Kapitel 8

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Ich gerate sofort ins schwitzen, die Luft wird auf einmal so stickig und ich habe das Gefühl, dass ich gleich ohnmächtig werde.
John ist bei sowas kein bisschen tolerant, er wird Bonny aus Wut bestimmt den Kopf abreißen und sie zu ihrer Familie schicken.

Lieber Gott wenn es dich wirklich gibt beschütz sie!

Vorne wird weiter geredet und ich bin froh nicht in der ersten Reihe zu sitzen, dort kriegt man ganz den Mundgeruch von allen Lehrern ab. Du kennst das doch bestimmt, oder? Jeder kennt das.

Ich kann mich wirklich null auf den Unterricht konzentrieren und wackele angespannt, mit meinem Stuhl hin, und her. Ich male mir im Kopf schon aus, was er eventuell mit ihr anstellt und habe ein sehr schreckliches Kopfkino.
Überall Blut an den Wänden und seinen Händen. Seine Verwandlung wurde durchgeführt und er ist gierig nach Blut, viel mehr Blut.

Bei dem Gedanken zucke ich ruckartig zusammen und schweife von meinen Ängsten in die Realität ab.
Vorsichtig schaue ich mich um, alle sind auf den Plätzen. Außer Bonny und John.
Ich versuche nicht erneuert in dieses Kopfkino zu rutschen und es klappt.

Wütend greife ich nach meinem Füller und wackle damit die ganze Zeit in meiner Hand herum.

„Was machst du da!", meckert Jake mich an und deutet auf den Füller.
Mann! Das nervt", fügt Mike hinzu und ich schaue beide mit einem finsteren Blick an. Ich darf meine Wut nicht die Kontrolle über mich haben lassen, sonst passieren grausame Dinge. Deswegen atme ich tief ein und aus.

Tatsächlich hilft es, ich bin nicht mehr so verspannt und mein Körper beruhigt sich langsam auch wieder.

Keine fünfundzwanzig Minuten später klingelt die Glocke zur fünf Minuten Pause und ich stehe auf die Sekunde auf, drücke meinen Stuhl voller Kraft nach hinten und höre, wie er gegen den Boden knallt. Ich bin so voller Adrenalin, mein Beschützer Instinkt meldet sich und ich muss einfach wissen ob es Bonny gut geht.

Lass mit ihm gehen, sonst passieren schlimme Sachen. Du kennst ihn doch", höre ich noch so halb Mike zu Jake sagen , aber es interessiert mich nicht. Ich Stürme direkt hinaus und bewege mich in schnellen Schritten Richtung Direktorat.

Bruder, chill mal!", höre ich Jake keuchend sagen, während er neben mir Herr joggt und versucht mit mir im gleichen Tempo zu bleiben. Er atmet schon schwer und Mike ist mittlerweile nicht mehr zu sehen.

„Junge spinnst du!", höre ich auf einmal Johns stimme und danach einen Schlag, ein aufschreien und bleibe ruckartig wie angefesselt stehen. Mir wird auf einmal ganz merkwürdiges Gefühl im Magen und bekam Gänsehaut. „scheisse!", brülle ich und fange an in die Richtung des Geräusches zu joggen. Jake hat schon aufgegeben und steht keuchend an der Wand, mit den Händen auf den Knien abgestürzt. In der Öffentlichkeit müssen wir nunmal normal laufen und das ist viel anstrengender für uns, da wir uns an das schnelle Tempo eines vampires gewöhnt haben. Doch nicht mal das kann mich davon abhalten, sie zu retten.
Ich spüre plötzlich einen Instinkt in mir aufgehen, genau wie der Jagdinstinkt den ich kontrollieren muss. Als würde jemand hinter mir stehen und mir zu flüstern, dass ich sie retten muss. Dabei kenne ich sie nichtmal lange, höchstens zwei Stunden lang.

Bitte lass es nicht sie sein, er soll jemand anderes schlagen, bitte bitte bitte!

Als ich im Lehrerzimmer ankomme sind es nur noch zwei Türen, bis ich beim Zimmer des Direktors bin.

Bisher keine Spuren von Blut, riechen tu ich es auch nicht

Dann bin ich da, mein Herz schlägt automatisch schneller und als ich meine Hand langsam ausstrecke und dann schließlich zitternd die Hand auf die Türklinke lege, fühle ich mich so, als würde mein Herz gleich explodieren.

„Vielleicht bist du zu spät", höre ich jemanden sagen und drehe mich um.

John steht dort und hat sich lässig an dir Wand gelehnt. Ich bin zuerst etwas erstarrt und schaue ihn nur an, doch dann komme ich wieder zu mir und die Wut in mir steigt immer mehr, bis ich schließlich auf ihn los renne und voller Aggressionen am Kragen fasse. Sowas habe ich zuvor nie gesprüht, die gemacht.

„Erfahre ist, dass ihr wegen dir etwas zu gestoßen ist, reiße ich dein Herz mit eigenen Händen raus!", brülle ich ihn an und hebe meine andere Hand, die zu einer Faust geformt ist.
Es ist so, als hätte ich meine ganze Kontrolle verloren und alles tun muss, um sie zu schützen. Als wäre sie ein Teil von mir.

„Du Heuchler, verrätst deine Freunde für ein Stück Fleisch. Paragraph 31!", höre ich John schimpfen und dann schubst er mich anschließend weg, sodass ich gegen die Wand gegenüber knalle.

Damit steigt meine Wut immer mehr „Das hast du nicht gemacht!", drohe ich ironisch und er grinst mich nur provozierend an. „Doch Chuck Anderson, genau das habe ich", gibt er frech zurück und dann kann ich nicht mehr. Ich renne auf ihn los, packe ihn am Kopf und schlage ihm mit meinem Knie mehrmals direkt in seinen Magen hinein. Plötzlich spüre ich eine andere Macht in mir, ich bin viel stärker und merke wie meine andere Seite durchdringt. Trotzdem schlage ich voller Wut weiter auf ihn ein und habe keinen Mitleid. Sofort wird er schwach und fällt auf den Boden.

„Leg dich nicht mit mir an!", knurre ich ihn an und Spucke auf ihn.

„Verdammt John!", höre ich Mike brüllen, während er sich bückt und ihn hilft. „Hattest Glück, dass ich nicht meine Vampir Stärke benutzt habe!", versucht John sich raus zu reden und ich werde immer mehr gereizt. Es kotzt mich an, dass er keinen Respekt vor mir hat! Schließlich bin ich ein Anderson.

„John du bist so krank. Du kennst doch die dunkelste Seite von Chuck. Seine gefährlichste, abschreckendste, grausamste, mitleidslose und und und Seite! Wieso zum Henker provozierst du ihn dann? Wenn die Seite einmal erscheint, sind wir alle erledigt und das weißt du", sagt Mike und es klingt wie eine Standpauke. Aber es beruhigt mich und das zählt. Es befriedigt irgendwo mein Ego und das tut gut. Selbstbestätigung ist gut.

Dann drehe ich mich um und schaue zur Tür „Bonny", sage ich geschockt, weil sie plötzlich vor mir steht und ich keine Ahnung habe seit wann sie da so steht und was sie alles gehört hat.

Panik bricht in mir aus, sie darf keine Angst vor mir haben. Ich bin doch ihr Retter und Beschützer.

„Ich kann das erklären", sage ich und will einen Schritt auf sie zu gehen, aber sie weicht sofort einen Schritt zurück.

FUCK

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Bei diesem Kapitel habe ich mir echt viel Mühe gegeben und würde mich deswegen über Feedback jeder Art freuen!

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