1. Erster Schultag

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Sara POV

,,Sara, du kommst noch zu spät zur Schule!" Ruft meine Mutter vom Erdgeschoss herauf.

,,Jaaa, komme schon!"

Ich spucke den letzten Rest Zahnspastaschaum aus, spüle nach und werfe einen Blick in den Spiegel: blasses Gesicht, mittelmäßig lange braune Haare mit braunen Augen, schlank und um die 1.60 groß.
Naja nicht schlecht für ein 17 jähriges Mädchen.

,,Lächeln" Versuche ich mich selber zu motivieren. Ich lächele meinem Spiegelbild flüchtig zu, dann poltere ich die Treppe hinunter.

Meine Mutter steht unten am Treppenaufgang. ,,Kannst du nicht wie andere Menschen in normalen Tempo laufen?" Fragt sie mich Kopfschütteln, weshalb ich innerlich meine Augen verdrehe.

,,Immer musst du rennen! Du wirst noch zu deiner eigenen Beerdigung gerannt kommen!"

,,Bis später Mum" Unterbreche ich sie und gebe ihr einen schnellen Kuss auf die Wange.

Nachdem schnappe ich mir den Rucksack und stürme zur Haustür hinaus.

,,Ich kann dich leider nicht zu deinen ersten Schultag bringen. Kommst du klar?" Ruft sie mir hinterher.

Ich befürchtete schon, dass sie es sagen würde, denn sie machte es immer.

,,Geht schon" Füge ich noch hinzu.

Zu Fuß mache ich mich auf dem Weg zur Schule. Meine Mutter und ich sind vor kurzem in eine neue Stadt umgezogen. Das heißt, neue Schule, neue Freunde. Für mich ist es eigentlich nichts Neues.

Seitdem meine Mutter und mein Vater sich getrennt haben und ich bei meiner Mutter aufgenommen wurde, zogen wir fast jedes Jahr in eine neue Stadt. An meinem Vater kann ich mich nicht erinnern.

Damals vor 10 Jahren war dieser Unfall. Wäre dieses Auto nicht da, würde ich mich warscheinlich an meine Vergangenheit erinnern.

Meine Mutter meinte, als ich nach ihr über mein Vater gefragt habe, dass er glücklich mit seiner neuen Freundin ist und sich an mich nicht interresiert. Mehr habe ich auch nicht gefragt, weil ich meine Mutter und mich selber nicht verletzen wollte.

Vielleicht ist es besser, dass ich mich an meinem Vater nicht erinnern kann.
Es ist auch besser, dass ich mich nicht erinnern kann, wie sich meine Eltern getrennt haben.

Die Sonne lächelt mich an und sieht glücklich aus, aber nichts verändert sich an meiner Laune.

Währenddessen mache ich mir Gedanken über die Schule und befürchte wie immer keine feste Freunde zu haben.

Trotzt all dem muss man zu allem vital bleiben.

Letztendlich finde ich die neue Schule, die zu meinem Glück nicht entfernt von meinem zu Hause ist.

In der Schule suche ich zuerst das Sekretäriat und habe das Gefühl, als ob es überall gleich aussieht.

Es ist niemand im Flur weit und breit zu sehen, nur die leisen Stimmen in den Räumen sind zu hören.

Plötzlich sehe ich einen Jungen und ein Mädchen in der Ecke rumknutschen. Ich weiß nicht mal, ob ich das als rumknutschen beschreiben soll. Es sieht nämlich aus, als würden sie sich gerade auffressen.

Schon daran verzweifele ich nicht, dass es auch in dieser Schule "angebliche" Badboys und Schlampen geben wird, wie an meiner vorherigen Schulen.

Ich verdrehe nur genervt meine Augen.

Schließlich finde ich das Sekretäriat und eine Frau begleitet mich freundlich bis zu meiner neuen Klasse. Sie klopft an der Tür und öffnet sie für mich. Ich betrete herein und alle Blicke wandern zu mir.

Heartbroken 𝗧𝗵𝗲 𝗗𝗲𝘃𝗶𝗹Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt