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Stiles zerbrach sich die halbe Nacht den Kopf darüber, wie er Derek zurückgewinnen konnte. Das Eingeständnis seiner Gefühle reichte genauso wenig, wie eine Liebeserklärung. Was blieb ihm dann noch? Auf den Knien herumrutschend, um Entschuldigung bitten? Das wäre etwas zu viel und abgesehen davon, dachte er auch nicht, dass Derek das erweichen würde. Warum reichte es Derek denn nicht, dass er seine Gefühle erwiderte? Womöglich reichte es ja doch und Derek wollte es deshalb nicht hören.

Dann musste das Problem aber woanders liegen und genau darauf sollte er sich konzentrieren. Wenn er wusste, was genau Derek davon abhielt, konnte er versuchen ihn umzustimmen. Mit verzweifelter Zuversicht versuchte Stiles einzuschlafen. Er musste sich gedulden, wenn er etwas erreichen wollte. Er musste Derek erstmal ankommen lassen.

Er wälzte sich weiter durchs Bett, schaffte es tatsächlich ab und zu einzuschlafen, doch schon mit den ersten Sonnenstrahlen war auch er wieder wach. Es würde noch Stunden dauern, bis er bei Derek aufschlagen konnte und so wirklich wusste er nicht, was er dann machen sollte. Er konnte schließlich nicht hingehen, klingeln und fragen: »Hey Derek, was ist dein Problem?«

Der Alpha würde ihm augenblicklich die Tür vor der Nase zuknallen. Nein, er musste es geschickter angehen. Derek musste sich selbst verraten. Das könnte allerdings schwierig werden, denn mit ihm reden wollte er ja allem Anschein nach nicht.

Er saß noch etwa eine Stunde grübelnd auf dem Bett, dann verschwand Stiles im Bad und ließ sich ordentlich Zeit. Irgendwie musste man die Zeit ja totschlagen. Gleichzeitig war er so für alle Eventualitäten gewappnet.

Nachdem sein Vater bereits das dritte Mal geklopft hatte, kam Stiles endlich raus. Fragend blickte sein Vater ihn an, doch Stiles ließ sich nichts anmerken. Er ging in die Küche, bereitete das Frühstück vor und kochte nochmal neuen Kaffee. Die Kanne war noch voll, aber er musste was tun.

»Was ist mit dir los?«, fragte sein Vater, als er die Küche betrat und den gedeckten Tisch sah. Manchmal frühstückten sie zusammen, aber nie sah er Tisch so aus. Selbst der Aufschnitt war auf Tellern drapiert.

»Nichts, ich hab nur zu viel Zeit«, antwortete Stiles.

»Zu viel Zeit?«, skeptisch hob der Sheriff eine Augenbraue an und ließ sich am Tisch nieder. Über zu viel Zeit konnte er sich nicht beschweren und Stiles seines Erachtens nach auch nicht, denn es gab genug zu tun. »Dann könntest du dein Zimmer mal wieder aufräumen.«

»Gute Idee!«, stimmte Stiles zu und setzte sich ebenfalls. Er füllte die Tassen, legte sich und seinem Vater Brote auf die Teller und bereitete für sich selbst noch eine Schüssel Cornflakes vor.

Misstrauisch beäugte John seinen Sohn. Im Normalfall müsste es jetzt Ausreden regnen.

»Derek ist zurück«, erklärte Stiles unaufgefordert. »Aber er wollte nicht mit mir reden, also werd ich es heute nochmal versuchen. Ich kann aber nicht jetzt schon bei ihm auftauchen.«

»Ach so ist das.«

John nickte verstehend. Seine Lippen verzogen sich zu einem amüsierten Grinsen. Da musste sein Sohn sich wohl gezwungenermaßen in Geduld üben. Und der Sheriff wusste wie schwer es Stiles fallen musste. 


»Und du willst wirklich, dass Stiles sich fernhält?«, fragte Isaac, während er sich zu Derek an den Tisch setzte. Der Ältere blickte finster auf, dann legte sich ein falsches Lächeln auf sein Gesicht.

»Ja und wieso freut dich das so?« Isaacs Freude war deutlich wahrzunehmen.

»Ich freue mich, dass du zurück bist«, antwortete Isaac ehrlich.

THUNDER * Abgeschlossen *Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt