Geschichten, die das Leben schreibt

Bloß nicht zu viel reden...

Hi.

Hi.

Wg?

Gd?

Auch.

Schön.

Ja.

Wmds?

Nichts.
Du?

Auch.

Niveauvolle Unterhaltungen wie diese sind schon längst nicht mehr aus dem Zeitalter der digitalen, nonverbalen Kommunikation wegzudenken. Denn tagtäglich wiederholt sich eine simple, immer gleich ablaufende Prozedur, fast schon, als wäre sie programmiert. Doch ist das wirklich so schlimm? Schließlich ist es doch ein Segen, dass man dank der sozialen Netzwerke - auch über lange Distanzen - ohne großen Aufwand miteinander in Kontakt bleiben und so Freundschaften aufrecht erhalten kann!
Man schreibt seinen Freunden also täglich, fragt wie es ihnen geht, was sie machen, etc. Doch von dieser ganzen Oberflächlichkeit, profitiert keine Freundschaft! Ganz im Gegenteil: Dieses tägliche, sinnlose Schreiben zerstört langsam aber unaufhaltsam die Freundschaft!
Was also sind die Alternativen? Soll man wieder anfangen Briefe zu schreiben?
Ja!
Eine Briefmarke kostet Geld, das Papier, der Umschlag... Da schreibt man nicht nur oberflächliches Blabla, sondern überlegt sich genau, wie viel und wie oft man schreibt und was man interessantes oder wichtiges zu erzählen hat.
Oder man ist umweltbewusst und schreibt doch alles digital. Aber dann eben nicht täglich nur das gleiche. Eine Freundschaft hat viel mehr davon, wenn man sich ein mal im Monat alles interessante erzählt und sich nicht dazu zwingen und aufraffen muss, sich jeden Tag wieder und wieder zu wiederholen!
Doch das beste ist, dieses Prinzip lässt sich auch auf das echte Leben übertragen. So oft sprechen mich Leute an, die nur eine oberflächliche und überflüssige Unterhaltung führen wollen. Tiefgründige Gespräche sind dagegen schon eine Rarität geworden.
Wenn euch also mal wieder Smalltalk über den Weg läuft, dann denkt daran: Niveauvolle Konversationen stehen auf der roten Liste und sind es wert, sich für sie einzusetzen!