Kapitel 24

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Der heutige Krankenbesuch war leider alles andere als besinnlich, noch bevor Andre überhaupt dazu kam seine Geschenke auszupacken, bemerkte Kathy das an seinen Wunden herumexperimentiert worden war. Sie quetschte aus ihrem Mann schnell heraus das der Assistenzheiler Augustus Pye mit Andrees Einverständnis Muggelheilverfahren an dem Schlangenbiss ausprobiert hatte und zwar mit großem Misserfolg. Kathy war völlig außer sich und die Kinder verzogen sich schnell bevor der Ehekrach ausbrach. 

Christian schlug vor einen Abstecher in die Cafeteria zu machen, auf dem Weg dorthin trafen Miriam, Anika, Lena und Maxi ihren ehemaligen Lehrer Gilderoy Lockhart wieder. "Mr. Lockhart?" sprach Miriam ihn zögernd an, äußerst verwirrt beäugt er sie und fragte "Kennen wir uns irgendwo her?"  "Mr. Lockhart, da sind Sie ja" rief eine ältere, molligere Schwester und packte den verwirrten Lockhart am Arm "Entschuldigen Sie, einer unserer Patienten auf der geschlossen Langzeitabteilung für Fluchgeschädigte"   "Wir kennen den Mann" erklärte Lena "Tatsächlich, nun wie wäre es wenn Sie für einen Kurzbesuch mitkommen würden, der arme Mann kriegt so gut wie nie Besuch"   "Wir wollten eigentlich grade in die Cafeteria" widersprach Miriam "Es wäre wirklich äußerst nett von ihnen, heute ist doch schließlich Weihnachten" warf die Schwester ein und die sechs warfen sich vielsagenden Blicke zu. "Ich glaube es ist besser wenn Conny und ich hier warten, immerhin kannten wir ihn garnicht'" sagte Christian unsicher wie er sich verhalten sollte "Ja da hast du Recht, wir werden nicht lange weg sein" antwortete Miriam bevor sie zusammen mit ihrem Bruder Maxi und ihren Freundinnen der Schwester und Lockhart folgte. 

Lockhart teilte sich sein Zimmer mit einem anderen Patienten der grade dabei war das Sprechen neu zu erlernen, stolz verkündete die Krankenschwester von vorhin das dies allein ihr Verdienst sei da sie so geduldig mit ihm gewesen wäre wie sonst keiner. Sein Name war Broderic Bode und auf seinem Nachtisch stand ein Foto, auf dem eine große, blonde Frau und ein kleines Mädchen mit Zahnlücke fröhlich lachten. Gilderoy Lockhart versuchte schon die ganze Zeit den Vieren krakelig signierte Fotos vom ihm aufzudrängen, inzwischen kam eine weitere Schwester ins Zimmer und verteilte Weihnachtsgeschenke an die beiden. Lockhart erhielt lediglich eine Zimtstange, die das St. Mungo allen schenkte die sonst nichts bekommen hatten, sein Nachbarpatient hingegen erhielt als Geschenk eine pinke Topfpflanze mit langen Tentakeln. Den Mädchen tat Lockhart trotz allem leid, so wie er dort saß, lutschend an seiner Zimtstange und verlassen von allen "Ich nehme sehr gerne eines ihrer signierten Fotos" sagte Anika gespielt aufgeregt "Ja ich auch"   "Geht mir genauso" stimmten Miriam und Lena zu, Lockhart blickte freudig zu ihnen auf "Ja wirklich? Oh welch ein Vergnügen" rief ihr ehemaliger Lehrer und suchte den dreien aus seiner schier endlosen Sammlung welche heraus. "Und was ist mit dir mein Freund?" wandte er sich völlig euphorisch an Maxi "Ähm, nein ich glaube ehr nicht..."  Miriam stieß ihm mit dem Ellbogen in die Seite "Ist ja schon gut, ich nehme auch eins"  stöhnte er und Lockhart strahlte zufrieden. 

Als die Vier sich endlich von Lockhart loseisen konnten, liefen Sie erleichtert durch die Krankenhausflure "Bei Merlins Bart, das war unangenehm" meinte Maxi "Hätte schlimmer sein können" zuckte Miriam mit den Achseln "Also ehrlich gesagt tut er mir leid, alle die hier liegen tun das" sagte Lena bedrückt "Ja mir auch, es ist wirklich traurig" erwiderte Anika. Als Sie um die nächste Ecke abbiegten, erstarrten die vier denn vor ihnen standen Neville und seine Großmutter. "Was machst du denn hier?" fragte Maxi neugierig "Ich ähm...nun ja" Neville schaute beschämt zu Boden, seine Großmutter die ihm grade mal bis zum Bauchnabel reichte verzog wütend ihr faltiges Gesicht "Ist es dir etwa peinlich das deine Eltern hier liegen, du Dummkopf solltest stolz darauf sein das Sie, du weißt schon wem Stand gehalten haben" energisch haute Sie Neville mit ihrem eingespannten Regenschirm, den Sie zum Gehstock umfunktioniert hatte in die Rippen "Großmutter ich..."   "Genug jetzt, geh schon, wir wollen pünktlich Zuhause sein" Großmutter Longbottom warf den Vieren einen letzten feindzähligen Blick zu bevor Sie verschwanden, Neville hingegen vermeidete jeglichen Augenkontakt mit ihnen. "Was hatte das denn zu bedeuten?"  fragte Miriam "Der arme Neville, er hat sich so geschämt" meinte Lena mitfühlend "Jetzt wissen wir endlich was mit seinen Eltern passiert ist, Sie liegen hier auf der Langzeitabteilung für Fluchgeschädigte" sagte Anika "Und anscheinend sind Sie hierher gekommen, weil ihr wisst schon wer es so wollte"  ergänzte Maxi "Durch Sirius weiß ich das Sie damals im Orden waren, das heißt Sie waren aktiv im Widerstand" erklärte Anika "Das macht es umso wahrscheinlicher" meinte Miriam nachdenklich. "Ich werde Sirius bei Gelegenheit fragen was genau mit Alice und Frank Longbottom passiert ist" entschied Anika und die Vier machten sich auf den Weg zurück zur Cafeteria. 

In den nächsten Tagen nach Weihnachten war Kreacher für einige Zeit verschwunden und niemanden störte das in irgendeiner Weise. Sirius fand seinen Hauselfen schließlich auf dem Dachboden, wo er angeblich nach weiteren Familienerbstücken gestöbert hatte. Anika fand diese Ausrede verdächtig, sagte aber nichts weil ihr Patenonkel angesichts ihrer baldigen Abreise immer deprimierter wurde. Worüber Sie jedoch mit ihm gesprochen hatte, zusammen mit Lena und Miriam, war die Tatsache das Nevilles Longbottoms Eltern auf der Langzeitabteilung für Fluchgeschädigte im St. Mungo lagen. Mit großer Scharm erzählte Sirius den dreien, dass es seine abartige Cousine Bellatrix gewesen war, die die beiden Stunden lang gefoltert hatte um Informationen für Voldemort aus ihnen herauszubekommen. Viele der damaligen Mitglieder hatten durch seine Gefolgschaft leiden oder gar sterben müssen, doch Bellatrix hatte es auf eine grausame Weise bis aufs Äußerste überspannt.

Am letzten Abend vor ihrer Rückfahrt nach Hogwarts wurde Anika zu einem wichtigen Gespräch in die Küche geholt, der halbe Orden war anwesend, unter anderem auch Professor Snape. Widerwillig teilte dieser Anika mit das er ihr auf Dumbeldores Wunsch hin, in Zukunft private Unterrichtsstunden in Okklumentik geben würde. Anika war unangenehm überrascht "Was ist denn bitte Okklumentik?" Snape rümpfte abwertend die Nase "Dumbeldore möchte das Sie die Kunst, die eigene Gedankenwelt gänzlich gegen Eindringlinge abzuschotten, erlernen"  "Und warum ist das notwendig, ich meine heißt das etwa das... Er von meinem ungewollten Mitwissen... Bescheid weiß"  fragte Anika ungewollt ängstlich, Snape ließ diese Frage  unbeantwortet. Stattdessen wandte er sich an den ebenfalls anwesenden Sirius "Nun Black, wie ich sehe tust du seit deiner Flucht aus Azkaban nicht wirklich viel, außer nutzlos herumzuhängen"  Sirius trat vor und erwiderte "Ach halt doch einfach den Mund, Schniefelus"  äußerst beunruhigt sah Anika aus dem Augenwinkel wie Professor Snape seinen Zauberstab hervorzog.


Die Zauberer Chroniken - Der geheime OrdenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt