst; Ich würde gerne noch weiter mein Frühstück essen, welches von einem notgeilen Typen zu bereitet wurde."

Milo nahm wieder neben mir Platz und murmelte ein 2:0 vor sich hin. Er wusste das ich Recht hatte und konnte es nicht wahrhaben, aber so leid es mir auch tat: Milo musste weiterhin auf Sex verzichten, denn ich würde ihm diesen Wunsch noch nicht erfüllen.

Aha! Noch nicht!

Ain't nobody takin my babyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt