Derek konnte es kaum glauben; er hatte gespürt, wie Stiles in ihm gekommen war. Er war gekommen, ohne das Stiles ihn auch nur angefasst hatte und das gleich zwei Mal. Es war berauschend und anders gewesen. Vor allem aber perfekt.
Gedankenversunken blickte er zur Decke. Stiles Arm lag über ihm, er streichelte ihn sanft und genoss die Ruhe.
»Ich bin so fertig«, sagte Stiles erschöpft. Es war bereits nach Mitternacht, er war schon lange auf den Beinen und der Sex mit Derek hatte diesmal alles übertroffen. Absolut alles.
Müde schloss er die Augen, genoss Dereks Zärtlichkeiten und seine Nähe. Dieser Moment war so vollkommen, dass er besser niemals enden sollte. Doch Momente konnte man nicht festhalten, nur die Erinnerung daran.
Derek hörte Stiles Atem immer flacher werden. Wie in Trance streichelte er ihn weiter, während dieses Hochgefühl, dass ihm Stiles verschafft hatte abebbte und ihm langsam bewusst wurde, was passiert war und das es besser nicht passiert wäre. Noch wollte er sich den Gedanken nicht stellen. Er schloss die Augen und drehte sich. Stiles kuschelte sich sofort an ihn und murmelte etwas vor sich hin. Irgendwie schaffte er Derek noch nach der Decke zu greifen und sie zuzudecken, bevor auch er vom Schlaf übermannt wurde. In diesem Augenblick, hätte er glücklicher nicht sein können – mit Stiles in seinen Armen und der Illusion, dass sie diese Nacht nicht einfach nur Sex gehabt hatten. Wie könnte jemand so leidenschaftlich, zärtlich und verständnisvoll sein, wenn es bloß körperlich war?
Am nächsten Morgen wurde Derek von Kaffee Duft und einem warmen Oberkörper, der sich an seinen Rücken schmiegte geweckt.
»Schau mal«, raunte Stiles und drückte ihm einen Kuss in die Halsbeuge, »ich hab die Bedienungsanleitung gefunden.« Stolz hielt er Derek den Kaffee vor die Nase. Diesmal war er nicht an der Maschine gescheitert.
Stiles roch nach Dereks Duschgel, seine Haare waren noch nass. Verwundert nahm Derek den Kaffee an sich und drehte sich um.
»Wieso bist du schon auf?«
Und wieso hatte er das nicht mitbekommen?
»Um dir einen Kaffee zu machen und zu duschen, damit ich deine Nase nicht mit den ganzen Gerüchen der letzten Nacht behellige.«
Stiles war sich ziemlich sicher, dass er gestunken hatte. Nach Schweiß, Sex und dem ganzen gestrigen Tag. Er lächelte Derek an. Zunächst erwiderte der Alpha es, doch dann versteinerte sein Gesicht immer mehr."
Was hatte er bloß getan?
»Alles okay?«, fragte Stiles und kratzte sich an der Schulter.
»Du solltest besser gehen«, sagte Derek mit verbissener Miene. »Und zwar jetzt.«
Stiles Augenbrauen wanderten ein Stück näher zusammen, seine Hand glitt in seinen Nacken, den er so fest hielt, als würde ihm ansonsten der Kopf abfallen. »Warum?«
»Weil das ein Fehler war. Das hätte nicht passieren dürfen.«
Derek stand auf und suchte nach seiner Boxershorts. Er fühlte sich so schon entblößt genug, da musste er nicht auch noch nackt dastehen. Er hatte ihn mit in sein heiliges Reich genommen. Er hatte ihm gesagt, dass er ihn liebte und er hatte sich von ihm... Derek schüttelte den Kopf. Wie hatte er es nur so weit kommen lassen können?
»Soll das heißen, es ist meine Schuld?«, fragte Stiles aufgebracht.
Derek riss den Kopf rum. Das hatte er nie gesagt. »Im Gegensatz zu dir, bin ich mir bewusst, dass immer zwei dazu gehören –Also nein! Trotzdem solltest du gehen.«
»Und wenn ich nicht will?« Stiles wusste gar nicht, was ihn dazu brachte, sowas zu fragen.
»Das interessiert mich nicht!«, wütend schlüpfte Derek in sein Tshirt und zog Stiles zur Tür. »Es geht nicht nur darum, was du willst, wenn das hier irgendwann mal wieder normale Zustände annehmen soll. Und das du hier bist, ist absolut nicht förderlich.«
Stiles stand vor Derek, wollte etwas sagen, doch er wusste nicht was es war. Er wusste nur, dass er nicht von Derek weg wollte.
»Stiles raus hier, sonst helf' ich nach«, drohte Derek leise. Stiles blickte auf und nickte stumm. Was hatte er denn gedacht, dass Derek sich freute, wenn er ihn Kaffee ans Bett brachte und so tat, als wäre nie was gewesen?
»Sorry«, murmelte er und suchte seine restlichen Sachen zusammen. Mit einem merkwürdigen Gefühl in der Brust, ging er du dem Zimmer. Derek folgte ihm nicht.

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THUNDER * Abgeschlossen *
FanfikceEin Geheimnis zwischen Stiles und Derek führt dazu, dass sie immer wieder aneinander geraten. Als ein weiterer Streit eskaliert, hat es ungeahnte Folgen. Derek riskiert sein Herz, in der Hoffnung Stiles' zu erreichen.