Skye
Mit viel Anlauf und Schwung sprang ich auf den Rücken meines großen Bruders. Trotz seinem Rucksack passte ich noch perfekt drauf und hielt mich oben. Meine Beine schlang ich um seine Hüfte und mit meinen Armen umschlang ich seinen Kopf. Als ich auf ihn drauf sprang, geriet er ins Wackeln und versuchte sein Gleichgewicht zu halten. Schlussendlich schaffte er es wieder - samt mir - auf seinen Beinen zu stehen und hielt mich fest. Die Jungs neben uns musterten uns beide belustigt und alle drei schüttelten ihren Kopf. Als Gruppe liefen wir den Gang entlang und raus auf den Hof - zu Rafa und meinem Auto.
Rafa setzte mich auf der Motorhaube ab und stellte sich neben mich. Kyle und Luca wünschten mir alles Gute zum Geburtstag und meinten, dass sich das Nachsitzen gelohnt hätte. Was sollte ich sagen? Ich musste nur Zettel austeilen und bekam nicht einmal Ärger. Dennoch erntete ich einige tötende Blicke von meiner geliebten Mathelehrerin, aber zum Glück konnten Blicke - in diesem Fall - nicht töten.
"Skye!", schrie eine bekannte Mädchen Stimme und ich sah mich um. Mein Blick blieb bei Tessa hängen, die wild auf uns zu gerannt kam. Schnell sprang ich von dem hohen Auto runter und breitete bereits meine Arme aus, um sie in Empfang nehmen zu können. Stattdessen hockte sie sich außer Atem auf den Boden und atmete mehrmals tief durch. Mit einem Schmunzeln blickte ich zu ihr runter und merkte erst jetzt, dass sie mich echt gekorbt hatte.
"Sport ist nicht so dein Fall, was?", lachte ich und reichte ich ihr meine Hand, damit sie aufstehen konnte. Ein arrogantes Lächeln schenkte sie mir, bevor sie mich in ihre Arme schloss und mir all die ganzen Glückwünsche sagte, die es je gab. Wir kannten uns nicht lange, aber Tessa war mir bereits jetzt eine außerordentlich gute Freundin gewordem. Ich bedankte mich und sie meinte nur sie müsste schnell los, denn ihr Freund würde sie abholen. Verstohlen schaute ich sie an und blickte ihr hinterher, bis sie in einem weißen Jeep verschwand.
Klar, erzählt die mir nichts von ihrem Freund.
Flix drehte ich mich zu den Jungs um und grinste sie an. Alle vier sahen sich fragend an und blickten dann verwirrt zu mir. "Während ihr Nachsitzen müsst, werde ich schön in meiner Badewanne liegen und mich entspannen."
"Kannst du vergessen!", schnaufte mein Bruder und legte einen Arm um mich.
"Ich wäre nicht dein Bruder, wenn ich dich in deiner Wanne oder deinem Bett, an deinem Geburtstag, vergammeln lassen würde. Deshalb wird sich Milo um dich kümmern", grinste er hinterhältig und ich seufzte.
"Ein bisschen mehr Begeisterung, wenn ich bitten darf", lachte Milo und ich lächelte ihn mit einem falschen Lächeln an. Rafa wusste, dass ich nichts an meinem Geburtstag machen wollte und trotzdem musste ich irgendwas machen. Wie ich ihn vor Freude abknutschen könnte.
Mein Bruder löste sich von mir und drückte mir einen Kuss auf meinen Scheitel. Dann verabschiedete er sich von Milo genauso wie die anderen beiden Jungs und liefen wieder Richtung Gebäude. Ich sah ihnen noch hinterher und nebenbei spürte ich dieses Grinsen an mir haften. Langsam wand ich meinen Kopf zu Milo und sah ihn eindringlich an, bis er nur kopfschüttelnd meine Hand nahm und mich zu seinem Auto zog.
Gentlemanlike hielt er mir die Beifahrertür auf und augenverdrehend stieg ich ein. Er ließ sie zu fallen und joggte um sein Auto herum, um selbst einsteigen zu können und dann loszufahren. Milo fuhr von dem Schulparkplatz und sah konzentriert auf die Straße.
"Wohin willst du?" Kurz schaute er rüber, als wir bei einer Ampel stehen blieben und warten mussten.
"In mein Bett", grinste ich und sah wie er schmunzelte, aber nicht reagierte. Da hatte man einmal Geburtstag, wünschte sich etwas und es wurde nicht erfüllt. Na, danke auch!
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Ain't nobody takin my baby
Novela Juvenil!!Mein 12-Jähriges Ich hat dieses Buch geschrieben und ist der komplette Müll, ALSO LESEN AUF EIGENE GEFAHR!! Skye. Milo. Das Schicksal zweier unterschiedlicher Menschen mit den verschiedensten Persönlichkeiten und Vergangenheiten, bringt diese zusa...