Kapitel 2

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ICH HABE DIR GESAGT DU SOLLST NICHTS TUN WAS DER FAMILIE SCHÄDEN KÖNNTE", schreit mich mein Vater an und im nächsten Moment liegt seine gehobene Handfläche in meinem Gesicht. Ich zucke zusammen und nehme eine eingezogene Position ein.
Er klingt so wütend und aufgebracht. Er war lange nicht mehr so aggressiv.
Ich fasse meine Hand an die getroffene Stelle und schaue ihn geschockt an.

Eins muss ich ihm lassen, seine Hand ist sehr kräftig. Alles fängt an zu pochen.

„Verdammt nochmals, stell dir vor sie finden uns. Deinen kleinen Bruder?", sagt mein Vater und schaut enttäuscht auf den Boden. Ich merke wie er sich beruhigt und versucht einen Gang runter zu fahren.

Keiner von uns trinkt seit sechs Monaten Blut von Lebenden. Wir wollen endlich für mehrere Jahre hier leben und nicht weg müssen. Chuck das gestern war so egoistisch von dir".

Diese Art von reden macht mein Vater immer, aber irgendwie trifft es mich diesmal.
Wahrscheinlich weil er zum ersten Mal so traurig und enttäuscht ist, anstatt mich vor Wut zu beschimpfen. Jetzt fühle ich mich auch noch schlecht, obwohl ich es genossen habe.

„E..Es tut mir leid", gebe ich als kurze Antwort zurück und er seufzt. Ich merke wie mein Vater eine unangenehme Stille einlegt und überlegt. Wahrscheinlich sieht er ein, dass ich für meine Vorlieben nichts kann. „Ach komm, manchmal haben deine Mutter und ich auch das Verlangen. Das ist bei Vampiren wie uns normal. Du bist erst 18 und musst das kontrollieren können. Deine Verwandlung ist gerade mal ein Jahr her. Meine 145 und der Drang ist da", sagt er dann und es klingt wie eine umformulierende Art sich zu entschuldigen. Das kann ich akzeptieren.

Hm umgekehrte Psychologie, wenn ich mich entschuldige, gibt er auch nach und tut es auch!

Danke Papa. Ich gehe jetzt schlafen", verabschiede ich mich und er nickt.
Ich höre noch wie er mit meiner Mutter darüber redet, aber schalte dann mein starkes Gehör ab und mache mich bettfertig.

An nächsten Morgen weckt mit der Wecker meines Nachbarn.
Mein Vampir Gehör muss wohl über Nacht einfach reaktiviert sein. Gähnend stehe ich auf und reibe mir durch die Augen.

Boah.. als wäre ich in einer anderen Galaxie durch dieses reiben.

Ich ziehe mich schnell an und gehe dann runter zum Frühstück. Es gibt wie immer Blutbeutel die meine Mutter aus dem Krankenhaus als Ärztin leicht mitnehmen kann.

Schatz, sei heute bitte vorsichtig", sagt sie besorgt und ich nicke.

„Ja Mutter. Bitte mach dir keine Sorgen", gebe ich als Antwort und stehe dann auf. Der Bus kommt gleich und meine schnelle Geschwindigkeit bringt mir nichts, niemand weiß von unserem Geheimnis.

Doch hätte ich gewusst wen ich dort im Bus sehen werde. Wie sie mich vom ersten Tag fesseln wird..

Du wirst das Versprechen brechen, sie riecht so köstlich.

Ich schaue mich im Bus um und sehe außer den Busfahrer weit und breit keinen, schließlich ist es die dritte Station.

Meine Chance

Ich gehe in schnellen Schritten und Atemzügen auf sie zu und sehe auf ihrer Tasche den Namen Bonny willams....

Deine Nähe lässt mein Blut kochenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt