Fünfzehn

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"Scarlett!" Diese Stimme. "Scarlett!" Da war sie wieder. Diese wunderschöne Stimme. "Scarlett, bitte!" Woher kam diese Stimme?

Sie sah sich um. Um sie herum gab es nur weiß.

Nein. Das war nicht richtig. Da war noch etwas anderes. Etwas Rotes. Rot wie Blut.

"Scarlett?" Diesmal kannte sie die Stimme.

"Milo!", schrie sie wie eine Ertrinkende.

"Hab keine Angst. Du bist bei uns. Wir sind bei dir."

Wir sind bei dir.

Eisiger Wind wirbelte um sie herum und dann wurde es ganz still.

"Milo!" Scarlett fuhr schreiend hoch. Sie war schweißgebadet und zitterte am ganzen Leib. "Milo.", flüsterte sie.

Warum hatte sie plötzlich solche Angst? Irgendetwas stimmte ganz und gar nicht. Erst nach ein paar Minuten bemerkte sie das Heulen.

Ob die Wölfe auch eine unruhige Nacht hatten? Ob sie sich genauso Sorgen um Kai machten?

Sie brauchte einfach etwas Klarheit.

Also duschte sie sich um den Schweiß abzukriegen und zog sich an. Mit ihren Schlüsseln und einer Taschenlampe schlich sie aus ihrer Wohnung nach draußen.

Diesmal sah sie sich gründlich um, eher sie ihre Straße verließ. Kein unheimlicher Mann, der sie offensichtlich verfolgte. Sie atmete tief durch und ging im Laufschritt Richtung Wildpark.

Rotkäppchen (Märchenadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt