Kapitel 9

467 24 33
                                    

N I N A

Nachdem Gastón mir bei der Bibliothek aushalf, begaben wir uns zum Ausgang und keiner sagte was.

Plötzlich räusperte sich Gastón neben mir und erregte somit meine Aufmerksamkeit.

»Wir können zu mir gehen, denn meine Eltern sind nicht da und wir können ungestört Biologie machen.« schlug er vor und um ehrlich zu sein, war ich ziemlich froh über diesen Vorschlag, denn ich hatte keinen Nerv dafür, dass Gastón meine Eltern kennenlernt.

Sie waren ziemlich speziell.

Stumm nickte ich und er lächelte mir kurz zu, was ich für seltsam hielt.

»Aber ich gehe vorher nochmal nach Hause.« gab ich bescheid und er sah mich mit einer hochgezogenen Augenbraue an.

»Um mich dann zu versetzen?« lachte er und ich hätte am liebsten "ja" geschrien, aber ich will ja nicht so sein.

»Nein, d-das, ähm, vergiss es.« stammelte ich und lief, wie immer, knallrot an.

Da ich jetzt keine gute Ausrede fand, lief ich ihm einfach hinterher.

Nach einigen Minuten kamen wir auch bei einem Einfamilienhaus an, welches sich als Gastón's zu Hause entpuppte.

Gastón trat in das Haus hinein, aber ich blieb wie versteinert auf der Schwelle stehen, da mir eines in den Sinn kam.

Ich habe meiner Mutter nicht bescheid gesagt und sie würde mich schon erwarten.

»Kommst du?« fragte Gastón belustigt und ich trat dann auch ein.

Schnell zückte ich mein Handy und schrieb meiner Mutter, dass ich bei Luna wäre.

Ohne nach vorne zu schauen, lief ich einfach und krachte anschließend gegen die harte Brust von Gastón.

Vor lauter Schreck zuckte ich zusammen und ließ ich mein Handy auf den Boden fallen.

Ich wollte es hastig wieder aufheben, aber Gastón war schneller und hielt mein Handy in die Luft, damit ich nicht rankommen konnte.

Grinsend betrachtete er mein Handy und ich geriet in Panik. Der Chat mit meiner Mamá ist noch offen und er schien meine letzte Nachricht zu lesen.

»Hey Mamá, ich bin noch bei Luna und wir lernen gemeinsam für Biologie. Bin gegen sechs zu Hause. Hab dich lieb.« las er mit verstellter hoher Stimme vor und ich versuchte an mein Handy ranzukommen.

»Gastón, gib's mir!« quengelte ich und stützte mich an seinem trainierten Oberarm ab, um an mein Handy zu kommen.

Plötzlich grinste er seltsam und ich sah ihn fragend an. Man beachte, dass wir uns ziemlich nah standen.

»Seit wann so versaut, Ninita?« fragte er amüsiert und ich trat sofort einen großen Schritt weg von ihm.

»Gastón, gib's mir!« imitierte er mich mit übertriebenem Gestöhne und ich zog entsetzt die Luft ein.

»Du bist widerlich.« zischte ich und bahnte meinen Weg wieder zur Haustür, aber Gastón hielt sanft mein Handgelenk fest.

Exposing Perida | GastinaWo Geschichten leben. Entdecke jetzt