Sonntag, 26. Juni

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10:05 Uhr.

Wie gewohnt stelle ich mein Fahrrad hinter Junkos Gartenzaun ab und gehe zur Tür.

Heute ist ein fürchterlich schwüler Sommertag, wodurch ich beim fahren ziemlich ins Schwitzen gekommen bin. Daher wische ich mir noch kurz mit den Händen den Schweiß vom Gesicht, bevor ich an der Tür klingele. Falls Eiji wieder öffnet, möchte ich nicht aussehen, als hätte ich einen zehn Kilometer Sprint hingelegt.

Doch heute steht wie gewohnt Junko vor mir.

Irgendwie bin ich ein wenig erleichtert.

„Pünktlich wie immer.", sagt Junko gähnend, als sie mich hereinlässt.

„Heute hast du nicht verschlafen?", frage ich spöttisch, während ich meine Schuhe am Eingang ausziehe und ihr dann in den ersten Stock folge.

Junko schnalzt abfällig. „Zum Glück nicht. Aber es hat nicht viel gefehlt. Seitdem dieser Kerl wieder hier wohnt, ist es abends nicht mehr so schön ruhig wie früher. Ständig telefoniert er mit irgendwem, oder nötigt mich dazu, mit ihm Abendbrot zu essen. Mir fehlen meine ruhigen Tage von früher, wo ich fast immer alleine war. Da konnte ich so schön selbstbestimmt leben. Und jetzt kommt er zurück und führt sich so auf, als würde er sich um mich sorgen. Den Aufwand kann er sich gleich sparen."

Da ich keinen Stress möchte, höre ich ihr einfach schweigend zu. Das ewige Beschweren über Eiji wird wohl niemals aufhören.

„Aber keine Sorge, Nana-chan. Gerade ist Eiji nicht da. Er meinte, er müsse heute irgendwo helfen. Ist mir auch egal, wo er ist. Hauptsache, er ist nicht hier. Das heißt, wir können den ganzen Tag über ungestört lernen. Wie in alten Zeiten."

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13:47 Uhr.

„Fertig."

Ich lege meinen Stift auf den Tisch und schaue fragend zu Junko hinauf. Sie sitzt auf ihrem Bett mit ihrem Smartphone, um meine Zeit zu stoppen.

„Sechs Minuten und elf Sekunden.", antwortet sie.

„Verdammt!", rufe ich verärgert. „Ich dachte, ich läge diesmal besser in der Zeit. Wie zum Teufel soll ich diese Aufgabe innerhalb von fünf Minuten schaffen? Ich brauche ja allein schon eine Minute, um alles ordentlich aufzuschreiben. Und nebenbei soll ich noch alles richtig rechnen. Das ist doch ein Witz!"

Frustriert schlage ich mein Arbeitsbuch zu.

„Sei nicht so streng mit dir, Nanami. Du bist doch schon auf einem guten Weg. Jetzt brauchst du nur noch ein wenig mehr Übung, dann kommt die Schnelligkeit ganz von selbst.", versucht mich Junko zu beruhigen.

Ich glaube ihr, denn Junko ist in der Hinsicht immer ehrlich. Wenn ich zu schlecht wäre, dann würde sie mir das auch sagen, auch wenn es vielleicht nicht angebracht wäre.

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