Zweiundzwanzig

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"Warten Sie! Senken Sie bitte die Waffe! Milo tut niemandem was!", flehte Scarlett. Alec stief ebenfalls aus. "Du darfst den Wolf nicht erschießen, David.", versuchte er seinen Kollegen umzustimmen. 

"Geht's noch!? Das ist ein wildes Tier! Abgesehen davon, was soll das Alec? Du verlierst deinen Job, wenn du nicht deine Arbeit machst!" Alec erwiderte nichts. Er funkelte ihn einfach nur böse an. 

"Er ist kein wildes Tier!", schrie Scarlett. "Er ist ein Wolf, keine Bestie!" Milo knurrte. Die Waffe in Davids Hand begann zu zittern. "Und wie nennen Sie das!?" Er deutete anklangend auf Milo. 

Scarlett lachte verzweifelt auf. "Er hat Angst vor Ihnen! Schließlich richten Sie eine Waffe auf ihn!" David sah zwischen ihr und Milo hin und her. 

Einen Moment lang sah es tatsächlich aus, als würde er die Pistole sinken lassen. Dann erklang ein grässliches Geräusch. 

Jemand entsicherte eine Waffe. Eine andere Gestalt tauchte zwischen den Bäumen auf. Scarlett erkannte ihn sofort. 

Der große Mann, der ihr schon zweimal aufgelauert hatte. Er richtete die Waffe ebenfalls auf Milo. Diesmal wandte sich David um und zielte auf ihn. "Nehmen Sie die Waffe runter!" Alec hatte im gleichen Moment dasselbe gerufen hatte genauso seine Waffe auf ihn gerichtet. 

"Ich soll den Wolf erschießen.", grummelte der Fremde. "Die Polizei ist ja zu blöd dazu." Da ging Scarlett ein Licht auf. 

"Sie waren das! Sie waren vorhin im Park und haben ein Loch in den Zaun geschnitten. Sie haben die Wölfe rausgelassen, in der Hoffnung, dass die Polizei sie erschießt!" Der Fremde lächelte selbstzufrieden.

"Sie sind wirklich eine Blitzmerkerin, Miss Anderson. Mein Boss hat Ihnen gesagt, dass er den Angriff auf seinen Sohn nicht einfach hinnimmt." Dieser... Scarlett fielen alle möglichen Schimpfwörter ein. 

Dieser Dreckskerl wollte alle Wölfe tot sehen, bloß, weil sein Sohn sich nicht an die Regeln des Parks halten konnte? "Milo!", rief sie. "Milo, komm her." 

Der Wolf reagierte ganz langsam. Sie stolperte auf ihn zu und knickte neben ihm ein. Den Schmerz spürte sie kaum. Sie kauerte sich von ihn. "Sie müssen mich zuerst erschießen! Nur zu! Ich wette Sie haben nicht den Mut zu einem Mord vor zwei Cops!" 

Der Kerl schien wirklich etwas verunsichert. "Gehen Sie aus dem Weg, Miss! Ich knall hier jeden ab, wenn es sein muss! Ich bekomme ja genug dafür!" Alec stellte sich dazwischen. "Nehmen Sie die Waffe runter. Hier muss niemand verletzt werden!" 

Der Typ lachte auf. "Glauben Sie, ich schieß nicht, weil Sie ein Bulle sind?" Alec ließ sich nicht einschüchtern. "Sie werden nicht schießen!" 

Und er schoss.

Rotkäppchen (Märchenadaption)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt