Überraschungen

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Es ist schon dunkel, nach dem gestrigen anstrengenden Tag haben wir uns in einer Hütte einquartiert. Ich nehme die beiden Stücke in die Hand und versuche sie zusammenzufügen. Erst passiert nichts, doch dann leuchtet ein Bruchstück an der Seite grün auf und schnellt wie ein Magnet in Richtung des anderen. Es ertönt ein lautes "Klack" und die Bruchstücke sind eins geworden. "Wow", staune ich und Nina kommt ins Zimmer dass wir gemietet haben. "Sie haben sich vereinigt." sagt Nina. "Welche Insel werden wir als nächstes Bereisen?" "Wie wäre es mit Ula-Ula?" frage ich, "Diese Region ist eher ruhig, dort wird Team White nicht auftauchen, hoffe ich."

Am nächsten Morgen machen wir uns auf zum Hafen. Nina und ich wecken Seam auf und wir treten in das tägliche Sonnenlicht von Alola. Wir bedanken uns bei dem Besitzer der Hütte, und er verabschiedet uns freundlich. "Dann mal los, auf zu Route 1", sagt Seam. Die Hütte steht in Lili'i und unser Plan ist über Route 1 zur Trainerschule, bis zum Hauholi Stadtrand zu gehen um ein Schiff zu mieten. Nina und ich gehen vor, Seam ist in seinen Pokèdex vertieft. Die Reise geht schnell voran und bald sollten wir schon das Meer sehen... "AAHHH", schreit Nina, geschockt folgen wir ihrem Blick und entdecken es. Das Meer ist nicht zu sehen, es ist überall braun und nur noch kleine Lacken bedecken den nackten, braunen Boden wo normalerweise Pokèmon und Menschen vergnügt planschen. Vereinzelt sieht man Wasser-Pokèmon traurig hin und her gehen. "AH DAS KANN NICHT SEIN!" Nina schreit und rennt in Richtung früheres Meer, so schnell konnte ich gar nicht reagieren da war sie schon den Abhang zum nassen Boden runtergesprungen. Ich laufe ihr nach und sehe sie ein Roball trösten. Sie fängt es mit einem Pokèball und steht traurig auf. "Hey", sagt sie verweint, "Das mit dem Boot können wir vergessen."
Ich nicke ihr zu und setze mich neben sie. Seam kommt gerade den Hügel runter und ich schaue zum Horizont. Da ist nicht mal mehr ein blauer Streifen. Nina steht langsam auf und wollte bereits traurig wieder umkehren, als ein Tukanon neben ihr landet und sie fragend ansieht.

Nina schaut es erst erstaunt an doch danach streichelt sie es und Tukanon fängt an zu schnurren! Ich wusste nicht einmal dass Pokèmon das können. Tukanon schaut sie an und hält uns dreien einen seiner Flügel hin. "Ein Freund von mir hatte mal ein Tauboga... damals hat es immer den Flügel gesenkt wenn wir aufsteigen sollten." sage ich.  Mutig klettert Nina auf den Rücken von Tukanon und deutet uns lächelnd sich neben sie zu setzen. "Vielleicht will es uns etwas zeigen!" rufe ich begeistert. Danach springe ich auf und helfe Seam dem scheinbar nicht ganz wohl bei der Sache ist. Als alle oben sind spannt Tukanon seine Flügel auseinander und fliegt nach oben. "Ich denke", sage ich als wir die Wolken durchbrechen, "Das Kyogre, das legendäre Pokèmon der Meere verschwunden ist." "Deshalb ist das Meer auch schon fast weg" "Es könnte auch Lugia fehlen..." wirft Seam ein und schaut ängstlich nach unten, wahrscheinlich hat er Höhenangst. Tukanon fliegt immer weiter nach vorne und nach einer halben Stunde geht es leicht bergab. Hier ist nur noch Meer zu sehen, aber sonst nichts. Wir fliegen noch lange und bald bin ich eingeschlafen.

Plötzlich weckt mich der laute Ruf von Tukanon. Langsam öffne ich meine Augen und sehe etwas am Horizont, da sind hohe Felsen, ist das Poni? Nein... das habe ich noch nie gesehen, kann das sein...? "Oh mein Gott", sagt Nina als sie die Augen aufschlägt, "Leute?" schreit sie, "Das ist eine neue Insel, die fünfte Insel!" "Oha" sagt Seam, "Es sieht so aus als ob sie früher Unterwasser war aber jetzt ist ja der Meeresspiegel so stark gefallen..."
Tukanon fliegt weiter runter zu einem mit Erde belegten Platz. In der Ferne sieht man ein riesiges Gebirge aufragen, an der Spitze hängen sogar Wolken. Wasser und Kampf-Pokèmon sind hier überall, gerade springt sogar ein Primarene aus dem Wasser und geht an Land zu ein paar Miniras die am Strand spielen. Seam geht, glücklich wieder an Land zu sein, voraus. Nina und ich verabschieden uns von Tukanon, aber es setzt sich nur auf einen warmen Stein und genießt die  Sonne. Ein wenig später sehen wir sogar ein bisschen Gras am Boden und kleine Pflänzchen. An einem kleinen Baum hängt sogar eine Beere, Seam lässt Shaymin frei und es schnappt sie sich sofort. Bald sind wir am Fuße des Gebirges angelangt, von unten sieht es unglaublich hoch aus. "Hey Leute", sagt Seam, "Ich glaube die Höhle ist ganz oben, schaut mal ganz genau, oben sind hohe Bäume, die Insel hat vorher schon ein bisschen aus dem Wasser geragt, aber jetzt ist ja das Wasser gesunken." "Ich glaube auch", stimmt Nina zu aber ich schaue ein bisschen zweifelnd zu den hohen Bergen hinauf, das werden wir doch nicht schaffen, es gibt ja nicht einmal einen Weg oder so, denke ich aber das behalte ich lieber für mich. Ein Grandiras springt von einer Felsspalte zur anderen und als wir hinaufklettern schauen wir ehrfürchtig nach oben, dieses Pokèmon ist unglaublich mächtig. Wir klettern weiter und weiter aber die Spitze scheint nicht näherzukommen, bald kommen wir jedoch zu einem sehr breiten Felsvorsprung wo Nina ihr Zelt aufschlägt. Erst jetzt bemerke ich es, es wird ja nicht mehr dunkel. Ich schaue auf meine Uhr und es ist bereits 10 Uhr. Ich baue mein Zelt auf, krieche in meinen Schlafsack und lasse Flamara frei. Sie hat sich ausgeruht, deswegen soll sie uns die Nacht über bewachen. Ich gehe in das Zelt und lege mich neben Seam, Nina hatte ihr eigenes Zelt. "Wir sollten dieser Insel einen Namen geben oder?", fragt mich Seam müde. "Ja... hast du einen guten Namen?" "Wie wäre es mit ähm Alo-Fa? So heißt eine alte Legende im Latios Schrein." "Das ist eine gute Idee", flüstere ich und bald darauf sind wir eingeschlafen.

"Wach auf!" schreit Seam, ich schrecke hoch und renne aus dem Zelt, Seam und Nina schauen ängstlich in den Himmel, man sieht ein Pokèmon umherfliegen, aber so unglaublich schnell dass man absolut nichts erkennen konnte.
Es bleibt aber kurz stehen. "Das ist kein Pokèmon". flüstert Nina. "Das ist eine Ultrabestie".

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